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König für einen Sommer: Roman (German Edition)

König für einen Sommer: Roman (German Edition)

Titel: König für einen Sommer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jochen Till
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Margarita verbannt. Sollte sich nur einer von ihnen auf 100 m der Stadtgrenze nähern, ist unbedingt und ausdrücklich von der Schusswaffe Gebrauch zu machen. Hasta la vista, Babys! Wo blieben sie nur? Wo war die hübsche Verwalterin? Wahrscheinlich wohnte sie gar nicht dort. Oder sie hatte Schiss und würde bis zum nächsten Tag warten. Nachts ist es zu gefährlich. Tagsüber sind sie nicht so wild. Da schlafen sie meistens. Lasst uns bis zum Morgen warten. Wir schleichen uns an sie ran, wenn der Wind von Osten kommt. Aber seid vorsichtig. Und lasst sie nicht an den Kühlschrank, das wäre unser sicherer Tod.
    »Ha, ha!« Rudi war wieder schneller gewesen.
    »Los, noch eins!«
    »Es langt, Jungs.«
    »Aber wieso denn?«
    »Weil's nicht mehr lustig ist.«
    »Wenn Ost-Ei verliert, schon.«
    Hagen hatte mittlerweile auch geduscht und stand splitternackt tropfend neben mir.
    »Oh Gott, wie's hier aussieht! Is ja eklig. Zum Glück penn ich draußen.«
    »Wie wär's mit Putzen?«, schlug ich vor.
    »Womit denn?«
    »Mit Wasser, vielleicht?«
    »Nee, Wasser reicht da nicht. Da brauchste schon Reiniger. Is' doch völlig versifft alles.«
    »Wenigstens den Müll könnten wir ja schon mal zusammenräumen.«
    »Lass uns das morgen machen. Heut is eh keiner mehr in der Lage dazu.«
    »Wenn wir morgen noch hier sind.«
    »Ach, die schmeißen uns schon nicht raus. Die sind doch froh, wenn alles belegt ist.«
    »Wenn du meinst. Aber morgen räumen wir erst mal auf hier, okay?«
    AM NÄCHSTEN Morgen betrat ich das Kröpfchen gegen elf Uhr, bereit, alle aus ihren Betten zu schmeißen und zum Aufräumen zu zwingen. Es stank bestialisch und meine Schuhe blieben bei jedem Schritt kurz am Boden kleben. Aus dem Wohnzimmer klang leise Musik, ansonsten war nicht ein Mucks zu hören. Doch, da war etwas. Was war das? Ein Schaben? Ein Kratzen? Es kam aus dem Wohnzimmer. Dort standen Hagen und Albert auf Stühlen und entfernten die Papierkügelchen mit Gabeln von der Decke.
    »Sauerei«, fluchte Hagen.
    »Moin, Jungs. Schon so fleißig?«
    „Ja. Und schon so rausgeflogen.«
    »Was?«
    »Um acht Uhr heute morgen. Die Verwalterin und drei Eigentümer. Heute Nachmittag müssen wir weg sein.« »Verdammte Scheiße!«
    »Keine Sorge. Ich hab das geregelt.«
    »Was hast du geregelt?«
    »Ihr könnt euer Apartment behalten. Ich hab denen erzählt, dass ihr nichts damit zu tun hattet.«
    »Echt? Cool! Vielen Dank.«
    »Kein Problem, Mann. Ihr habt die Hütte ja nicht eingesaut. Die Verwalterin ist fast ohnmächtig geworden. Die Kaution ist natürlich futsch, aber den Rest kriegen wir zurück.«
    Ich war erleichtert. Nicht dass ich mich freute, dass die Jungs rausgeflogen waren. Aber ich freute mich, dass wir hier bleiben konnten. Die Jungs würden schon zurechtkommen. Da war ich mir sicher.
    »Wenigstens etwas. Und was habt ihr jetzt vor?«
    »Richtung Süden. Strand, Campingplatz, irgendwas finden wir schon.«
    Hans und Andi kamen herein und wir erzählten ihnen, was passiert war.
    »Das gibt ein Problem mit den Autos«, sagte Hans. »In meinen Honda passen höchstens drei Leute.«
    »Lulatsch kommt mit uns«, sagte Hagen.
    »Dann geht's. Wie wär's, wenn ich heute mit euch fahre? Dann weiß ich, wo ihr seid, und wir können euch wenigstens besuchen.«
    »Klar. Gute Idee.«
    »Wo sind die anderen?«
    »Einkaufen. Der Alk ist alle.«
    »Warum putzt ihr eigentlich?«, fragte Andi. »Ihr seid doch eh rausgeflogen.«
    »Wenn ich schon irgendwo rausfliege, dann mit Anstand.« »Sollen wir euch helfen?«
    »Nichts dagegen. In der Küche steht Putzzeug.«
    Die nächsten zwei Stunden betrieben wir Schadensbegrenzung, so gut es ging. Die Flecken an den Wänden und auf dem Sofa waren nicht zu entfernen, aber zumindest den Boden kriegten wir wieder einigermaßen hin. Beckmann und die anderen kamen zurück und fingen an ihre Sachen zu packen. Um halb drei waren alle bereit zur Abfahrt. Die Autos waren beladen und wir standen vor dem Büro der Verwalterin, wie vor zwei Tagen, als wir ankamen. Hagen ging in das Büro, um die Schlüssel abzugeben und die Formalitäten zu erledigen.
    „Ja, das war's dann wohl mit Santa Margarita«, sagte Beckmann.
    »Ein kurzes Gastspiel.«
    »Kurz, aber heftig.«
    »Ihr kommt ja noch mal wieder, wenn ihr uns abholt«, sagte ich.
    »Stimmt. Wann war das? Sonntag in 'ner Woche?«
    »Samstag, Beckmann. Samstag. Vergesst uns bloß nicht.«
    Hagen kam aus dem Büro zurück.
    »Hier ist die Kohle, Jungs. Wer kriegt wie viel?«
    »Lass

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