König der Vampire - Nikolay, S: König der Vampire
Ein und aus. Ganz ruhig. Das Einzige an ihm, das nicht ruhig blieb, war sein Schwanz. Der harte Schaft drückte gegen den Stoff der Jeans.
Das musste sie doch merken!
Oder vielleicht auch besser nicht. Sein Instinkt sie zu unterwerfen, war nur mühsam zu beherrschen. Alles in ihm brüllte, sie zu beißen, seine Fänge in ihre Haut zu schlagen. Zugleich ihre Kleider herunter zu reißen und sie zu nehmen.
Sofort. Jetzt. Gleich.
Ein tiefes Knurren entwich ihm. Erschrocken fuhr Paulina hoch.
„Entschuldige“, krächzte er.
„Habe ich dir wehgetan?“, fragte sie vorsichtig.
„Nein. Kannst du die Wunde bitte versiegeln und dann von mir herunter gehen?“, fragte er mit geschlossenen Augen.
„Wie? Ach so“, meinte sie und leckte über die beiden Öffnungen an seinem Hals.
Der Blutfluss versiegte sofort. Sie hatte gesehen, als er das bei sich gemacht hatte. Eli hatte das auch getan.
Sie kletterte von ihm herunter. Irgendetwas hatte sie aber falsch gemacht, sonst wäre er doch jetzt nicht so komisch. Oder?
Langsam ging sie rückwärts von ihm weg. Etienne saß noch immer mir geschlossenen Augen auf dem Stuhl. Sie musste erstaunt feststellen, dass er eine sehr starre Haltung hatte, den Kopf nach oben gestreckt, die Hände hinter der Lehne. Er atmete schnell.
„Etienne?“, begann sie.
„Bitte, ich muss zur Ruhe kommen“, raunte er.
Seine Stimme, so sinnlich und samtig.
Er saß da wie eine Statue. Paulina beobachtete ihn, während sich die Atmung verlangsamte.
Etienne rang mühsam um Fassung. Wieder runter zu kommen war gar nicht so einfach. Langsam beruhigte sich seine Atmung, sein Herzschlag. Das einzige von seinem Körper, das sich weigerte zur Normalität zurück zu kehren, war sein Ständer. Schmerzhaft drückte das Ding gegen die Knopfleiste seiner Jeans.
Er grollte.
„Etienne, was habe ich denn falsch gemacht?“
„Nichts. Wirklich nichts, Paulina. Nur, normalerweise erlaube ich es nicht, dass jemand von mir trinkt. Bei dir ist es aber nicht zu ändern, und es kostet mich einiges an Selbstbeherrschung“, sagte er matt.
Paulina starrte ihn an. Das war ja …
„Du bist echt ein Arschloch! Ich habe mir das nicht ausgesucht. Bis eben hat mir mein neues Leben eigentlich gefallen! Verzeihung, wenn ich dir ein unerwünschter Klotz am Bein bin!“, fuhr sie ihn an.
Wütend rauschte sie ab, knallte die Zimmertür fest hinter sich zu.
„Scheiße!“, brüllte er ihr nach.
Mann, das war alles Scheiße! Dass war total falsch rübergekommen. Sie war ihm doch nicht lästig, im Gegenteil. Er hielt sie bloß zum Selbstschutz von sich fern. Für sie und für sich. Er wollte sie nicht mit dem konfrontieren, was normalerweise zwischen ihm und einer Frau ablief. Etienne wusste, dass er im Bett ein egoistisches Schwein war. Die Frauen, die er sich nahm, waren hinterher total im Eimer. Ehrlich.
Zerbissen, überall am Körper. Meistens hatten sie auch blaue Flecke, weil er fest zupackte. Er mochte harten Sex. Aber für Paulina? Nein, sie war so zart, so schön. Das verdiente sie nicht.
Aber eine Entschuldigung wäre schon angebracht.
Seufzend stand er auf, und ging zu ihrer Tür. Etienne klopfte kurz und drückte die Klinke herunter. Nichts. Abgeschlossen.
„Paulina? Mach bitte auf“, sagte er zu dem Holz der verschlossenen Tür.
„Hau ab!“, schallte es zurück.
Ihre Stimme klang erstickt. Weinte sie etwa?
Etienne horchte. Tatsächlich, sie weinte. Kleine Schluchzer drangen zu ihm durch.
Hast du echt toll hingekriegt!
Sie hatte recht. Er war ein Arsch.
„Paulina bitte. Ich möchte dir das erklären.“
Etienne lehnte die Stirn gegen das Holz.
Die Tür wurde aufgerissen und er stolperte ins Zimmer. Beinahe wäre er längs hingeknallt. Verdient hätte er es wahrscheinlich.
„Ich höre!“, fauchte sie ihn an.
Etienne trat einen Schritt zurück, lehnte sich gegen den Kleiderschrank.
„Paulina, es tut mir leid. Ehrlich. Eigentlich hat es gar nichts mit dir zu tun. Und doch alles. Ich will das alles nicht für dich. Ich will mich nicht für dich. Denn ich wäre nicht gut für dich“, erklärte er.
Sie sagte nichts.
„Du solltest wissen, dass ich nur in Ausnahmefällen eine Vampirin von mir trinken lasse. Aber nie am Hals, wenn dann gebe ich mein Handgelenk. Was du eben getan hast, hat mich Überwindung gekostet.“
„Ach ja? Weshalb hast du mir dann deinen Hals angeboten?“
„Weil ich dich genau da wollte. Du bist etwas Besonderes, deshalb“, sagte er leise.
„Und warum
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