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Königliche Republik (German Edition)

Königliche Republik (German Edition)

Titel: Königliche Republik (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annemarie Nikolaus
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Wunsch.“
Er dreht sich auf dem Absatz um.
    Mirella
war sicher, dass er „Befehl“ hatte sagen wollen. Zorn
stieg in ihr hoch. „Wie könnt Ihr etwas von mir erwarten,
wenn Ihr mich gleichzeitig behandelt, als sei ich ein kleines Kind.“
    Er
hatte sie gehört und lachte. Er lachte so laut, dass man auf ihn
aufmerksam wurde und sich mehrere Gäste neugierig umdrehten. De
Guise zog seinen Hut und schwenkte ihn, als grüße er sie.
    „Sire...“,
ließ sich voller Erstaunen ein älterer Arlecchino vernehmen.
    De
Guise schwenkte seinen Hut noch einmal. „Amüsiert Er sich
gut, ja? Ich tue es – auch wenn ich bedaure, dass Er mich für
den Dogen zu halten scheint.“ Er trat einen Schritt näher
an den Mann. „Ich hoffe, Er trägt keinen Dolch bei sich.“
    Der
Mann verneigte sich hastig. De Guise klopfte ihm auf die Schulter.
Dann winkte er einem der Lakaien und ließ sich zwei Gläser
reichen. Eines gab er dem Mann. „Trinkt mit mir auf den Dogen.“
    Der
Mann zögerte einen Moment. „Auf Eure Gesundheit, Sire.“
    De
Guise nahm die Maske vom Gesicht. „Es trinkt sich schlecht
damit; und da Ihr partout darauf besteht ...“
    Die
zunächst Stehenden lachten. Wer ein Glas in der Hand hatte, hob
es de Guise entgegen.
    Jemand
trat von hinten an Mirella heran und reichte ihr ebenfalls ein Glas.
Der Duft von Marseiller Seife. „Signorina ...“
    Ein
warmer, weicher Klang. Er drang in den letzten Winkel ihres Körpers
und ließ ihr Blut schneller kreisen. Ihre Kehle wurde eng; ganz
langsam wandte sie sich um.
    Blitzende
Augen unter der Maske eines Tigers; eine gepuderte Perücke, die
die schwarzen Haare verbarg. Alexandre trug nur die Maske; kein
Kostüm, sondern eine hellblaue Seidenjacke und eine weiße
Schärpe, in der sein Schwert steckte.
    „Warum
tragt Ihr keine Uniform?“, entfuhr es ihr. Hatte auch er den
Dienst quittiert? Aber wäre er dann hier?
    Er
prostete ihr zu. „Dies ist ein Maskenball, nicht wahr?“
Er fasste sie am Ellenbogen. „Gebt Ihr mir die Ehre?“
    „Es
ist mir ein Vergnügen.“ Was auch immer er wollte, wohin
auch immer er mit ihr ging.
    Alexandre
geleitete sie an de Guise vorbei; der Doge ließ sein Glas gegen
das von Alexandre klingen. So waren zumindest diese beiden
miteinander versöhnt.
    Mirella
musterte Alexandre aus den Augenwinkeln; versuchte, seine Bewegungen
einzuschätzen. Es gelang ihr nicht zu erraten, ob man ihm etwas
angetan hatte, als er gefangen war. Zu fragen aber wagte sie nichts.
    Albert
schlug Mirella seine Tatze auf die Schulter und brummte vergnügt.
„Nun werde ich zu keinem Tanz mehr mit Euch kommen heute
Abend.“
    Tanzen,
was sollte sie jetzt noch damit? Ob Alexandre sie wie de Guise an der Tammuriata erkannt hatte? Er führte sie durch die Menge
bis zum Ballsaal. Zwei Schritte neben der Tür blieb er stehen
und wandte den Kopf hin und her, als suche er etwas.
    Das
Orchester beendete eben einen Rondeau; Alexandre legte dem Mann vor
sich die Hand auf die Schulter. „ Pardon , scusi ,
Signore.“
    Der
Mann blickte sich um, dann trat er bereitwillig einen Schritt zur
Seite.
    „So
erkennt Euch jeder als Franzose“, flüsterte Mirella. „Sagt
‚ permesso’ , wenn Euch jemand Platz machen soll.“
    Alexandre
winkte einem Diener und flüsterte ihm etwas ins Ohr; der Diener
eilte zum Orchester. Dort blieb er stehen, blickte zurück zu
ihnen und versuchte dann, sich dem Kapellmeister bemerkbar zu machen.
    Einer
unwilligen Bewegung Falconieris nach zu urteilen, gelang ihm dies
auch. Doch dirigierte er weiter; in ein wenig langsamerem Tempo
allerdings.
    Mirella
kicherte leise.
    Alexandre
drückte ihren Ellenbogen ein wenig fester. „Was amüsiert
Euch?“
    „Falconieri;
er hat sich geärgert. Was habt Ihr dem Lakaien aufgetragen?“
    „Wie
kommt Ihr darauf?“
    „Er
ging doch auf Eure Anweisung zu ihm.“
    „Wieso
glaubt Ihr, der Kapellmeister habe sich geärgert?“
    Sie
kicherte wieder; jetzt amüsierte sie sich wirklich. „Er
lässt absichtlich langsamer spielen, damit der Mann warten
muss.“
    „Ich
bedaure.“ Aber Alexandre klang nicht wirklich, als täte es
ihm leid; eher, als amüsiere nun auch er sich.
    Dann
war der Rondeau zu Ende und der Lakai wurde seinen Auftrag los.
Falconieri blickte die Reihen der Gäste entlang, die er von
seinem erhöhten Platz aus alle sehen konnte.
    Er
fand Mirella und nickte ihr zu. Und grinste breit dabei. Überrascht
blickte sie zu Alexandre, der unbewegt neben ihr stand.
    Falconieri
winkte den ersten Geiger zu

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