König der Vampire - Nikolay, S: König der Vampire
ob die Wölfe durch die Impfung mit dem Serum nicht schon geschützt sind“, rätselte Vincent.
„Das wäre allemal besser, als täglich diese Pampe zu schlucken“, bestätigte Anna.
„Wer weiß denn überhaupt von Elis Gabe? Ich denke nicht, dass die Elfen es wissen können, daher der Rat von Seth, dieses Zeug anzurühren. Nur, wie schützen wir uns?“, sagte Nathan und blickte zu Vincent.
Der rieb sich das Bärtchen am Kinn.
„Da muss ich mir etwas einfallen lassen. Es kann ja wohl kaum das gesamte Volk von meiner Eli trinken. Und diese Pflanzenmixtur könnte ebenso eine Falle sein, daher steht sie gar nicht erst zur Wahl“, überlegte Vincent laut.
„Mir ist Seth sehr ehrlich vorgekommen. Ich glaube nicht, dass er Leonidas unterstützt und uns mit einer falschen Warnung hereinlegen wollte“, warf Anna ein.
Drittes Kapitel
„ Ich hätte einen Vorschlag. Die Söldner wissen sicher, wo sie uns finden können. Also bekommen meine drei übrigen Ratsmitglieder auch heute noch die Injektion. Vincent, wenn du wenigstens zulässt, dass Eli die Vampire in deinem Haus mit ihrem Blut versorgt. Ihr seid ein leichtes Ziel, alle in einem Haus “, bemerkte Juli.
Ihre Stimme war hart und überzeugend gewesen.
Vincent nickte nachdenklich.
Ach was! Das konnte Julietta ja wohl kaum sehen.
„Es sieht aus, als wäre er einverstanden, Juli. Er nickt jedenfalls“, bemerkte Anna.
„Vincent ist schon mehr als geschützt. So viel Eli wie in ihm steckt!“, sagte Nathan trocken.
„ Da widerspreche ich nicht! “, sagte Juli lachend.
„Hallo! Ich bin noch da, falls ihr das vergessen habt“, brummte Vincent.
„Herr, berate dich mit Etienne, wenn es sein muss. Er hat vielleicht schon etwas in dieser Sache gesehen“, bat Nathan.
„Hm. Etienne ist momentan nicht so in Form“, gab er zurück.
„Weshalb?“, bohrte Nathan.
„Ach, er denkt, eine seiner Visionen hat ihm seinen eigenen Tod gezeigt. Aber da ist noch nicht das letzte Wort gesprochen.“
„ Redet ihr ruhig weiter. Ich muss jetzt Schluss machen und den Arzt herbestellen “, sagte Juli und legte auf.
Kein tschüss, kein Abwarten einer Antwort, nichts. Manchmal war sie echt seltsam. Anna kannte es, sie konnte sich über das Verhalten der Clanführerin nicht mehr wundern. Dafür waren sie einander viel zu nah.
Seufzend stand Vincent auf.
„Zuerst sage ich meiner Königin Bescheid, dann treffen wir uns alle im Wohnzimmer.“
Das war keine Bitte gewesen. Es waren die Worte des Königs.
Zehn Minuten später, Anna und Nathan hatten die anderen zusammengerufen, fanden sie sich im Wohnzimmer ein.
Vincent erklärte kurz die Lage, mit Annas Hilfe.
Eli krempelte derweil ihre Ärmel hoch, was blöd aussah bei ihrem hübschen Pullover.
Vincent stellte sich an ihre Seite.
„Habt ihr euch alle so unter Kontrolle, dass ihr nach einem Schluck aufhören könnt?“, fragte er warnend.
Allgemeine Zustimmung folgte.
„Vincent, sie würden mir niemals wehtun. Habe ich recht?“, sagte sie erst zu ihm und stellte die Frage dann an seine Jungs. Und Kai.
„Sicher. Du bist unsere Königin“, antwortete Cosimo.
Die anderen zeigten ihre Zustimmung mit einem heftigen, übertriebenen Nicken an.
Das entlockte Eli ein Kichern.
„Ihr seid wirklich wie große Brüder“, sagte sie scherzhaft.
„Nur mit dem kleinen und feinen Unterschied, dass dann die kleine Schwester unser Leben beschützt“, antwortete Nathan auf ihre Aussage.
Sie hielt ihre Arme etwas von sich, die Innenflächen der Handgelenke zeigten nach oben.
„Bitte wirklich nur ein Schluck. Einmal Mund voll dürfte locker reichen. Ich will ja nicht umkippen“, bat sie.
Vincent deutete auf Etienne und Nathan.
„Ihr zwei zuerst. Und noch was, wer sich nicht an die Vorgabe hält, bekommt es mit mir zu tun“, brummte er.
Eli warf Anna einen flehenden Blick zu. Sie verstand es sofort. Schnell stellte sie sich versetzt hinter Vincent. Im Notfall würde sie ihn hoffentlich festhalten können.
Die beiden Angesprochenen knieten sich vor Eli. Synchron beugten sie sich über die bloß liegende Haut. Anna konnte die Venen gut durchschimmern sehen.
Und kaum hatten sie ihre Lippen auf ihre Haut gelegt, zogen sie sich wieder zurück. Es blieben zwei kleine Punkte auf den Handgelenken zurück.
Dann kamen Dorian und Cosimo an die Reihe. Dasselbe Spiel. Nur kurz verweilten sie an der Haut der Königin. Keine neuen Bissmale, Anna wertete das als gutes Zeichen. Anstatt dass sie ihre Fänge noch
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