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Koenig der Murgos

Koenig der Murgos

Titel: Koenig der Murgos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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sich eine beachtliche Zahl Dornen in seinen Schenkel bohrte.
    »Das ist durch und durch Gestrüpp, Herr Hauptmann!«, meldete Brek nach mehreren Sekunden des Stocherns. »Niemand könnte sich darin verstecken – nicht mit Pferden.«
    »Also gut, sitzt wieder auf und kommt zurück. Wir durchsuchen die nächste Schlucht.«
    Garion stieß lautlos den Atem aus, den er angehalten hatte.
    »Das war knapp!« hauchte er.
    »Zu knapp«, antwortete Silk. »Ich glaube, ich werde ein ernstes Wort mit Vard darüber reden.«
    »Warum hat er uns verraten?«
    »Das ist etwas, worüber ich mit ihm reden werde!«
    Als die Soldaten den Teich erreichten, schwang sich der Hauptmann wieder auf sein Pferd. »Sammelt Eure Männer, Sergeant, dann reiten wir weiter.«
    Da schimmerte die Luft vor ihm plötzlich auf eigenartige Weise, und Cyradis, in ihrem Kapuzenumhang vermummt, erschien.
    Das erschrockene Pferd des Offiziers bäumte sich auf, und der Hauptmann hatte seine Mühe, sich im Sattel zu halten.
    »Toraks Zähne!« fluchte er. »Wo kommt Ihr her?«
    »Das ist unwichtig«, antwortete sie. »Ich bin hier, um Euch bei Eurer Suche zu helfen.«
    »Habt acht, Herr Hauptmann!« rief Brek warnend. »Das ist eine dieser dalasischen Hexen. Sie wird einen Fluch auf Euch legen, wenn Ihr nicht aufpaßt!«
    »Maul halten, Brek!« schnaubte der Sergeant.
    »Erklärt mir das, Weib!« sagte der Hauptmann gebieterisch.
    »Was habt Ihr mit Euren Worten gemeint?«
    Cyradis drehte sich um, bis sie das Dornendickicht vor den Augen hatte. Sie hob die Hand und deutete. »Jene, die Ihr sucht, haben sich dort versteckt«, sagte sie.
    Irgendwo hinter Garion holte Ce'Nedra erschrocken Luft.
    »Wir haben dort soeben alles genau durchsucht!« protestierte Brek. »In dem Dickicht ist niemand!«
    »Ihr habt offenbar schlechte Augen!« sagte Cyradis zu ihm.
    Des Hauptmanns Miene wurde eisig. »Ihr vergeudet meine Zeit. Ich habe meinen Männern bei der Suche zugesehen.« Er blickte sie aus zusammengekniffenen Augen an. »Was hat eine Seherin von Kell hier in Cthol Murgos verloren?« fragte er scharf. »Euresgleichen sind hier unerwünscht! Kehrt nach Hause zurück, füllt Euren Kopf mit krankhaften Schattenbil-dern. Ich habe wahrhaftig keine Zeit für Hexen!«
    »Dann muß ich Euch beweisen, daß ich die Wahrheit gesprochen habe.« Sie hob das Gesicht und verharrte reglos.
    Das Dickicht hinter Garion und Silk raschelte und krachte, und einen Augenblick später sahen sie Toth, der sich auf das stumme Geheiß seiner Gebieterin einen Weg durch das Gestrüpp brach. Er trug die sich zappelnd wehrende Ce'Nedra auf den Armen.
    Der Hauptmann starrte ihn an.
    »Das ist einer von ihnen, Herr Hauptmann!« rief Brek. »Das ist der Riese, den wir suchen sollten – und die rothaarige Frau!«
    »Es ist, wie ich Euch sagte«, rief Cyradis. »Ihr findet auch die anderen in dem Dickicht!«
    Dann verschwand sie.
    »Faßt die beiden!« befahl der Sergeant. Mehrere Soldaten sprangen von den Pferden und umringten Toth und die sich immer noch wehrende Ce'Nedra mit gezückten Waffen.
    »Was sollen wir tun?« flüsterte Garion Silk zu. »Sie haben Ce'Nedra.«
    »Das sehe ich auch!«
    »Also, dann los!« Garion griff nach dem Schwert.
    »Benutz deinen Verstand!« zischte der kleine Mann. »Wenn du hinausstürmst, bringst du sie nur in noch größere Gefahr!«
    »Garion – Silk«, hörten sie Belgaraths Wispern. »Was tut sich?«
    Garion verdrehte den Kopf und sah seinen Großvater durch das Dickicht hinter ihnen spähen. »Sie haben Toth und Ce'Nedra«, antwortete er leise. »Cyradis war hier, Großvater. Sie hat ihnen genau gesagt, wo wir zu finden sind.«
    Belgaraths Miene wurde steinern, und Garion sah, wie seine Lippen Verwünschungen formten.
    Der malloreanische Hauptmann ritt zum Gestrüpp, dichtauf gefolgt vom Rest seiner Männer. »Es ist besser für euch, wenn ihr freiwillig herauskommt«, rief er. »Wir haben bereits zwei eurer Freunde, und ich weiß, daß ihr da drin seid.«
    Niemand antwortete.
    »Seid vernünftig«, riet er ihnen nun. »Wenn ihr nicht herauskommt, schicke ich nach weiteren Männern und lasse sie das Dickicht mit den Schwertern niederhauen. Bis jetzt wurde noch niemand verletzt, und ich gebe euch mein Wort, daß keinem von euch ein Leid geschieht, wenn ihr jetzt herauskommt.
    Als Geste des guten Willens lasse ich Euch sogar eure Waffen.«
    Garion hörte beratendes Flüstern aus der Mitte des Dik-kichts.
    »Also gut, Hauptmann«, rief Belgarath verärgert.

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