Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Königin der Engel

Königin der Engel

Titel: Königin der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
Vom Netzwerk:
seinen Zärtlichkeiten, tat erst einmal gar nichts, sondern ließ alles mit sich geschehen. Seine Laute waren wie die eines Kindes, das den Nachtisch verspeiste oder ein Paket aufmachte, leise voller Freude voll bei der Sache seine Haut seine Aufmerksamkeit alles.
    Geben, indem man empfing. Sie sah, was sie alles zu verlieren hatte, wenn sie ihr Ich einbüßte. Sich in Gefahr zu begeben bedeutete mehr, als Schmerzen zu erleiden, wenn man das Spiel verlor. Es bedeutete Verlust, bedeutete, etwas wegzunehmen, indem man wegging; es bedeutete, daß ihr und diesem Mann, den sie wahrhaftig liebte, etwas Erstrebenswertes weggenommen wurde: ein normales Leben.
    Ernest sagte etwas. Ein kleines Licht ging an, und er schaute auf sie herunter, betrachtete die mondhellen Linien seiner/ihrer Feuchtigkeit auf ihrer Haut – wie Quecksilber auf Obsidian –, betrachtete ihre Augen, die fast geschlossen waren. »Sybaritin«, sagte er anklagend.
    »Da bin ich nie gewesen«, murmelte sie, während sie sich unter ihm wand hochwölbte schluckte sich überall an ihn preßte.
    »Angeleno«, im selben anklagenden Ton.
    Sie preßte sich erneut an ihn und bewegte sich wie eine Welle; sie wußte, daß er sie gern ansah, bevor er sich in sie ergoß. Ihr wurde noch wärmer, als sie sah, wieviel Spaß es ihm machte. In diesem Moment konnte sie sich vorstellen, irgendwann in nicht allzuferner Zukunft in ein oder zwei Jahren vielleicht die willkürlichen Sperren zu öffnen, die Dr. Sumpler in ihr angelegt hatte, und Ernests Samen ganz bis ans Ziel wandern zu lassen. »Komm«, sagte sie.
    Ernest zog sich aus ihr zurück, und sie riß die Augen weit auf.
    »Ich muß mir mein Herrschaftsgebiet ansehen«, sagte er und setzte sich auf.
    »Ich bin doch kein Grundstück«, protestierte sie sanft.
    »Du bist ein exotisches Land. Du hast dich selbst geschaffen; da wirst du doch einem Connaisseur bestimmt nicht seine Lust mißgönnen.«
    »Ich bin also ein Lustobjekt, hm?«
    Ernest grinste und fuhr mit einer rauhen Handfläche über ihren glatten Schenkel nach oben. Einen Moment lang wollte sie nicht, daß er ihre ausbleichende Pofalte sah, aber dann kam ihr das albern vor. Schließlich sah er soviel Intimeres, wenn auch weniger Fehlerhaftes.
    »Innere Lippen schwarz«, sagte er. »Du bist wahrlich eine dunkle Frau. Nicht bloß die halbherzige Nacht der Natur; du bist auch dort dunkel, wo die Sonne nie nachzuforschen wagt.«
    »Du klingst wie ein schlechter Dichter«, sagte sie, aber voller Wärme. Sie genoß seine Bewunderung. Sie spannte die Muskeln um seinen zärtlichen Finger.
    »Au«, spottete er. Lutschte an seiner Fingerspitze. »Hm.«
    Er hob ein Bein hoch und inspizierte die glatte Wade den Knöchel den Fuß. Die regelmäßigen Linien auf der Sohle wie ein Schlangenbauch. Keine Schwielen, keine Wucherungen. Glatt, so konstruiert, daß sie Schuhen Pflaster eingeschlossener Feuchtigkeit und Wärme widerstehen konnten. »Perfekte Füße für eine PD«, sagte er. So hatte er sie seit Monaten nicht mehr untersucht. Er machte sich Sorgen um sie. Sie streichelte seinen warmen, feuchten Rücken, langte an muskelbepackten Rippen vorbei nach unten um seine Hüfte herum und stellte fest, daß er nicht recht bei der Sache war.
    »Morgen den ganzen Tag?« fragte er erneut.
    »So viel haben wir uns mindestens verdient. Ich bin ja erreichbar, falls es irgendwas Neues gibt.«
    »Na dann.« Er legte sich neben sie, und sie schwang sich auf ihn, umschloß seine Hüften mit den Schenkeln und setzte absichtlich mehr Flüssigkeit frei, um die Bahn zu schmieren.
    »Geleekönigin«, sagte er, wölbte sich hoch, stocherte ungeschickt herum und glitt hinein. Sie schied das Parfüm zwischen ihnen aus, einen Duft von Jasmin, der aus ihr austrat. Das war Sumplers Meisterstück: Leute, die duften konnten, wie sie es wünschten.
    »Sehr nett. Aber ich will dich lieber so riechen, wie du wirklich bist«, sagte er. »Keine Special effects.«
    »Nur, wenn du mir was versprichst.«
    »Ich bin hilflos. Ich verspreche dir alles.«
    »Zeig mir, woran du arbeitest, bevor es fertig ist.«
    Schon mehr bei der Sache. Sie ließ ihn tiefer hinein.
    »Versprich’s mir.«
    »Morgen«, sagte er. »Unser Tag.«

 
26
     
    !JILL> Roger
    !JILL> Roger
    Roger Atkins
    !Keyb> Hier Atkins. Es ist schon sehr spät. Ich versuche gerade, ein bißchen zu schlafen. Was ist los, Jill?
    !JILL> Ich bitte um Verzeihung, daß ich dich heute mit einem falschen Alarm belästigt habe.
    !Keyb> Kein Problem. Weshalb

Weitere Kostenlose Bücher