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König der Vampire - Nikolay, S: König der Vampire

König der Vampire - Nikolay, S: König der Vampire

Titel: König der Vampire - Nikolay, S: König der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie R. Nikolay
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zusätzlich in die Haut der Königin bohrten, nahmen sie die vorhandene Öffnung. Jetzt blieb noch Kai. Etwas vorsichtiger als die anderen kniete er sich vor die Königin.
    „Jetzt komm schon. Du hast zwar schon Blut von mir bekommen, aber das hat dich schon von dem Eisfieber geheilt. Ich glaube nicht, dass die Wirkung noch anhält“, sagte sie leise.
    Er nickte und beugte sich über ihren linken Arm. Weise gewählt, denn Vincent stand rechts von ihr. Und Kais Geruch ging ihm ganz schön gegen den Strich. Vincent wusste, dass die Duftwolke nur Cosimo galt. Aber der Vampirinstinkt in ihm brüllte.
    Kai bewegte sich ebenso schnell wie die anderen von ihr weg.
    Vincent riss sofort ihre Hände nach oben und versiegelte die Male. Das Grollen in seiner Brust war auch für Anna gut zu hören. Aber sie musste zugeben, dass Vincent sich gut geschlagen hatte. Kein männlicher Vampir gab seinen Besitz her oder teilte ihn mit jemandem. Dass er sein Haus mit allen teilte, war schon ein Wunder. Aber seine Frau?
    Es musste an dem guten Nutzen liegen, dass Vincent so ruhig geblieben war. Anna schielte zu Nathan, der sie funkelnd ansah. Sie bekam nur am Rande mit, dass Vincent Eli aus dem Raum zog. Etienne verschwand, ohne ein Wort zu verlieren, in seinem Zimmer. Anna fragte sich, ob er wirklich seinen eigenen Tod hatte sehen können. Der Ärmste.
    Dorian warf den Fernseher an.
    Anna dachte erst, sie sähe nicht richtig, aber doch. Mit hochgezogener Braue beobachtete sie, wie Cosimo und Kai heimlich kommunizierten. Leuchtende Augen, ab und an ein Zwinkern, angedeutete Bewegungen mit dem Mund, den Händen.
    Wow, das war Flirten auf einer sehr hohen Ebene. Sie hätte um eine Million Euro gewettet, dass die beiden innerhalb der nächsten zehn Minuten im Bett lagen. Splitterfasernackt .
    Tja, hätte sie bloß gewettet. Sie hätte gewonnen!
     
     
    Um solch belanglose Dinge wie die körperliche Liebe machte sich Leonidas keine Gedanken. Er wollte nur wissen, wie weit seine Söldner schon waren. Es wurde Zeit. Vor vier Tagen hatte er sie auf die Jagd geschickt. Es konnte doch nicht so schwer sein, ihm die geforderten Opfer zu bringen!
    Wie von Sinnen lief er auf und ab, rannte einen Pfad in den Waldboden. Naja, von Sinnen war er sowieso.
    Adriana, seine Tochter, hielt sich zweihundert Meter entfernt von ihm auf. Sie saß in einer Baumkrone und beobachtete ihn. Vor vielen Jahren hatte sie sich einen Vater gewünscht, der mehr Zeit hatte. Dann wollte sie einen, der sie achtete. Danach wollte sie nur noch, dass er sie überhaupt bemerkte. Viele, viele Jahre war sie seiner Liebe und Zuwendung nachgelaufen. Nur um immer wieder aufs Neue enttäuscht zu werden. Wo sie selbst ihren Vater abgöttisch geliebt hatte, war heute nur noch Verachtung übrig. Verachtung und Hass, auf den Elf, der dort unten seiner Wege lief. Wenn Sethorian nicht erfolgreich wäre, würden noch einige Jahre vergehen, bis der Prinz einen natürlichen Tod fand. Und in diesen Jahren würde es unendlich viele unschuldige Leben kosten. Was war das doch für ein Tausch. Sein Leben gegen Hunderte oder gar Tausende.
    Sie war es leid, ihm zuzusehen und löste sich in der Umgebung auf.
    Über siebenhundert Kilometer entfernt nahm sie die Spur von Sethorian auf.
    Kurz darauf fand sie ihn an einem kleinen Bachlauf.
    „Seth, wie weit bist du gekommen?“, fragte sie unvermittelt hinter ihm.
    „Mutter Natur! Hast du mich erschreckt! Schleiche dich doch nicht immer so an“, sagte er aufgebracht.
    Er drehte sich um und war wie immer verzaubert von Adriana. Für eine Elfe war sie recht groß. Einen Meter fünfundsechzig. Ihre Haare glänzten in allen Farben des Herbstlaubes, hingen in Wellen bis zu ihrer unteren Rückenhälfte. Die hübschen Augen waren moosgrün, das Gesicht blass und schmal. Heute steckte sie in einem dunkelgrünen Kleid. Seth hatte sie noch nie eine Hose tragen sehen.
    Komisch, was einem manchmal so auffiel!
    „Ich habe die engste Vertraute der Wölfin Julietta gesprochen. Sie weiß Bescheid und kann die anderen vorwarnen.“
    „Gut. Und unser weiteres Vorhaben, wann willst du dich darum kümmern?“, fragte sie ihn.
    „Sobald ich zurück bin. Ich versuche gerade, die Söldner ausfindig zu machen.“
    „Ach, in einem Bach? Mit spärlicher Bekleidung?“, fragte sie belustigt.
    Seth trug nur seine Hosen. Oberkörper, Gesicht und Haare waren nass.
    „Ich bitte dich! Welch eine törichte Annahme.“
    „Dann fahre fort. Du bist wie immer ein herrlicher Anblick.

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