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Königin für eine Nacht?

Königin für eine Nacht?

Titel: Königin für eine Nacht? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CHANTELLE SHAW
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registrierte Kitty erst jetzt, dass Nikos sie erneut mit einem Anflug von Ungeduld musterte. „Lassen Sie sich durch mich nicht von Ihrer Arbeit abhalten“, riet er ihr spöttisch. „Oder noch besser, bringen Sie mir doch bitte ein Glas Champagner in den kleinen Salon. Ich muss jetzt wirklich dringend telefonieren.“
    Damit schritt er in Richtung der Tür davon, die sie ihm gezeigt hatte.
    „Ach, und noch etwas …“, rief er ihr über die Schulter zu, „… wenn Sie schon dabei sind, machen Sie mir doch auch noch einen Teller vom Buffet zurecht. Die dolmathakia sieht gut aus … dazu Brot und Oliven.“
    Er ist ein Gast, erinnerte sich Kitty mit zusammengebissenen Zähnen. Und ihre Aufgabe als Hausherrin war es, dafür zu sorgen, dass die Gäste den Ballabend genossen und sich wohlfühlten … alle!
    Doch sein kühler Befehlston machte ihr zu schaffen. Normalerweise war sie es gewohnt, von fremden Personen mit Königliche Hoheit angesprochen zu werden. Da Nikos sie wie eine Bedienstete behandelte, beeindruckten ihn Adelstitel entweder nicht besonders, oder er hatte tatsächlich keine Ahnung von ihrer wahren Identität.
    „Sie wünschen, dass ich Sie bediene?“, vergewisserte die Prinzessin sich vorsichtshalber noch einmal.
    Ihr scharfer Ton weckte seine Aufmerksamkeit. Nikos machte kehrt und kam tatsächlich wieder auf sie zugeschlendert, irritiert von dem missbilligenden, fast arroganten Blick, mit dem die Kellnerin ihn bedachte. Bisher hatte er sie nur flüchtig als ziemlich farbloses junges Ding mit schlecht sitzendem Kleid wahrgenommen. Doch im Näherkommen wurde ihm bewusst, dass sie weder schlicht noch uninteressant wirkte.
    Beim genauen Hinschauen fielen ihm besonders ihre herausfordernden Kurven ins Auge, die in dem unauffälligen Outfit nicht wirklich zur Geltung kamen. Doch mit etwas Fantasie … die runden Brüste und weiblichen Hüften im Kontrast zur schmalen Wespentaille bewirkten, dass ganz unerwartet seine Männlichkeit erwachte und er nur zu gern auf der Stelle erforscht hätte, was für sinnliche Überraschungen sich sonst noch unter der langweiligen Verpackung versteckten.
    Sie ist nicht dein Typ!, versuchte er seine Erregung zu dämpfen.
    Nikos hegte eine Vorliebe für große, schlanke Blondinen, nicht für kleine, kurvige Brünette. Ihre Brille mit der dunklen Fassung wirkte viel zu dominant, doch die Haut schimmerte wie kostbare Seide in einem sanften Ton, der zwischen dunklem Gold und Olive changierte. Auf den hohen Wangenknochen lag ein pinkfarbener Hauch, und die weichen vollen Lippen reizten unbedingt zum Küssen.
    Zur Hölle! Offenbar lebe ich schon viel zu lange enthaltsam!, rief Nikos sich zur Ordnung.
    Er war ein überzeugter Workaholic, der sich immer wieder Höchstleistungen abforderte. Das führte dazu, dass sich der Profit von Petridis Angelaki Shipping unter seiner Führung kontinuierlich steigerte. Er arbeitete voller Leidenschaft und lebte auch sonst nach diesem Motto. In der letzten Zeit allerdings viel zu wenig. Es war Zeit, wieder eine gesunde Balance herzustellen.
    Doch Nikos bezweifelte, dass es Prinz Sebastian gefallen würde, wenn er eine der Palastangestellten verführte.
    „Fühlen Sie sich damit etwa überfordert?“, fragte er sarkastisch. „Immerhin ist es Ihr Job.“
    Kitty dachte an die unzähligen Stunden, die sie in die Vorbereitung des Balles investiert hatte, und spürte, wie heiße Wut in ihr entbrannte. Seit Wochen verwandte sie all ihre Kraft darauf, Bruder und Mutter zu unterstützen und ihnen so viel wie möglich abzunehmen. Aber sich von arroganten Gästen vorführen und beleidigen zu lassen, gehörte ganz sicher nicht dazu!
    Auf ihren Wangen erschienen zwei rote Flecken, und mit in die Hüften gestemmten Fäusten baute sie sich empört vor Nikos auf. Leider musste sie den Kopf in den Nacken legen, um ihm in die Augen schauen zu können, was die Wirkung ihres Auftritts natürlich schmälerte.
    „Was ein Buffet in erster Linie ausmacht, ist die Idee, dass sich jeder Gast nach seinem Gusto selbst bedienen kann“, teilte sie ihm kühl mit.
    Nikos schob die dunklen Brauen zusammen, und unter seinem verächtlichen Blick wurde sich Kitty noch viel mehr ihrer unglücklichen äußeren Erscheinung bewusst. Das hochgeschlossene, langärmelige schwarze Kleid, das vorn mit winzigen Kugelknöpfen geschlossen wurde, hatte sie in der vorletzten Saison erstanden, weil sie hoffte, Farbe und Schnitt würden streckend wirken und sie vielleicht etwas schlanker

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