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Königin des Lichts: Drei Romane in einem Band (German Edition)

Königin des Lichts: Drei Romane in einem Band (German Edition)

Titel: Königin des Lichts: Drei Romane in einem Band (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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ihren Augen war wie fortgeblasen, und ihr Lachen, nach dem er sich so gesehnt hatte, erklang oft.
    Er lernte ihre Leute kennen. Überrascht und beeindruckt stellte er fest, dass sie ihr Schicksal ohne Bitterkeit annahmen. Sie kamen ihm vor wie eine Familie. Manche waren faul, andere bärbeißig, aber sie standen zusammen. Sie wussten offenkundig, dass ihr Überleben von jedem Einzelnen abhing.
    Das war eine weitere Gabe, die Deirdre besaß. Ihre Leute hielten Tag für Tag durch, weil ihre Königin es tat. Er konnte sich nicht vorstellen, dass seine eigenen Soldaten die Härten und die Langeweile mit nur halb so viel Courage ertragen hätten.
    Er fand sie im Garten. Obwohl die Gartenarbeit ebenso aufgeteilt wurde wie die anderen Tätigkeiten auf der Rosenburg, wusste er, dass sie dort häufig alleine arbeitete oder spazieren ging.
    Das tat sie auch jetzt. Sorgfältig wässerte sie die Setzlinge mit Schmelzwasser.
    »Deine Ziegenherde hat Zuwachs bekommen«, verkündete er. »Es ist das erste Mal, dass ich bei einer solchen Entbindung anwesend war.«
    Deirdre richtete sich auf und rieb sich den schmerzenden Rücken. »Geht es dem Zicklein und seiner Mutter gut?«
    »Ausgezeichnet, ja.«
    »Warum hast du mich nicht rufen lassen?«
    »Das war nicht nötig. Hier, lass mich das tun.« Er nahm ihr den Eimer mit der Tülle ab. »Deine Leute arbeiten hart, Deirdre, aber nicht so hart wie ihre Königin.«
    »Der Garten bereitet mir Freude.«
    »Das sehe ich.« Er sah zu der hohen Kuppel auf. »Eine kluge Konstruktion.«
    »Mein Großvater hat sich das ausgedacht.« Da er das Gießen übernommen hatte, kniete sie nieder und fing an, Steckrüben zu ernten. »Es heißt, er hätte seine Vorliebe für das Gärtnern von seiner Mutter geerbt, die den Rosengarten geplant und angelegt hat. Ich bin nach ihr benannt. In seiner Jugend reiste mein Großvater viel und lernte bei Ingenieuren und Wissenschaftlern. Ich glaube, er war ein großer Mann.«
    »Ich habe von ihm gehört, obwohl ich diese Geschichten immer für eine Legende hielt.« Kylar sah sich nach ihr um und stellte fest, dass sie die Steckrüben in einem Sack sammelte. »Angeblich war er ein Hexenmeister.«
    Ihre Lippen verzogen sich ein wenig. »Vielleicht. Zauberkräfte werden häufig vererbt. Ich weiß es nicht. Auf jeden Fall hat er viele der Bücher in der Bibliothek gesammelt und diese Kuppel für seine Mutter gebaut, als sie alt wurde. Hier konnte sie schon vor der Pflanzzeit Keimlinge ziehen und selbst in der kalten Jahreszeit ihre geliebten Blumen genießen. Es muss ihr große Freude bereitet haben, hier zu arbeiten, wenn die Rosen und die anderen Blumen noch im Winterschlaf lagen.«
    Sie hockte sich auf die Fersen und blickte über ihre Gemüsebeete hinweg auf ihre mickrigen Gänseblümchen, die ihr wertvoller waren als Edelsteine. »Ich frage mich, ob er irgendwie wusste, dass sein Geschenk an seine Mutter eines Tages sein Volk vor dem Verhungern bewahren sollte.«
    »Euch geht der Brennstoff aus.«
    »Ich weiß. In ein paar Tagen werden die Männer einen Baum fällen.« Einen solchen Befehl gab sie stets nur widerwillig. Jeder gefällte Baum war ein Baum weniger. Der Wald war groß und dicht, aber ohne neues Wachstum würde er eines Tages verschwunden sein.
    »Deirdre, wie lange könnt ihr so überleben?«
    »So lange es nötig ist.«
    »Das ist nicht genug.« Ein Zorn, der sich von ihm selbst unbemerkt in ihm angestaut hatte, brach aus ihm heraus. Er warf den Eimer beiseite und nahm ihre Hände.
    Sie hatte diese Situation erwartet. Bei aller Freude, allem Glück hatte sie stets gewusst, dass der Sturm kommen würde. Der Sturm, der ihre Zeit außerhalb der Realität beenden würde. Er war gesund, und als Kriegerfürst konnte er die Monotonie nicht ertragen.
    »Es ist genug«, erwiderte sie ruhig, »denn es ist alles, was wir haben.«
    »Wie lange noch?«, fragte er. »Zehn Jahre? Fünfzig?«
    »So lange es uns gegeben ist.«
    Sie versuchte, sich abzuwenden, aber er drehte ihre Hände nach oben. »Du arbeitest, bis du Schwielen hast wie ein Milchmädchen.«
    »Soll ich auf dem Thron sitzen und meine weichen weißen Hände in den Schoß legen, während meine Leute arbeiten?«
    »Es gibt andere Möglichkeiten.«
    »Nicht für mich.«
    »Komm mit mir.« Er packte ihre Arme und hielt sie fest, als ginge es um sein Leben.
    In ihrem tiefsten Inneren hatte sie insgeheim davon geträumt, wie es wäre, mit ihm davonzureiten, durch den Wald zu fliegen und der Sonne, dem Grün,

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