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König für einen Sommer: Roman (German Edition)

König für einen Sommer: Roman (German Edition)

Titel: König für einen Sommer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jochen Till
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die Spanier.«
    »Allerdings. U-zwei. Wenn das bei uns jemand sagte, würde man ...«
    »You like to go swim?«, unterbrach mich Maria.
    Wie bitte? Hatte ich das richtig verstanden? Andi starrte mich ungläubig an.
    »What, now?«
    »Si.«
    »Sie wollen mit uns schwimmen gehen. Jetzt.«
    »Ich weiß, ich weiß. Klar gehen wir mit ihnen schwimmen. Oh Mann, oh Mann!«
    »In the ocean?«
    »Si.«
    »Logisch gehen wir mit ihnen schwimmen, David! Yes, we go swim.«
    »Okay. You want to grab your bathing-suits First?«
    »No. We don't need them.«
    »Oh Mann, oh Mann, oh Mann!«
    EIN NÄCHTLICHES Bad im Meer mit zwei schönen, nackten Frauen. Das reinste romantische Hollywoodszenario. Von wegen. Das Wasser war unangenehm kalt und es war stockfinster. Ich konnte keinen Meter weit sehen. Ich hörte die anderen entfernt herumplantschen. Andi schien jedenfalls sehr viel Spaß zu haben, denn er lachte wie ein Geisteskranker.
    »Hey, David! Komm hier rüber! Wir schwimmen ein bisschen weiter raus.«
    »Ich bin doch nicht blöd. Ich friere mir hier sonst was ab. Ich geh wieder raus, falls ich den Strand noch finde.«
    »Jetzt komm schon, du Lusche! Lass dich nicht so feiern.«
    »Nee, lass mal. Mir reicht's. Viel Spaß noch. Ich warte am Strand.«
    ICH WICKELTE mich in mein Handtuch und zündete mir schlotternd eine an. Das Juchzen und Kichern der Mädels war kaum noch zu hören, so weit raus waren sie geschwommen. Eine Viertelstunde später kam Andi aus dem Wasser und setzte sich neben mich.
    »Sie hat mich geküsst, David! Maria hat mich geküsst!«
    »Na, herzlichen Glückwunsch! Coole Sache.« Ich hielt ihm fünf hin und er schlug ein.
    »Was ist mit dir und Laura?«
    »Bin nicht interessiert.«
    »Aber ihr habt euch doch so gut unterhalten.«
    »Ja, sie ist auch ganz nett. Trotzdem, kein Interesse.«
    »Du musst wissen, was du tust.«
    »Weiß ich auch.«
    Die Mädels kamen zurück und trockneten sich kichernd ab. Laura breitete ihr Handtuch neben mir aus und setzte sich. Mara stand vor Andi. Plötzlich beugte sie sich zu ihm herunter, küsste ihn kurz auf den Mund und rannte lachend davon. Andi starrte mich verdutzt an.
    »Was sollte das denn jetzt?«
    »Sie will, dass du ihr hinterherrennst.«
    »Echt? Glaubst du?«
    »Natürlich, du Dussel! Los, lauf ihr nach!«
    Er sprang auf und spurtete los.
    Da saß ich nun, alleine mit Laura. Ob sie wohl etwas von mir erwartete? Wartete sie darauf, dass ich mich ihr näherte? Ich weiß nie, was Frauen von mir erwarten. Aber ich will immer alles richtig machen. Ein Teufelskreis. Was, wenn ich sie küsse, und sie will es nicht? Was, wenn ich sie nicht küsse, und sie ist enttäuscht? Eigentlich will ich sie nicht küssen. Aber enttäuschen möchte ich sie auch nicht. Verdammt. Frauen haben's da viel einfacher. Sie müssen nur abwarten, ob sie geküsst werden oder nicht. Dann sind sie entweder sauer, enttäuscht oder zufrieden. So einfach ist das. Obwohl, dieses Abwarten ist bestimmt auch kein Spaß. Besonders dann nicht, wenn man gerne geküsst werden will. Gott, ist das kompliziert.
    »Aren't you cold?«, fragte ich, die Entscheidung verschiebend.
    »No. I'm okay.«
    »How long are you going to stay in Santa Margarita?«
    »Tomorrow.«
    »You are leaving tomorrow?«
    »Si. In the morning.«
    »O-Oh.«
    Ich konnte jetzt schon Andis Herz brechen hören. Das würde er nicht überleben. Der erste Kuss seit fünf Jahren würde nur eine Nacht lang Glück bringen. Der Name Maria würde für den Rest des Urlaubs nur noch gejammert mein Ohr erreichen und die Welt wäre fortan ein böser und unfairer Ort. Die Sonne würde nie wieder scheinen und das Bier nicht mehr schmecken. Armer Andi. Das hatte er nicht verdient. Aus diesem Loch würde er nur schwer und langsam wieder herauskommen. Hoffentlich hatte sie es ihm noch nicht gesagt. Hoffentlich küsste sie ihn die ganze Nacht und ließ ihn träumen. Und hoffentlich versprach sie ihm nicht ihn zu Hause zu besuchen.
    Ich hatte keine Lust mehr, mit Laura am Strand zu sitzen. Die Traurigkeit saß plötzlich zwischen uns. Ich wollte allein sein und Kelly einen Brief schreiben.
    »I'm tired«, log ich. »Do you mind if we go back?«
    »Okay.«
    Wir packten unsere Sachen zusammen und gingen zurück zu den Apartments. Vor ihrer Tür blieben wir stehen und sie kramte ihren Schlüssel aus einer Tasche.
    »When are you leaving tomorrow morning?«
    »We leave at ten.«
    »So early? I guess we have to say good-bye now.«
    Sie umarmte mich und küsste mich

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