Koenig der Vampire II - Boeses Blut
noch eine Idee. Falls der wieder kommt.“
Vincent schnappte sich ein Blatt Papier, schrieb mit großen Buchstaben etwas darauf und nahm es mit nach unten. An der Eingangstür lugte ein fetter Splitter hervor, dort spießte er das Blatt auf. Nun konnte Tobias lesen, was Vincent geschrieben hatte.
Wir sehen uns noch!
Gez. Vincent
In Julis Haus klärte Etienne derweil die anderen auf, was sich am gestrigen Abend ereignet hatte. Er wiederholte die Geschichte, die Eli, Juli und Paulina erzählt hatten. Es klang beinahe wie ein schlechter Krimi, fand Kai.
„Und jetzt? Jagen wir den Typ?“, wollte Cosimo wissen.
„Vincent und Tobias sind zu dem Haus gefahren. Bleibt nur zu hoffen, dass der Kerl noch da ist", erklärte Etienne.
„In dem seiner Haut will ich nicht stecken", sagte Nathan zwinkernd und meinte damit nicht Vincent oder Tobias.
„Mich würde eher interessieren, wer er ist und woher er kommt. Sein Name war nicht sehr aufschlussreich. Unter dem Brief stand einfach nur T“, gab Etienne zurück.
„Komisch. Ist das ein Geheimniskrämer, oder was?“, Cosimo sah finster drein.
„Auf jeden Fall ist er ein Feigling. Auf diese Vorgehensweise Vincent anzugreifen, naja. Und zur Krönung dann auch noch einen unbeteiligten Menschen zu entführen", brummte Kai.
„Eli tut mir leid. Was sie in der kurzen Zeit schon alles mitgemacht hat", sinnierte Nathan.
„Stimmt. Aber ich kenne kaum eine, die so stark ist. Also, keine die aus dem Volk stammt. Die Damen hier im Haus sind anscheinend alle Kämpfernaturen", warf Dorian ein.
„Sogar Sandra", stimmte Nathan zu.
„Was denkt ihr, bleibt sie ein Mensch?“, fragte Kai in die Runde.
Ratlose Gesichter und Schulterzucken waren die Antwort, auch bei Etienne. Kai selbst wusste es ja auch nicht. Die Zeit würde es schon zeigen.
Eine halbe Stunde später waren Vincent und Tobias zurück.
Sie schlossen sich den anderen an, die gemeinsam im Wohnzimmer saßen.
„Und?“, wollte Cosimo wissen.
„Nichts. Leer. Das Haus ist verlassen. Aber ich habe eine Botschaft da gelassen, falls er zurückkommt", sagte Vincent.
„Ja, falls. Das ist vielleicht eine Bruchbude!“, Tobias stöhnte auf.
„Wo sind denn die Ladys?“, fragte Vincent seine Freunde.
Etienne grinste. „Sie lassen sich die Nägel machen. Aber diesmal wirklich und das auch noch hier im Haus. Juli hat eine private Kosmetikerin.“
„Oha, entdecken sie jetzt ihre damenhafte Seite ...“, witzelte Tobias.
„Besser als auf eigene Faust loszuziehen", bekannte Vincent.
„Und dich nicht mitzunehmen! Und dabei bist du doch so ein netter und charmanter Kerl. Wer würde denn erwarten, dass du dem armen Entführer etwas zuleide tun könntest!“, sagte Tobias trocken und erntete schallendes Gelächter.
Sogar Vincent fiel mit ein.
Wann hatte er zuletzt so aus vollem Herzen gelacht?
Die fröhliche Stimmung wurde jäh unterbrochen, als es draußen laut knallte. Vincent sprang vom Sofa auf und rannte zur Tür. Die anderen folgten mit kaum einer Zehntelsekunde Abstand.
Es stank nach brennendem Benzin und … das Pförtnerhäuschen brannte lichterloh!
Der Wolf, der normalerweise da drin seinen Dienst absolvierte, stand mit einem Gartenschlauch davor und versuchte es zu löschen.
„Hey!“, rief Vincent ihm zu. „Hör mit dem Quatsch auf. Das Feuer bekommst du doch nicht gelöscht. Komm lieber weg da!“
Der Wolf drehte sich zu Vincent um. Er schaute etwas skeptisch. Besah sich dann den Schlauch in seiner Hand, mit dem vergleichsweise kleinen Wasserstrahl, dann das lodernde Feuer. Er ließ den Schlauch fallen und gab auf. Da könnte er sich genauso gut gegen die Flammen erleichtern, es hätte denselben Effekt!
„Jetzt komm her. Lass es einfach abbrennen", rief Vincent erneut.
Der Wolf nickte und trotte den Weg hoch. Was hatte er für ein Glück gehabt! In dem Moment, als dieses Ding in die Luft gegangen war, stand er hier draußen hinter einem Busch um sich zu erleichtern. Juli sah es zwar nicht gerne, aber er wollte seinen Posten nicht so lange verlassen, wie es dauern würde zum Haus und wieder zurück zu gehen. Er dankte dem Schicksal für seine volle Blase. Wirklich und wahrhaftig!
„Wir brauchen gar nicht zu raten, wer das war", kommentierte Tobias das Feuer.
„Nee. Nicht wirklich. Die feige Handschrift ist noch immer dieselbe!“, gab Cosimo an.
Vincent stand kopfschüttelnd vor der Tür und sah dem Feuer zu, wie es das Pförtnerhäuschen verschlang. Er hatte nie
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