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Königin für eine Nacht?

Königin für eine Nacht?

Titel: Königin für eine Nacht? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CHANTELLE SHAW
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geschnittenen Mundes, um den immer ein sardonisches Lächeln zu spielen schien.
    Erst als er arrogant die Brauen hob, wurde ihr bewusst, dass er immer noch auf eine Antwort wartete, während sie ihn nur stumm anstarrte. Normalerweise hätte eine derart zur Schau gestellte Selbstsicherheit sie abgestoßen, doch was sie in diesem Moment fühlte, war eine so intensive sexuelle Wahrnehmung, wie Kitty sie nie zuvor in der Gegenwart eines Mannes verspürt hatte.
    „Da hinten ist ein kleiner Salon, in den Sie sich zurückziehen können“, murmelte sie errötend und wies mit dem Finger auf eine Tür an der gegenüberliegenden Wand.
    „Danke.“
    Anstatt zu gehen, maß er sie kurz von Kopf bis Fuß und begutachtete ihr schlichtes schwarzes Cocktailkleid, was in ihr den albernen Wunsch wachrief, sie hätte sich doch die Zeit genommen, ein neues Balloutfit zu kaufen. Irgendetwas Mondänes, raffiniert Geschnittenes, das ihr vielleicht seine männliche Bewunderung gesichert hätte statt des eher gelangweilten Blickes.
    Dabei interessierte sich Kitty eigentlich nicht besonders für Mode und vergrub sich lieber in ihren Recherchen für Aristos bekanntes Museum, anstatt die Boutiquen nach aufregenden Designermodellen zu durchforsten. So war ihr erst in der Sekunde, als sie den Punkt Ballkleid kaufen auf ihrer To-do-Liste für die Organisation des Balles sah, bewusst geworden, dass sie nichts Passendes für Aristos wichtigstes gesellschaftliches Ereignis anzuziehen hatte. Davon abgesehen verfügte sie ohnehin nicht über genügend Selbstbewusstsein, sich in sexy Outfits zu kleiden, die einem Mann wie Nikos Angelaki gefallen würden.
    Seiner unbewegten Miene nach konnte er sie wohl nicht einordnen. Ohnehin erforderte das Palastprotokoll, dass sie , als Mitglied der Königsfamilie, sich ihm zuerst vorstellen müsste.
    Die Erkenntnis reichte, um Kitty gleich wieder in die quälende Schüchternheit und Unsicherheit zu stürzen, die sie schon seit ihrer Kindheit gefangen hielt. Nicht zum ersten Mal wünschte sie sich, mit dem unerschütterlichen Selbstvertrauen und der funkelnden Persönlichkeit ihrer Schwester ausgestattet zu sein. Bei Lissa wirkte alles so leicht und selbstverständlich.
    Ich bin Prinzessin Katarina Karedes, Vierte in der Linie der Thronanwärter von Aristo, versuchte Kitty, sich selbst Mut zu machen.
    Dabei war sie von klein auf darauf trainiert, sich in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Trotzdem wurde ihr das Kennenlernen neuer Leute nie zur Routine. Also stählte sie sich innerlich, zauberte ein freundlich-neutrales Lächeln auf die Lippen und wollte Nikos Angelaki die Hand zur formellen Begrüßung reichen. Doch dazu kam es nicht.
    „Ich könnte mir vorstellen, dass man Sie im Ballsaal braucht, um den Gästen Champagner nachzuschenken“, sagte Nikos fast tadelnd. „So wie ich Prinz Sebastian verstanden habe, sind einige Mitarbeiter des Catering-Teams unverhofft erkrankt, und damit herrscht ein Mangel an Servicekräften. Selbst mir ist aufgefallen, dass etliche Gäste mit leeren Gläsern in der Hand dastehen.“
    Sein dünnes Lächeln schien mit der Erwartung einherzugehen, dass sie wie ein aufgescheuchter Hase davonlaufen müsse, um ihren Verpflichtungen nachzukommen. Doch in der nächsten Sekunde wandte er sich auch schon ab und zog sein Handy hervor.
    Kitty blieb allerdings wie festgefroren auf der Stelle stehen und schnappte hörbar nach Luft. Natürlich wusste sie um das Problem mit den Catering-Kräften, immerhin war sie es gewesen, die den Service als Verstärkung der Palastangestellten-Riege gebucht hatte. Aber niemals wäre sie auf die absurde Idee verfallen, irgendjemand könne sie für ein Mitglied der Crew halten!
    Normalerweise hatte sie auch nichts mit der Organisation derartiger Events zu tun. Doch da Königin Tia nach dem unerwarteten Tod ihres Gatten, König Aegeus, ihre Trauer noch nicht überwunden hatte, war Kitty Sebastians’ Bitte gefolgt, ihrer Mutter, als offizielle Initiatorin des Balles, unterstützend zur Seite zu stehen.
    Eigentlich hätte Sebastian ja längst der neue König sein sollen. Damit wäre er der offizielle Gastgeber gewesen. Doch schockierenderweise war der unschätzbar wertvolle halbe Stefani-Diamant, der das Herzstück der Krone von Aristo bildete, verschwunden und durch ein Duplikat ersetzt worden. Ohne ihn musste die Krönung verschoben werden, und Sebastian hatte nur Anspruch auf den Titel Kronprinz von Aristo .
    Völlig in ihre eigenen Gedanken versunken,

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