König der Vampire - Nikolay, S: König der Vampire
gebeten.
„Guten Morgen“, grüßte der Arzt freundlich.
Dreißig Minuten später verließen sie die Praxis. Mit einem Ultraschallbild und einem Rat.
Wie lange die Schwangerschaft nun dauern würde, konnte der Arzt auch nicht sagen. Er hatte ein Blutbild in Auftrag gegeben und wollte den Test wöchentlich wiederholen. Den Hormonspiegel messen. Und wöchentlichen Ultraschall, um genauestens zu dokumentieren. Schließlich hatte es eine solche Schwangerschaft noch nie gegeben. Für den Arzt war das auch Neuland. Er hatte darum gebeten, einen vampirischen Kollegen mit dazu zu nehmen.
Der Rat beinhaltete, dass Nathan nicht von ihr trinken sollte. Anna brauchte ihr Blut nun selbst. Dazu noch, dass Anna viel Fleisch essen sollte. Am besten englisch gebratene Steaks. Momentan jedoch hatte sie kaum Appetit. Hoffentlich würde sich das wirklich in ein paar Tagen wieder legen. Sonst würde sie eher ab-, als zunehmen.
Auf dem Weg zum Haus zurück starrte Anna unverwandt auf das kleine, schwarz-weiß Bild in ihrer Hand.
„Unglaublich, was?“, bemerkte Nathan.
„Das hat Etienne gemeint, da bin ich mir sicher“, gab sie zurück.
„Frag ihn doch gleich.“
„Oh ja. Bei der Gelegenheit kann ich ihn auch gleich fragen, ob er uns sein Zimmer überlässt. Als Babyzimmer.“
„Wie? Wo soll er dann schlafen?“, Nathan war verwirrt.
„Hast du es nicht bemerkt? Er und Paulina, also sie kann ihn riechen.“
„Na das ist ja ... das wusste ich nicht. Deshalb die Vision.“
„Hmm. Hat Eli auch gesagt. Manchmal versteht man den Sinn erst später.“
„Die Vision von uns hat er anscheinend verstanden. Obwohl er behauptet, nicht gesehen zu haben, dass du und ich ein Paar werden.“
Nathan parkte vor dem Haus. Anna begab sich auf die Suche nach Etienne. Bevor sie den anderen auf den neuesten Stand brachte, wollte sie mit ihm sprechen. Sie fand ihn im Pool, außer ihm war niemand im Raum.
„Hier steckst du“, grüßte sie ihn.
„Hallo Anna. Was sagt der Arzt?“, gab er zurück und stemmte sich aus dem Wasser.
Hui, hatte der eine tolle Figur. Zwar nicht ganz so beeindruckend wie Nathan, aber das lag sicher im Auge des Betrachters. Anna hätte gewettet, dass Paulina das anders sah.
„Du weißt es doch schon.“
„Das stimmt. Ich wollte es nur von dir hören“, bemerkte Etienne.
„Okay, es sind zwei. Nathan und ich bekommen Zwillinge! Das war es, was du gesehen hast.“
„Richtig“, Etienne grinste sie an.
„Würdest du uns dein Zimmer überlassen? Es wäre günstig, weil es nebenan ist.“
Etienne sah sie total entgeistert an.
„Wie bitte? Und wo soll ich dann hin?“
„Etienne, versuch mir nicht weiszumachen, du wüsstest auch das nicht. Denn ich weiß es!“, sagte sie ungeduldig.
„Was weißt du?“, bohrte er.
Selbst sein diamantener Blick war bohrend.
„Paulina? Reicht das als Antwort?“
„Woher ... sie hat es euch gesagt, als ihr einkaufen gegangen seid“, meinte Etienne.
„Ja. Und, woran hakt es?“
„Kommst du jetzt, um uns zu verkuppeln?“
„Nein, ich wollte nur zuerst mit dir reden, bevor wir die anderen mit der Neuigkeit konfrontieren. Und für zwei Bettchen ist in Nathans Zimmer kein Platz.“
„Ich kann ja auch ein Gästezimmer nehmen. Vorerst. Was aus Paulina und mir wird, das lass mal meine Sorge sein", lenkte er ein.
„Hey, es war nur eine Bitte. Und es eilt nicht. Es ist ja nicht so, als würden sie nächste Woche zur Welt kommen.“
„Ich mache es trotzdem.“
„Dann, danke! Und es wäre schön, wenn du dir etwas überziehst. Du bist zwar ganz nett anzuschauen, aber wir wollen ja nicht riskieren, dass du dich erkältest“, neckte sie ihn und ließ ihn einfach stehen.
Nach und nach erfuhren es dann alle, dass der Nachwuchs im Doppelpack kam. Besonders Kai und Cosimo freuten sich darüber. Ein Patenkind für jeden. Etienne hielt sein Versprechen und räumte am gleichen Tag sein Zimmer. Damit genug Zeit zum Renovieren blieb. Er wanderte in das Gästezimmer neben Paulina.
Vincent hatte es einfach kommentarlos hingenommen.
Paulina stand in der Zimmertür und sah zu, wie Etienne sein Zeug verstaute.
„Das ist großzügig von dir“, kommentierte sie.
„Eigentlich nicht. Näher betrachtet ist es sogar Eigennutz. So liegt ein ganzes Stück Flur zwischen mir und den Zwergen.“
„Hast du Angst um deinen ruhigen Schlaf?“
„Ja, auch. Bevor die beiden zur Welt kommen, sind schließlich nur Anna und Nathan neben mir im Zimmer. Da ziehe ich es
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