Koenig der Murgos
tötete er den Gott.
Nunmehr wurde Belgarion, Abkömmling von Riva Eisenfaust, zum König von Riva und Kaiser des Westens gekrönt.
Zur Gemahlin nahm er die tolnedrische Prinzessin Ce'Nedra, und Polgara vermählte sich mit Durnik dem Schmied, den die Götter ins Leben zurückgerufen und dem sie Zauberkräfte geschenkt hatten, damit er ihrer ebenbürtig sei. Mit Belgarath brachen sie und Durnik zum Aldurtal in Algarien auf, wo sie beabsichtigten, das seltsame, sanfte Kind aufzuziehen, das man Botschaft nannte.
Die Jahre vergingen. Belgarion lernte, seiner jungen Frau Gemahl zu sein sowie die Kräfte der Zauberei und die Macht seines Thrones zu beherrschen. Frieden ward dem Westen vergönnt, doch nicht dem Süden. Dort führte Kal Zakath, der Kaiser der Malloreaner, Krieg gegen den König der Murgos.
Und Belgarath, der von einer Reise nach Mallorea heimkehrte, berichtete, daß dort von den finsteren Kräften eines Steines gemunkelt wurde, den man den Sardion nannte. Doch er wuß-
te nicht viel mehr darüber, außer daß dieser Stein Furcht verbreitete.
Eines Nachts, da sich der Junge Botschaft zu Besuch in der Zitadelle von Riva aufhielt, wurden er und Belgarion von der Stimme der Prophezeiung in ihrem Kopf geweckt und aufgefordert, sich zum Thronsaal zu begeben. Dort glühte das blaue Auge am Schwert plötzlich in einem zornigen Rot und sprach:
›Hütet euch vor Zandramas!‹ Doch niemand wußte, wer oder was Zandramas war.
Endlich, nach Jahren vergeblichen Wartens, kam Ce'Nedra in gute Hoffnung. Die fanatischen Anhänger des Bärenkults aber äußerten laut ihre Meinung, daß keine Tolnedrerin Königin sein dürfe und sie abgesetzt werden müsse, um einer vom wahren Blut der Alorner Platz zu machen.
Als die Königin schwanger war, wurde im Bade ein Anschlag auf sie verübt, und fast wäre sie ertrunken. Die Meuch-lerin floh zum Turm der Zitadelle und sprang in den Tod.
Fürst Kheldar, der auch als ›Silk‹ bekannte drasnische Abenteurer, ersah aus der Kleidung der Toten, daß es sich um eine Anhängerin des Bärenkults handeln müsse. Trotz seines Zorns erklärte Belgarion dem Kult noch nicht den Krieg.
Ce'Nedra wurde von einem gesunden Thronerben entbun-den, und groß war die Freude in allen Ländern der Alorner und auch außerhalb. Die Könige und andere hohe Persönlichkeiten fanden sich in Riva ein, um diese Geburt zu feiern.
Als sie wieder aufgebrochen waren und Ruhe zurückkehrte in die Zitadelle, nahm Belgarion sein Studium des Mrin-Kodex mit seinen alten Prophezeiungen wieder auf. Ein eigenartiger Klecks machte ihm lange schon zu schaffen, doch schließlich gelang es ihm, ihn im Licht des Auges zu deuten. So erfuhr er, daß die Dunkle Prophezeiung und seine Pflicht als Kind des Lichtes nicht mit dem Tod Toraks geendet hatten. Das neue Kind der Finsternis war nun Zandramas, dem er sich, wenn die Zeit gekommen war, ›an dem Ort, der nicht mehr ist‹, stellen mußte.
Sein Herz war schwer, als er zu seinem Großvater Belgarath im Aldurtal eilte, um mit ihm zu beraten. Noch während er sich mit dem alten Mann beriet, erhielt er die Nachricht, daß der getreue Rivanische Hüter Brand gemeuchelt worden war.
Mit Belgarath und seiner Tante Polgara eilte Belgarion zu-rück nach Riva, wo das Leben eines der Meuchler noch an einem Faden hing. Fürst Kheldar erkannte den Bewußtlosen als Anhänger des Bärenkults. Neue Kunde erreichte Riva, daß der Kult Streitkräfte im drasnischen Rheon sammle und bei Jarviksholm, an der cherekischen Küste, eine Flotte baue.
Alsbald erklärte König Belgarion dem Bärenkult den Krieg.
Er befolgte den Rat eines anderen alornischen Monarchen, und ging zunächst gegen die Werften von Jarviksholm vor, um es gar nicht erst zu einer Bedrohung durch feindliche Schiffe im Meer der Stürme kommen zu lassen. Jarviksholm konnte im Sturmangriff genommen werden, und die Schiffe auf den Werften wurden zerstört, noch ehe ein einziges vom Stapel gelaufen war.
Doch der Nachgeschmack des Sieges war bitter, als ein Kurier von Riva meldete, der Thronfolger sei aus der Wiege entführt worden.
Belgarion, Belgarath und Polgara verwandelten sich in Vö-
gel und flogen sogleich nach Riva. Die Stadt war bereits Haus um Haus durchsucht worden, aber mit Hilfe des Auges konnten Belgarion und einige Gefährten die Spur der Entführer bis zur Westküste zurückverfolgen. Dort entdeckten sie eine Schar cherekischer Kultisten und überraschten sie. Den einzigen Überlebenden brachte Polgara
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