Koenig der Vampire II - Boeses Blut
ihren Heilkräften. Vor ein paar Tagen hat dann ein Vampir, der scharf auf deine Krone war, die Feuer gelegt, noch andere Dinge angestellt und zu guter Letzt einen Menschen attackiert. Wobei es sich um deine Mutter handelte, die jetzt auch ein Vampir ist?“, fragend sah sie zu Tobias.
„Ja. Stimmt“, gab er zurück.
„Und du hast den Vampir … um die Ecke gebracht“, wandte sie sich an Juli.
„Auch richtig“, antwortete sie.
„Du hast wirklich eine saloppe Art zu reden“, stellte Eli fest.
„Oh, Verzeihung. Es ist nur so, ich habe schon ewig kein Deutsch mehr gesprochen. Und die Freude darüber jetzt hier zu sein drückt sich in der Sprache aus. Ich bin jetzt zum ersten Mal in Europa. Die Sprache bringen alle Hexen ihren Kindern bei, auch wenn wir weit weg leben. Die Hoffnung auf eine Rückkehr war immer da.“
„Aha. Welche Sprache spricht denn dein Fahrer?“, wollte Vincent wissen.
„Englisch, da er in Australien geboren und aufgewachsen ist. Aber auch Deutsch, da seine Eltern von hier stammten. Ich habe mich erst vorgestern entschieden, ihn mitzunehmen. Eigentlich war es anders geplant“, erklärte Sy.
„Wolltest du ursprünglich alleine reisen?“, fragte Juli.
„Nein. Ich wollte eine andere Hexe mitbringen. Sie hat vor Kurzem die siebte Stufe erreicht, doch dann musste sie kurzfristig zu ihrer Familie reisen. Daher habe ich Quentin gefragt. Kräfte mäßig nicht die beste Wahl, aber ich bin stark genug für uns beide, wenn wir es brauchen sollten. Es war eher eine Eingebung“, sagte sie zwinkernd.
Eli rieb sich über die Stirn. „Ähm, damit kann ich nichts anfangen. Siebte Stufe, was heißt das?“
„Oh, natürlich. Wie sollt ihr das auch wissen, wo wir so lange verschollen waren. Hexen und ihre magischen Fähigkeiten werden in Stufen unterteilt. Quentin steht noch auf der Ersten, er ist erst einhundertfünfzig Jahre alt. Ich hingegen bin die Einzige, die die achte Stufe erreicht hat. Die stärkste und mächtigste Hexe seit über fünfhundert Jahren. Davor hatte, wie erwähnt, mein Vater diesen Posten inne, nach seinem Tod bin ich an seine Stelle getreten.“
„Hört sich an, als wärst du weit über fünfhundert“, warf Vincent ein.
„Richtig. Die Höflichkeit, eine Dame nicht nach ihrem Alter zu fragen, lassen wir mal aus. Ich bin gerade achthundertsiebzig geworden.“
„Da hast du dich aber gut gehalten“, sagte Tobias zwinkernd.
„Wisst ihr, was das Eigenartigste ist? Das Xyla die Reise so kurzfristig abgesagt hat, kam mir genau richtig vor. Mein Bauch sagte mir, dass ich unbedingt Quentin mitnehmen sollte. Fragt mich aber nicht warum“, erklärte Sy.
„Manchmal gibt es Dinge, die kann man nicht erklären. So wie deine Erscheinung Eli, als du träumtest und trotzdem hier gewesen bist“, sagte Juli.
Eli nickte. Sie erinnerte sich noch gut daran. Ihr erschien es im Nachhinein wie ein Wink, zu ihrem richtigen Leben zurückzukehren. Ihr Unterbewusstsein hatte ihr Signale geschickt, die für das Überleben wichtig waren. Ohne Vincent wäre sie jetzt nicht mehr am Leben.
„Ich möchte euch einladen, zu bleiben. Ich habe genügend Gästezimmer“, bot Juli an.
„Danke, das nehme ich gerne an. Ein Hotel haben wir noch nicht. Wir sind gleich vom Flughafen zu Vincents Haus gefahren. Und da dort niemand war, hier her.“
„Ich freue mich. So haben wir die Gelegenheit, unsere Völker einander näher zu bringen. Aber sollten wir nicht auch Adriana dazu rufen? Sie ist die Prinzessin der Elfen", schlug Juli vor.
„Ich weiß. Ich kenne die Elfen und sie wissen von unserer Flucht. Elfen gibt es auf der ganzen Welt. Es ist nett gemeint, aber ich denke es wird nicht so wichtig sein, dass sie herkommen müsste", sagte Sy.
„Ist ja ein Ding! Warum hat Adriana euch nie erwähnt?“, wunderte sich Eli.
Sy zuckte mit den Schultern. Das wusste sie auch nicht. Vielleicht hatte sie aus Höflichkeit gegenüber den Hexen geschwiegen, schließlich waren die ja vor dem Kriegszustand bei den Vampiren und Werwölfen geflohen. Vielleicht ergab sich noch die Gelegenheit, Adriana danach zu fragen.
In der Zwischenzeit machten Anna und Nathan vor der Tür die Bekanntschaft mit Quentin. Die beiden waren zu einem Spaziergang mit den Zwillingen aufgebrochen und zurückgekehrt, als Jules ihren Hunger anmeldete.
Fragend sahen sie sich an, als sie die fremde Limousine vor dem Haus sahen. Ein blonder Mann saß darin, er schien zu schlafen. Nathan klopfte gegen die Scheibe.
Der Kerl riss
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