Koenig der Vampire II - Boeses Blut
Vincent.
Eine Stunde später hatte Anna alles gepackt und war startklar. Sie fühlte sich nicht wohl bei dem Gedanken, Nathan hier zu lassen. Sie hatte zwar vollstes Vertrauen zu seinen Fähigkeiten, doch trotzdem war es komisch. Und da Etienne nicht Böses hatte kommen sehen, war sie einigermaßen beruhigt. Obwohl Etienne die Anschläge ja auch nicht gesehen hatte, nur dass sie bei Juli Zuflucht gesucht hatten. Das wiederum machte sie nervös.
Sie passierte das Tor, besah sich das Gerippe des zerstörten Häuschens und fuhr zu Theodor.
Anna hatte Ruhan im Vorbeifahren gar nicht gesehen, der im Schutz einiger Sträucher das Tor mit Argusaugen bewachte. Pietro war ein Stück weiter oberhalb postiert, er hielt die Haustür im Blick. Zwei weitere Wölfe patrouillierten an der Rückseite des Hauses. Juli war klug genug, die Aufmerksamkeit nicht nur auf die klaffende Lücke neben dem Tor zu richten.
Womöglich war das nur ein Ablenkungsmanöver gewesen. Bei irren Geistern wusste man nie. Wie gut, dass sie genügend persönliche Erfahrung mit so etwas hatte.
Jemand, der geistig gestört und besessen von einer Sache war, ließ sich kaum durchschauen. Zu wirr waren die Handlungen, zu sprunghaft die Gedanken. Juli wusste, dass sie mit allem zu rechen hatten.
Weshalb sie auch den Teufel tun würde und Vincents Befehl befolgen. Ja gut, Sandra war ein Mensch und am verwundbarsten von ihnen allen. Doch Juli hatte ihr die Waffe gegeben, ein kleines Stückchen Sicherheit. Und sie würden Sandra nicht unbeaufsichtigt lassen.
Nun begann das große Warten, keiner wusste, ob sich T überhaupt blicken ließ.
12. Kapitel
T stapfte nervös durch die verlassene Kiesgrube. Zurück zum Haus, das konnte er vergessen. Die Weiber hatten sicher verraten, wo es war. Also war Abstand halten angesagt.
Das mit dem Feuer hatte prima geklappt, niemand hatte ihn gesehen, als er die Handgranate auf das Pförtnerhaus geworfen hatte. Nun fehlte nur noch, dass es endlich dunkel genug wurde, um auf das Gelände zu gehen. Das Haus der Wölfin würde sicher bewacht werden, doch darum machte sich T keine Gedanken. Sven, der Gute, würde mit ihm fahren. Er war sein Schutzschild sozusagen. Primitiv ja, feige vielleicht auch, aber wirksam. T war eindeutig zu klug, um dort auf den Rasen zu marschieren und sich erschießen zu lassen. Also schickte er diesen hörigen Deppen vor, sodass er selbst bis zum Haus durchdringen konnte.
In Gedanken versunken rieb T sich immer wieder seinen Arm. Die Wunde heilte lange nicht so schnell, wie er gewollt hatte. Svens Blut war nicht stark genug, reichte gerade um T bei Kräften zu halten. Doch leider war keiner seiner Anhänger ein Vampir mit reinem Blut, so blieb ihm nur zu warten, dass der Biss der Wölfin verheilte.
Der Tag wollte einfach nicht verstreichen. Er wurde immer nervöser, konnte es kaum erwarten, fahren zu können. Doch dazu musste es erst einmal dunkel sein. Hätte er eine Uhr besessen, wäre sein Blick sicher alle zwei Minuten darauf gefallen. Da er sich aber immer am Tageslicht orientierte, fiel diese Variante aus. So begnügte er sich damit, die viel zu langsam wandernde Sonne anzusehen. Nur um sie launisch zu beschimpfen, sie möge sich doch schneller bewegen.
Sven saß derweil seelenruhig in dem klapprigen Wagen. Soweit T es beurteilen konnte, schlief der Mischling. So eine Pfeife! Hoffentlich war er heute Nacht zu gebrauchen. Würde der Waschlappen sich schon in den ersten zwei Minuten erschießen lassen, war die Chance für T, ungesehen ins Haus zu kommen, gleich null.
Blieb nur die Frage, ob Vincent überhaupt noch dort war. Doch, das war er bestimmt. Vincent war nicht feige. Der König bewies erstaunlich viel Rückrad in Ts Augen. Eigentlich hatte er einen Vampir erwartet, der aufgrund der fehlenden Kampfeinsätze als Soldat, zu einem verweichlichten Kerl geworden war. Und die Königin, die schöne Elisabetha, sie hatte einen starken Geist. T war von ihr beeindruckt. Aber auch nur aus dem Grund, weil es umso mehr Vergnügen für ihn wäre, sie zu brechen. Auch wenn es Jahre dauern würde, er würde sich Elisabetha gefügig machen.
Allein die Vorstellung genügte, um seinen Schwanz anschwellen zu lassen. T konnte es kaum erwarten, die Königin zu besitzen.
Die Spannung im Haus war beinahe greifbar. Vincent und die Jungs tigerten, genau wie T in der Kiesgrube, unruhig herum. Keiner konnte sitzen. Eli war kurz in den Raum gekommen, als sie in die Küche wollte, und hatte
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