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Königin des Lichts: Drei Romane in einem Band (German Edition)

Königin des Lichts: Drei Romane in einem Band (German Edition)

Titel: Königin des Lichts: Drei Romane in einem Band (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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mit schwerem Herzen gesehen, was in dieser Nacht geschehen würde.
    Gwayne kam in den Unterstand und fiel neben seiner Königin auf die Knie. »Herrin.«
    »Ihr Name ist Aurora. Sie wird dein Licht sein, deine Königin, deine Aufgabe. Schwörst du ihr Treue?«
    »Ja, das tue ich.«
    »Du darfst sie nie verlassen.«
    »Herrin, ich muss …«
    »Nein, du kannst nicht zurück. Du musst mir schwören, dass du an ihrer Seite bleibst und über sie wachst. Schwöre bei meinem Blut, dass du sie beschützen wirst, wie du mich beschützt hast.« Sie nahm seine Hand und legte sie auf das Kind. »Gwayne, mein weißer Falke, du gehörst nun ihr. Schwöre.«
    »Ich schwöre es.«
    »Du wirst sie lehren, was eine Kriegerin wissen muss. Sie wird bei den Wanderern bleiben, verborgen in den Hügeln und in den Schatten der Wälder. Wenn es an der Zeit ist … du wirst wissen, wann es so weit ist … wirst du ihr sagen, wer sie ist.« Sie drehte das Kind, sodass er das Geburtsmal, einen hellen Stern auf dem rechten Oberschenkel, sehen konnte. »Und was sie ist. Bis dahin darf Lorcan nichts von ihr wissen. Er würde ihr nach dem Leben trachten.«
    »Ich werde sie schützen, das schwöre ich.«
    »So hat sie ihren Falken, und der Drache wacht vom höchsten Punkt der Welt über sie«, murmelte Gwynn. »Ihr Wolf wird kommen, wenn sie ihn braucht. Ach, mein Herz, mein Liebstes.« Sie presste ihre Lippen auf die Wangen des Kindes. »Dafür wurde ich geboren, dafür habe ich gelebt,
und dafür sterbe ich. Und doch bricht es mir das Herz, dich zurückzulassen.« Sie holte zitternd Atem. »Ich gebe sie in deine Hände.« Sie hielt Gwayne das Kind hin.
    Dann drehte sie die Handflächen nach oben. »Eine Gabe bleibt mir noch.« Licht wirbelte über ihre Hände und fing den rotgoldenen Schein des Feuers ein. Ein Blitz zuckte auf, und dann lagen, klar und durchsichtig wie Eis, ein Stern und ein Mond in Gwynns Händen.
    »Bewahre sie für meine Tochter«, sagte sie zu Nara.
    Dann schloss die gute Königin die Augen und entglitt ihnen, während die junge Königin in den Armen des trauernden Soldaten schrie.

2
    D IE JAHRE VERGINGEN, und die Welt litt unter der harten Regierung von König Lorcan. Kleine Erhebungen wurden mit einer Brutalität niedergeschlagen, die das Land im Blut versinken ließ. Wackere Männer mussten sich verborgen halten. Elfen, Hexen, Seher und alle, die im Reich der Magie lebten, wurden für vogelfrei erklärt und von den Söldnern, die als Lorcans Bluthunde bekannt wurden, gehetzt wie wilde Tiere.
    Wer sich gegen den Thronräuber erhob – und nicht nur der –, wurde hingerichtet. Die Verliese der Burg füllten sich mit Gefolterten und Vergessenen, Unschuldigen und Verdammten.
    Lorcan gelangte zu großem Reichtum. Seine Truhen füllten sich mit Steuereinnahmen, und seine Ländereien vergrößerte er durch Land, das er Familien entriss, die es seit Generationen ehrten und bestellten. Er aß von goldenen Tellern und trank seinen Wein aus Kristallkelchen, während das Volk darbte.
    Wer in diesen dunklen Zeiten etwas gegen ihn sagen wollte, tat es im Geheimen und im Flüsterton.
    Viele der Vertriebenen flohen in die Berge oder in den Wald der Verlorenen. Dort war die Kraft der Magie noch lebendig, und die Getreuen suchten am Himmel nach Zeichen für die Erfüllung der Prophezeiung, die die Schlange vernichten und das Licht zurück in die Welt bringen sollte.
    Hier mischten sich die Wanderer unter Bauern und Kaufleute, Müller und Künstler, die für vogelfrei erklärt worden
waren, unter Elfen, Kobolde und Hexen, auf deren Kopf eine Belohnung ausgesetzt worden war.
    »Noch einmal!« Aurora holte mit dem Schwert aus, trieb ihren Gegner zurück, parierte, wirbelte herum. Sie liebte den Klang von Stahl auf Stahl.
    »Achte auf dein Gleichgewicht«, warnte Gwayne.
    »Ich bin im Gleichgewicht.« Zum Beweis sprang sie geschickt über das Schwert, das nach ihren Beinen hieb, und landete leichtfüßig auf dem Boden.
    Sie kreuzten die Klingen, bis Heft gegen Heft lag. Urplötzlich erschien ein Dolch in ihrer Hand, dessen Spitze sich gegen seine Kehle presste. »Du bist tot«, verkündete sie. »Ich verliere nicht gern.«
    Gwayne stupste sie mit dem Dolch an, den er gegen ihren Bauch hielt. »Das geht mir genauso.«
    Sie lachte, trat zurück und verneigte sich galant. »Wir sind beide gut gestorben. Setz dich, du bist außer Atem.«
    »Bin ich nicht.« Doch es stimmte, und so ruhte er sich auf einem Baumstumpf aus, während sie in einem

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