Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Königin des Lichts: Drei Romane in einem Band (German Edition)

Königin des Lichts: Drei Romane in einem Band (German Edition)

Titel: Königin des Lichts: Drei Romane in einem Band (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
Mächten des Lebens. Endlich.
    »Ich bin dein Tod, Sorak«, rief sie, »so wie ich der Tod deines Vaters Clud war. An diesem Tag, zu dieser Stunde, werde ich meine Welt von dir befreien.«
    »Du kannst deine Welt behalten.« Der Dämonenkönig, der sich durch seine prächtige rote Tunika und die goldenen Armreifen von den anderen unterschied, hob eine kleine, durchsichtige Kugel. »Ich gehe in eine andere, die ich erobern und von der ich mich nähren werde. Dort werde ich herrschen.« Sein ebenmäßiges Gesicht glänzte vor Schweiß und Blut. Dunkles Haar ringelte sich schlangenartig über seine wohl geformten Schultern. Doch dann fletschte er die Zähne, und die Illusion primitiver Schönheit zerstob zu einem Bild des Entsetzens.
    »Wo ich hingehe, gibt es reichlich Nahrung. Dort werde ich Gott sein. Behalte deine Welt, Dämonenjägerin Kadra. Oder komm mit mir.« Er rief sie mit einer Stimme, die so verführerisch war wie eine Liebkosung. »Ich gebe dir den Kuss der Dämonen. Ich mache dich zu meiner Königin und pflanze meine Jungen in dich. Wir werden diese neue Welt gemeinsam regieren.«
    »Du willst mich küssen? Dich mit mir vereinigen?«
    »Du hast das Blut meines Vaters vergossen, ich habe das Blut einer Jägerin getrunken. Wir passen gut zusammen. Gemeinsam werden wir unvorstellbare Macht besitzen.«
    Seine drei Krieger waren bewaffnet, und der Dämonenkönig war seinen Artgenossen an Stärke überlegen. Vier gegen eine, dachte Kadra, und ihr Herz tat einen Sprung. Es würde ihre größte Schlacht werden.
    »Dann komm her«, schnurrte sie. »Umarme mich.«
    Sie spitzte die Lippen und griff an.
    Zu ihrer Verblüffung schwang der Dämonenkönig seinen Umhang und verschwand mitsamt seinen Kriegern in einem plötzlichen Lichtblitz.
    »Wo … wie?« Sie drehte sich mit erhobenem Schwert und gezücktem Dolch im Kreis. Ihr Blut sang immer noch das Lied des Krieges. Sie konnte sie riechen, ihr Gestank lag noch in der Luft. Es war alles, was von ihnen übrig war.
    Frauen weinten, Kinder jammerten. Und sie hatte versagt. Drei Bok und ihr der Hölle entsprungener König waren ihr entkommen. Ihre Blicke waren sich begegnet, und doch hatte Sorak sie besiegt, ohne auch nur einen Treffer zu landen.
    »Du hast sie noch nicht verloren.«
    Kadra sah sich nach einer Hütte um, in deren Eingang
eine Frau von blasser Schönheit stand. Ihr Haar erinnerte an Regen um Mitternacht, ihr Gesicht schien aus zartem Glas geschnitten. Aber ihre Augen, grün wie die Kadras, waren uralt, und in ihnen schienen ganze Welten zu leben.
    Kadra las den Schmerz darin.
    »Herrin«, sagte sie respektvoll, während sie auf die Frau zuging. »Ihr seid verletzt.«
    »Ich werde wieder gesund. Ich kenne mein Schicksal, und meine Zeit zu gehen ist noch nicht gekommen.«
    »Ruft die Heilerin«, drängte Kadra. »Ich muss jagen.«
    »Ja, du musst jagen. Komm herein, ich werde dir zeigen, wie.«
    Jetzt zog Kadra die Augenbrauen hoch. Die Frau war schön, und eine Aura der Magie umgab sie, aber dennoch war sie nur eine Frau.
    »Ich bin eine Dämonenjägerin. Ich verstehe mich auf die Jagd.«
    »In dieser Welt«, stimmte die Frau zu. »Aber nicht in der, in die du gehen musst. Der Dämonenkönig hat einen der Schlüssel gestohlen, aber es gibt noch andere.«
    Sie schwankte, und Kadra sprang fluchend vor, um sie aufzufangen. Schwache Knochen, dachte sie. Solch zarte Knochen konnten schnell brechen.
    »Warum haben sie Euch leben lassen?«, wollte Kadra wissen, als sie der Frau in die Hütte half.
    »Es liegt nicht in ihrer Macht, mich zu vernichten. Sie können mich verwunden, aber nicht besiegen. Ich wusste nicht, dass sie kommen würden.« Kopfschüttelnd ließ sie sich auf einem Stuhl an einer Feuerstelle nieder, die in der Hitze des Tages kalt geblieben war. »Meine eigene Selbstzufriedenheit hat mich blind gemacht. Aber nicht für dich,
Dämonenjägerin.« Sie lächelte, und ihre Augen glänzten. »Ich habe dich erwartet, Kadra.«
    »Warum?«
    »Du nennst mich Herrin, und früher einmal hatte ich tatsächlich eine hohe Stellung inne. Ich war ein junges Mädchen von Rang, das einen tapferen Krieger ins Herz schloss und ihm ihren Körper in Liebe schenkte. Er wurde in der Schlacht am Singenden Fluss getötet.«
    »Es war eine große Schlacht gegen die Bok und die Dämonen, die sich ihnen angeschlossen hatten.« Beeindruckt neigte Kadra das Haupt. Sie war mit Kriegsgeschichten aufgewachsen, und das hier war die größte von allen. »Auf allen Seiten gab es

Weitere Kostenlose Bücher