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Königin für eine Nacht?

Königin für eine Nacht?

Titel: Königin für eine Nacht? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CHANTELLE SHAW
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die laue Nachtluft war schuld daran, dass Kitty wie Espenlaub zitterte, sondern der Schock, Nikos Angelaki so unverhofft wieder gegenüberzustehen. Allein am Strand, und dann noch splitterfasernackt!
    Deshalb fiel es ihr auch schwer, sich einzureden, ihre steil aufgerichteten Brustspitzen seien auf keinen Fall ein Indiz dafür, dass ihr Körper auf die beunruhigende Nähe des attraktivsten Mannes reagierte, der ihr je im Leben begegnet war. Als sie noch einmal vorsichtig über die Kante des Felsens spähte, war er so nahe herangekommen, dass sie seine angespannte Miene sehen konnte … und etwas anderes, das sie nicht deuten konnte.
    Wenn sie doch nur nicht in dieser misslichen Lage wäre! Nackt, wie Gott sie schuf, fühlte sie sich schrecklich ausgeliefert und noch unsicherer als ohnehin in seiner beunruhigenden Gegenwart.
    Ihre Sachen lagen weit außerhalb ihrer Reichweite irgendwo auf dem Sand, doch eher würde sie sterben, als freiwillig hinter ihrem Versteck hervorzukommen und sich ihm noch einmal nackt zu präsentieren! Beim ersten Mal war es ihr nicht bewusst gewesen, dennoch trieb ihr der Gedanke daran erneut heiße Schamesröte in die Wangen.
    „Hier, zieh das über, während ich nach deinen Kleidern suche.“ Nikos war an den Felsen herangetreten und warf ihr im hohen Bogen sein Jackett zu, in das sie sich dankbar einhüllte und es mit zittrigen Fingern zuknöpfte. Natürlich war es viel zu groß, aber das konnte Kitty nur recht sein. Die Ärmel fielen zwar weit über ihre Hände, aber dafür reichte es unten bis zu ihren Knien. Das glatte Seidenfutter, immer noch warm von seinem Körper, fühlte sich wundervoll auf ihrer nackten Haut an und verströmte einen dezenten herben Duft, den sie tief inhalierte.
    Kitty war schon ihr Leben lang etwas kurzsichtig gewesen. Doch als wollte das Schicksal dieses kleine Manko korrigieren, waren ihre anderen Sinne dafür umso mehr ausgeprägt, und so konnte sie das verführerisch männliche Odeur umso intensiver wahrnehmen und sich daran berauschen.
    Bei der Vorstellung, anstatt von seinem Jackett von Nikos’ Armen umschlungen zu sein, floss das Blut wie heiße Lava durch Kittys Adern. Augenblicklich erinnerte sie sich an ihre verwegene erotische Fantasie, von ihm direkt auf dem Tisch geliebt zu werden. Doch anstatt das plastische Bild entsetzt wieder in den Hinterkopf zu verdrängen, malte sie sich lustvoll aus, wie Nikos seine eigenen Kleider abstreifte, sie neben ihre auf den Sand warf und zu ihr kam, um …
    „Du hättest inzwischen lieber in die Höhle gehen sollen …“, riss seine tiefe Stimme sie aus den wilden Träumen, „… da ist es wesentlich geschützter und wärmer.“
    Wie aus dem Boden gewachsen stand er neben ihr, und selbst im schwachen Schein des Mondes konnte Kitty sein grimmiges Gesicht sehen, das perfekt zu dem brüsken Ton passte, in dem er mit ihr sprach. Ärgerte er sich etwa über sie?
    Warum? Sie hatte ihn nicht gebeten, ihr nachzuspionieren und sie in der selbst gewählten Einsamkeit zu stören.
    Allerdings glaubte sie, noch etwas anderes in den dunklen Augen gesehen zu haben, aber das bildete sie sich wahrscheinlich nur ein. Warum sollte ein Mann wie Nikos Angelaki sie begehren?
    „Hier!“ Erneut zuckte Kitty zusammen und starrte auf seine ausgestreckte Hand. „Ich nehme an, du brauchst die hier …“ Ehe sie zugreifen konnte, faltete er ihre Brille auseinander und setzte sie Kitty ziemlich unsanft auf die zierliche Nase.
    „Danke“, murmelte sie verstört und kam sich plötzlich vor wie ein unmündiges Kind. Kein Wunder, wenn du dich auch nicht anders als ein dummes, naives Schulkind aufführst!, haderte sie mit sich. Wo bleibt dein Stolz? Deine Souveränität?
    Durch die Brille waren seine dunklen, herben Züge noch klarer zu sehen, und Kitty konnte sich von dem faszinierenden Anblick kaum losreißen. Als sie hörte, wie Nikos scharf den Atem einsog, senkte sie rasch den Kopf, um sich nicht noch zu verraten. Doch in der nächsten Sekunde spürte sie seine Finger unter ihrem Kinn, als er ihr Gesicht wieder zu sich anhob.
    „Hat dir denn niemand gesagt, wie gefährlich es ist, hier zu schwimmen? Und dann auch noch nachts, in der Dunkelheit! Du hättest in eine gefährliche Unterströmung geraten und aufs Meer hinausgezogen werden können. Schwimmst du etwa öfter nackt im Mondschein?“ Frustriert musste Nikos feststellen, dass seine Stimme bei den letzten Worten seltsam belegt geklungen hatte, aber seine beunruhigend

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