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Koenig der Murgos

Koenig der Murgos

Titel: Koenig der Murgos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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hatten, kam die Zeit der Wahl«, erklärte er. »Es gab sieben Menschenrassen – so, wie es sieben Götter gab. Aldur entschied sich jedoch, seinen Weg allein zu gehen, das bedeutete, daß eine Menschenrasse unerwählt und ohne Gott blieb.«
    Ce'Nedra nickte. »Ja, diesen Teil der Geschichte kenne ich.«
    »Wir gehörten alle demselben Volk an«, fuhr der Gorim fort.
    »Wir, die Morindim, die Karander in Nordmallorea, die Melcener im fernen Osten, und die Daler. Wir standen den Dalern am nächsten, doch als wir uns auf den Weg machten, den Gott UL zu suchen, hatten sie die Augen bereits himmelwärts gewandt, um zu versuchen, die Sterne zu deuten. Wir baten sie, mit uns zu kommen, doch sie wollten nicht.«
    »Und dann habt ihr jegliche Verbindung zu ihnen verloren?« fragte Ce'Nedra.
    Gelegentlich sind einige ihrer Seher zu uns gekommen, ge-wöhnlich unterwegs in einem Auftrag, von dem sie nicht sprechen wollten. Die Seher sind sehr weise; denn sie haben Visionen, die ihnen Kenntnis über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft geben – und was noch wesentlicher ist, deren Bedeutung.
    »Sind diese Seher nur Frauen?«
    »Nein, Männer ebenfalls. Wenn sie das Gesicht bekommen, verbinden sie die Augen, um alles gewöhnliche Licht auszu-schließen; denn nur so können sie dieses andere Licht klar sehen. Immer wenn ein Seher erscheint, erscheint auch ein Stummer, um ihm als Führer und Beschützer zu dienen. Dieses Paar bleibt für immer beisammen.«
    »Warum fürchten die Grolims sich so sehr vor ihnen?« warf Silk plötzlich ein. »Ich war ein paarmal in Mallorea und mir fiel auf, daß die Grolims dort allein schon bei der Erwähnung von Kell zu zittern anfangen.«
    »Ich vermute, die Daler haben Schritte unternommen, die Grolims von Kell fernzuhalten. Es ist der Mittelpunkt ihrer Lehren, und Grolims sind sehr unduldsam gegenüber allem Nichtangarakanischen.«
    »Was ist der Zweck dieser Seher, Heiliger?« erkundigte sich Garion.
    »Es sind nicht nur die Seher, Belgarion«, entgegnete der Gorim. »Die Daler sind bewandt in allen Geheimwissenschaften –
    in Nekromantie, Zauberei, Magie, Hexerei und noch vielen mehr. Niemand außer vielleicht den Dalern selbst weiß offenbar, was der Zweck des Ganzen ist. Doch was es auch immer sei, sie sind ihm absolut verschworen, sowohl jene in Mallorea als auch die hier im Westen.«
    »Im Westen?« Silk blinzelte. »Ich wußte nicht einmal, daß es hier Daler gibt.«
    Der Gorim nickte. »Ihr Volk wurde durch das Ostmeer geteilt, als Torak die Welt mit dem Auge spaltete. Die Murgos versklavten die westlichen Daler während des dritten Jahrtausends. Doch wo sie auch leben – ob im Osten oder Westen – , arbeiten sie seit Äonen an einer bestimmten Aufgabe. Wir wissen nicht, was diese Aufgabe ist, aber sie sind jedenfalls überzeugt, daß das Schicksal aller Schöpfung davon abhängt.«
    »Und ist das der Fall?« fragte Garion.
    »Das wissen wir nicht, Belgarion. Und eben weil wir nicht wissen, worum es sich bei dieser Aufgabe handelt, können wir ihre Bedeutung nicht erraten. Allerdings ist uns bekannt, daß sie keiner der Prophezeiungen folgen, die für das Universum bestimmt sind. Sie sind überzeugt, daß ihre Aufgabe ihnen von einer höheren Macht auferlegt wurde.«
    »Und das ist es, was mich beunruhigt«, sagte Belgarath.
    »Cyradis manipuliert uns mit ihren kryptischen Andeutungen.
    Und wahrscheinlich tut sie das gleiche bei Zandramas. Ich lasse mich nicht gern an der Nase herumführen, schon gar nicht von jemandem, dessen Motive ich nicht verstehe. Sie kompliziert diese ganze Sache, und Komplikationen mag ich schon gar nicht. Ich habe gern nette, einfache Situationen und nette, einfache Lösungen.«
    »Die Guten und die Bösen?« fragte Durnik.
    »Eine schwierige Frage, Durnik. Ich ziehe vor, ›sie und wir‹
    zu sagen.«
    Garion schlief sehr unruhig in dieser Nacht, und als er schon früh aufstand, hatte er das Gefühl, sein Kopf wäre mit Sand gefüllt.
    Eine Weile setzte er sich auf eine Steinbank in Gorims großer Halle, dann zog es ihn ruhelos hinaus, und er blickte über den stillen See rings um die Insel. Das gedämpfte Licht der Kugel-lampen, die an Ketten von der Höhlendecke hingen, warf ein schwaches Glühen auf das Wasser, und dieses Glühen, das die Höhle mit bleichem Licht füllte, war mehr wie Licht in einem Traum als irgendeine Beleuchtung der wirklichen Welt. Während Garion so gedankenverloren am Rand der Insel stand, wurde er auf eine Bewegung am fernen

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