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Königin des Lichts: Drei Romane in einem Band (German Edition)

Königin des Lichts: Drei Romane in einem Band (German Edition)

Titel: Königin des Lichts: Drei Romane in einem Band (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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hohe Verluste. Viele brave Krieger kamen ums Leben. Auch drei Jäger fanden den Tod. Die Bok wurden um die Hälfte dezimiert, aber Clud entkam und vergrößerte ihre Zahl erneut, um unsere Welt heimzusuchen.«
    »Ich verfolgte die Schlacht in den Flammen meines Feuers, und in dem Augenblick, in dem mein Liebster fiel, in jenem Augenblick der Trauer, gebar ich ein Mädchen. Dieses Kind war für das Schwert geboren wie sein Vater, aber es sollte mehr sein als ihre Eltern. Du bist dieses Kind. Du bist mein Fleisch und Blut. Ich habe dich zur Welt gebracht. Ich bin deine Mutter.«
    Kadra wich einen Schritt zurück. Ihr Mitleid wich dem Ärger. »Ich habe keine Mutter.«
    »Du weißt, dass ich die Wahrheit sage. Du besitzt genug von der Gabe des Sehens, um dies zu erkennen.«
    Kadra fühlte die Wahrheit in ihrem Herzen brennen, aber sie wollte es sich nicht eingestehen. »Menschen, die keine Jäger sind, behalten ihre Jungen bei sich. Sie kümmern
sich um sie, beschützen und behüten sie, selbst wenn es sie selbst das Leben kostet.«
    »So sollte es sein.« Die Stimme der Frau klang rau vor Bedauern. »Ich konnte dich nicht bei mir behalten. Meine Pflicht war hier, als Bewahrerin der Schlüssel, und deine Pflicht war deine Ausbildung. Ich konnte dir weder die tröstende Hand noch die Sorge einer Mutter bieten, und der Stolz deines Vaters blieb dir versagt. Die Trennung von dir war für mich wie ein weiterer Tod.«
    »Ich brauche keine Mutter«, erklärte Kadra rundheraus. »Und keinen Vater. Ich bin eine Jägerin.«
    »Ja, das ist dein Schicksal, und selbst ich konnte es nicht abwenden. So wie ich jetzt nicht beeinflussen kann, wohin du gehen, was du tun musst.«
    »Ich muss jagen.«
    »Das wirst du auch. Unsere Welt und eine andere sind in Gefahr. Ich konnte dich damals nicht behalten, und ich kann es auch heute nicht, obwohl ich dich nie wirklich habe gehen lassen.«
    Kadra schüttelte den Kopf. Körperlichen Schmerz war sie gewöhnt, aber nicht diese innere Qual. »Die Frau, die mich gebar, war eine Kriegerin wie ich. Sie starb durch die Klauen der Dämonen, als ich noch ein Kind war.«
    »Deine Pflegemutter. Eine gute und tapfere Kriegerin. An ihrer Seite hast du gelernt, was du lernen musstest. Als sie dir genommen wurde, lerntest du noch mehr. Und jetzt wirst du alles erfahren, was du wissen musst. Ich bin Rhee.«
    »Rhee.« Kadra, die sonst so unerschrockene Kriegerin, erbleichte. »Rhee ist eine Legende, eine Zauberin mit unbeschreiblicher Macht. Sie lebt in einen Glasberg eingeschlossen,
den sie selbst geschaffen hat, und wird sich aus ihrem selbst gewählten Gefängnis befreien, wenn die Welt sie braucht.«
    »Mythen und Märchen, in denen nicht mehr als ein Körnchen Wahrheit steckt.« Zum ersten Mal verzogen sich Rhees Lippen zu einem bezaubernden Lächeln. »Das grüne Tulle ist meine Heimat, kein Berg aus Glas. Du besitzt meine Zauberkraft, und du bist es, die sich befreien muss. Die Welt braucht dich, diese Welt und die andere.«
    »Welche andere?«, fauchte Kadra. »Das hier ist die Welt. Die einzige Welt.«
    »Es gibt andere, zahllose andere. Die Welt, der die Dämonen entsprungen sind. Welten aus Feuer, Welten aus Eis. Und eine Welt, die sich gar nicht so sehr von der unseren unterscheidet und doch völlig anders ist. Sorak ist durch das Tor, das der gläserne Schlüssel öffnet, in diese Welt gelangt. Dort wird er plündern und töten und seine Macht stärken, bis er unsterblich ist. Er will dein Blut, deinen Tod, um seinen Vater zu rächen. Mehr noch, er will die Macht, die er dadurch zu erlangen glaubt, dass er dich zu seiner Gefährtin macht.«
    »Er wird mich nicht bekommen, nicht in dieser Welt und auch in keiner anderen. Wäre ich ihm nicht zuvorgekommen, er hätte seinen Vater irgendwann selbst getötet.«
    »Du erkennst die Wahrheit. Du besitzt die Gabe des Sehens.«
    »Das ist gesunder Menschenverstand.«
    »Nenne es, wie du willst.« Rhee wedelte wegwerfend mit der Hand. »Aber ein König kann nicht herrschen, ohne seine gefürchtetste Feindin zu besiegen oder zu verwandeln. Er wird nicht ruhen, bis er dich nicht getötet oder durch
seinen Kuss vernichtet hat. Für jeden Menschen, der in der anderen Welt durch die Hand eines Dämons sein Leben verliert, wird hier einer sterben, um das Gleichgewicht herzustellen. Das ist der Preis.«
    »Du sprichst in Rätseln. Ich werde die Heilerin holen, bevor ich weiterjage.«
    »Wenn du dich abwendest«, warnte Rhee, als Kadra aufstand, »wenn du dich

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