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Koenig der Vampire II - Boeses Blut

Koenig der Vampire II - Boeses Blut

Titel: Koenig der Vampire II - Boeses Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie R Nikolay
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darüber.
    „Der neueste Schrei. Juli, du bist immer modisch“, kommentierte Eli das ungewöhnliche Outfit.
    „Ha, mach du dich nur lustig! Aber jetzt kann ich wenigstens selbst wieder fahren. Danke.“
     
    Eli atmete erleichtert auf. Wenn Juli fuhr, konnte sie ihren Vater anrufen. Nach dem ersten Klingelzeichen hob er schon ab.
    Sie sagte ihm, wo ihre Mutter zu finden war. Dann entschuldigte sie sich. Dass sie einfach so verschwunden war und nun aus dem Nichts wieder auftauchte. Und zugleich ihre Mutter gefunden hatte.
    Sie beantwortete keine seiner Fragen, das konnte sie nicht.
    Ihr Vater klang aufgeregt, seine Stimme teilweise erstickt, als würde er weinen. Eli ging es ähnlich. Ihr wurde es erst jetzt bewusst, wie schmerzlich sie die beiden vermisste. Seine Stimme zu hören, wühlte sie auf. Und auch wenn sie die Verbindung zu ihnen so abrupt gekappt hatte, war sie doch noch da. Diese innigen Gefühle konnten einem wohl nur die Eltern vermitteln.
    Gerade als Eli das Gespräch wegdrücken wollte, hörte sie ihn noch sagen: Ich hab dich lieb, Prinzessin.
    Dann war die Leitung tot. Eli weinte.
    „Es tut mir Leid", sagte Juli neben ihr.
    Paulina legte Eli eine Hand auf die Schulter, versuchte sie zu trösten. Sie hatte ja auch ihre Eltern verloren, aber es war etwas anderes, ob sie nun tot waren oder noch lebten, und es keinen Kontakt geben durfte.
    Manchmal war das Leben einfach nicht fair. Doch es gab keine Wahl für Eli. Ihre Welt, das waren Vincent und seine Jungs, ihre neuen Freundinnen, die Zwillinge. Einfach alles, nur keine Menschen. Es war nicht so, dass sie damit nicht glücklich war. Im Gegenteil. Aber es fehlte immer ein kleines Stück.
    Und jetzt machte sie sich Gedanken um Vincent. Sie kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass er gleich außer sich geraten würde.
     
    Und das tat er, und wie!
    Der Pförtner musterte Juli, als er ihnen das Tor öffnete. Doch er wagte es nicht, ihren Aufzug zu kommentieren.
    Vor der Haustür stellte sie den Wagen ab, Heinrich würde sich schon darum kümmern.
    „Auf in die Höhle des Löwen", kommentierte Eli beim Aussteigen.
    Wenn die drei Frauen geglaubt hatten, ihre Rückkehr würde unbemerkt stattfinden, dann hatten sie sich geirrt.
    Tobias, Vincent und Etienne saßen in der Eingangshalle auf der Treppe. Sobald die drei eintraten, sprangen sie auf. Tobias musterte Juli.
    „Was hast du denn gemacht?“, fragte er erstaunt.
    „Ihr seid gar nicht zur Kosmetikerin gefahren!“, sagte Vincent kalt.
    „Nein", gab Eli zu.
    „Und, wo seid ihr gewesen? So wie Juli aussieht, war es kein Vergnügen“, kommentierte Etienne.
    „Wir haben … meine Mutter befreit“, gab Eli zu.
    So, jetzt ist es raus!, dachte sie, und wusste nicht, ob sie erleichtert sein sollte.
    „Ihr habt was?“, donnerte Vincent.
    Oh scheiße, ist der sauer!, dachte Juli und duckte sich unwillkürlich.
    Vincents Geruch war extrem, denn er überdeckte den von Tobias und Etienne beinahe völlig. Die Wut ließ ihn säuerlich riechen, aber Juli erkannte auch Angst und Sorge in seinem persönlichen Duftmuster.
    „Vincent, bitte. Wir erklären es dir. Und auch, warum es besser war, dass wir heimlich gefahren sind", sagte Juli zu ihm.
    „Da bin ich ja mal gespannt. Es interessiert mich brennend, warum meine Frau Geheimnisse vor mir hat", schnaubte er.
     
    Eli seufzte.
    Sie hatte es geahnt. Aber das er so sauer sein würde, damit hatte sie nicht gerechnet. Sie hatte das Gefühl, eine unsichtbare Mauer aus Eis stünde zwischen ihnen. Uneinnehmbar. Und dabei würde sie sich gerade jetzt gerne an ihn anlehnen. Trost in seiner Wärme finden. Halt in seiner Liebe. Er war ihr Leben!
    Hatte sie alles zerstört, was zwischen ihnen war?
     
    Juli ging voran, und die Fünf folgten ihr ohne ein weiteres Wort.
    Sie führte sie in ihr kleines Büro, das mit den sechs Leuten gut gefüllt war. Etienne schloss die Tür.
    „Ich höre", sagte Vincent steif.
    Mit vor der Brust verschränkten Armen stand er da. Wie eine Statue, unnahbar und kalt. Eli standen Tränen in den Augen.
    Juli gab Vincent den Brief und das Foto, die Eli bekommen hatte.
    Er machte große Augen, starrte Eli entsetzt an.
    „Und da seid ihr hingefahren? Und ihr hattet es nicht nötig, euren Männern zu sagen, in welche Gefahr ihr euch begebt?“, fragte er fassungslos.
    „Ich hatte Angst. Wenn du mitgekommen wärst, du hättest den Kerl umgebracht! Und meine Mutter wäre verdurstet. Es hätte keine Chance für sie gegeben“, verteidigte Eli ihr

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