Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Königin des Lichts: Drei Romane in einem Band (German Edition)

Königin des Lichts: Drei Romane in einem Band (German Edition)

Titel: Königin des Lichts: Drei Romane in einem Band (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
Dämonenjägerin.«
    »Sehr interessant.« Falls er so betrunken und verblödet gewesen sein sollte, eine Wahnsinnige mit in seine Wohnung zu nehmen, und sich noch nicht einmal daran erinnern konnte, dass er mit ihr ins Bett gehüpft war, verdiente er, dass man ihm die Kehle durchschnitt.
    Allerdings fing er seinen Tag nur ungern auf diese Weise an.
    »Würde es dir etwas ausmachen, diesen Bratspieß von meiner Drosselvene zu nehmen? Du verdirbst mir meinen Kater.«
    Stirnrunzelnd schnupperte sie an ihm und zog dann mit der freien Hand seine Oberlippe zurück, um seine Zähne zu prüfen. Zufrieden ließ sie den Dolch in die Scheide an ihrem Handgelenk gleiten.
    »Du bist kein Dämon, daher werde ich dich am Leben lassen.«
    »Herzlichen Dank.« Instinktiv stieß Harper sie zur Seite und entriss ihr dabei den Dolch. Bevor er es sich versah, war sie mit einem sauberen Überschlag vom Bett gesprungen und stand mit hoch erhobenem Schwert vor ihm.
    »Du hast gewonnen.« Er warf den Dolch beiseite und hob beide Hände.
    »Gibst du auf?«
    »Worauf du Gift nehmen kannst. Warum legst du das Ding nicht weg, bevor jemand – ich zum Beispiel – verletzt wird? Dann können wir die netten Leute von der Klapsmühle anrufen, die holen dich ab und fahren mit dir ein bisschen spazieren.«
    Angewidert von seiner Feigheit schüttelte sie den Kopf, senkte jedoch das Schwert. »Bist du der Harfenspieler namens Doyle?«
    »Wenn du meinst, ob ich Harper Doyle bin, ja.«
    »Wir müssen auf die Jagd.«
    »Klar, kein Problem.« Lächelnd wich er ans andere Ende des Bettes zurück. Was auch immer er beim ersten Blick in ihre Augen gedacht haben mochte, so betrunken konnte er gar nicht gewesen sein, dass er diese Irre mit nach Hause genommen hatte. »Ich hole nur schnell meine Jagdausrüstung, und dann geht’s los.«
    Ihr mit dem Rücken die Sicht versperrend, öffnete er die
Nachttischschublade und holte seine Glock heraus. »Und jetzt leg das verdammte Schwert weg, Xena.«
    »Kadra«, verbesserte sie, während sie den Gegenstand in seiner Hand prüfend ansah. »Das ist eine Pistole.« Name und Zweck dieses Objekts tauchten nebelhaft in dem Labyrinth des Wissens auf, das Rhee ihr eingeflößt hatte. Die Faszination dieser neuen Waffe weckte ihre Begierde. »So eine hätte ich gerne.«
    Sie sah ihm zum ersten Mal ins Gesicht und stellte entsetzt fest, dass er eine ganz andere Art des Verlangens in ihr weckte.
    »Ich wurde dir geschickt«, erklärte sie ihm.
    »Sehr schön, darüber reden wir später. Aber erst einmal legst du das Schwert weg«, wiederholte er. »Ich habe noch nie eine Frau erschossen und würde ungern jetzt damit anfangen.«
    Bei der Betrachtung der Waffe war ihr wohler. Ihre Gefühle für dieses interessante Objekt konnte sie besser einschätzen. »Das Geschoss durchschlägt Fleisch und Knochen. Es kann sehr wirksam sein.« Sie nickte und steckte ihr Schwert weg. »Vielleicht bist du doch ein Krieger. Wir müssen reden.«
    »O ja«, stimmte Harper zu. »Wir werden ein nettes Gespräch führen.«
    Sein Schädel fühlte sich an, als hätte jemand während der Nacht mit einer stumpfen, rostigen Klinge eine Lobotomie an ihm vorgenommen. Das hatte er nicht anders verdient. Verblüfft darüber, dass er tatsächlich seinen dreißigsten Geburtstag feierte – war er nicht eben erst achtzehn geworden? – , hatte er eine Tankladung Alkohol konsumiert. Es war sein gutes Recht, mit seinen Kumpels einen saufen zu gehen. Seinen Kater hatte er sich redlich verdient.
    Eine attraktive, grünäugige Amazone, die ihren schwarzen Lederbikini auf höchst anziehende Weise ausfüllte, aus dem Nichts in sein Bett fallen zu sehen, war eine höchst angenehme Überraschung. Genau das richtige Geburtstagsgeschenk für einen Mann, der sich endgültig gezwungen sah, erwachsen zu werden.
    Dass dieses erotische Geschöpf ihm allerdings ein Messer an die Kehle hielt, ging zu weit.
    Und wo kam sie überhaupt her? Die Frage ließ ihn nicht los, während er beobachtete, wie die athletische Sirene seine Pistole mit kindlicher Neugier und eifrigem Interesse beäugte.
    War er so betrunken gewesen, dass er vergessen hatte, seine Tür abzuschließen? Denkbar war es, zwar nicht sehr wahrscheinlich, aber möglich. Aber sie hatte ihn beim Namen genannt. Aus dem Viertel war sie jedenfalls nicht. Er war ein geschulter Beobachter, aber selbst wenn er nicht Privatdetektiv, sondern ein kurzsichtiger Buchhalter gewesen wäre, hätte eine einen Meter achtzig große

Weitere Kostenlose Bücher