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König der Seelen (Höllenfeuer) (German Edition)

König der Seelen (Höllenfeuer) (German Edition)

Titel: König der Seelen (Höllenfeuer) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Conrad
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recht. Er hatte an das Erlebnis auf dem Dach gedacht. Mehr als einmal. Eigentlich täglich. Und er hatte sich dafür gehasst, weil er jeden Gedanken daran als Untreue gegenüber Eleanor empfand. Lilith indes hatte seine Reaktion sehr genau beobachtet. Ein spöttisches Lächeln umspielte ihre Lippen.
    „Du kannst es wieder haben, Raphael.“
    Elizabeth stieß ein leises Wimmern aus, während sie sich an Asasels Handgelenke klammerte, um den Druck seiner Hände von ihrem Hals zu lenken. Raphaels Blick huschte zu ihr. Sein Gesicht, eben noch voll Zweifeln, wurde zu einer Maske des Zorns.
    „Lass sie los!“, fauchte er Asasel an.
    „Du denkst vielleicht du liebst mich nicht“, sprach Lilith, ohne auf ihn einzugehen. „Aber ich weiß, dass das kommen wird, wenn du mich nur wirklich kennst…“ Ihre Stimme war plötzlich sanft und bittend geworden, ihr Gesicht wirkte weich und verletzlich.
    „Selbst wenn ich dich liebte…“, setzte Raphael an. „… du kannst Liebe doch nicht erpressen. Was hat Elizabeth mit all dem zu tun?“
    „Genug davon!“, brüllte Asasel. „Dieses Menschenmädchen gehört mir! Mir allein! Ich besitze ihre Seele und kann mit ihr machen was ich will! Komm nur einen Schritt näher, Raphael, und ich schicke sie in die Totenwelt zurück.“
    „Wir sind hier, weil du dich nie zu mir bekennen wirst, solange du noch bei Eleanor bist“, sagte Lilith. „Ich habe dir ein Angebot zu machen und du solltest gut zuhören.“
    Einen Augenblick lang herrschte völlige Stille auf dem Dachboden. Selbst Elizabeth hielt den Atem an und unterdrückte ein Stöhnen.
    „Was für ein Angebot?“, fragte Raphael schließlich mit gebrochener Stimme.
    „Du wirst Eleanor aufgeben und zu mir kommen. Du wirst es nicht bereuen, das schwöre ich dir.“ Für einen kurzen Moment wurde Liliths Stimme wieder ganz weich. Dann jedoch wurde ihr Blick erneut fest. „Als Gegenleistung werden wir Eleanor und Elizabeth gehen lassen.“
    „Elizabeth gehört mir!“, fuhr Asasel dazwischen, doch Lilith wischte seinen Einwand zur Seite.
    „Wir werden die beiden nicht antasten!“
    „Was ist, wenn ich mich weigere?“, fragte Raphael voll unterdrücktem Zorn.
    „Dann werden beide in den Tod gehen. Asasel wird Elizabeth gleich jetzt und hier zurück in die Schatten schicken…“
    Elizabeth schrie bei diesen Worten vor Angst laut auf, während Asasels Gesicht sich zu einem grausamen Grinsen verzog.
    „… und ich werde Eleanor töten. Ich werde sie verbrennen und ihre Seele zurück zu Gott schicken. Mir kann es egal sein, was er davon hält.“
    „Das wagst du nicht!“
    „Willst du es drauf ankommen lassen? Was habe ich denn zu befürchten? Den Tag des Jüngsten Gerichts überlebe ich ohnehin nicht. Ich halte mich an das hier und heute.“
    „Ich werde euch beide töten!“, schrie Raphael.
    „Davon würde ich dir abraten. Du würdest vielleicht einen von uns erledigen können, aber dadurch würdest du selbst sterben. Der Überlebende von uns beiden hätte noch immer die Möglichkeit, die beiden Menschen zu vernichten. Du solltest auch nicht auf die Idee kommen, andere Engel in diese Geschichte einzubeziehen. Wenn du das tust, sterben die beiden ebenfalls.“
    Raphael schrie wutentbrannt auf und wand sich hilflos vor Zorn. Für einen winzigen Moment wünschte er sich, seiner Wut freie Bahn zu lassen und die beiden anzugreifen. Er würde sicher sterben, doch das hätte ihn in seiner Raserei ganz sicher nicht gestört. Allein Elizabeths Anblick hielt ihn zurück. Sie sah ihn so furchtsam an, dass sich sofort ein anderes Gesicht vor sein geistiges Auge schob – Eleanor.
    Von einem Augenblick auf den anderen brach er innerlich zusammen. Mehr als ein müdes Nicken bekam er nicht mehr zustande. Für Eleanor hatte er schon einmal die Hölle auf sich genommen. Nun würde er es wieder tun…
    In einer unfassbar eleganten Bewegung kam Lilith auf ihn zugeschwebt. Ihr goldener Körper blieb vor ihm in der Luft stehen. Dann legte sie sanft ihre Hand an seine Wange.
    „Du wirst es nicht bereuen“, sprach sie sanft, beinahe flehend. „Gib uns eine Chance.“
    Hätte Raphael jetzt die Kraft gefunden zu ihr aufzublicken, hätte er gesehen, dass ihr Gesicht bei seinem Anblick voll Mitleid war. Sie war so zornig auf ihn gewesen, sie hatte sich seinen Schmerz und sein Leid so sehr gewünscht. Doch jetzt, da es so weit war, hätte sie alles darum gegeben, ihn nicht so sehen zu müssen…
     
    Am folgenden Morgen klopfte Eleanor

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