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Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Titel: Koenigsblut - Die Akasha-Chronik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karola Loewenstein
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nicht wunderschön?“ Sie sah verliebt zu den großen Tieren hinüber und ich folgte ihrem Blick.
    „Der kleine daneben mit dem blauen Schimmer auf dem Rücken ist Pico, dahinter stehen seine Brüder Salus und Pontos und siehst du den hageren, schwarzen Drachen in der letzten Reihe? Das ist Orion, der ist schon uralt. Der große Drache mit dem roten Bauch ist Aurora. Sie ist die Partnerin von Ariel. Die zwei haben schon zwei Eier ausgebrütet, das sind Felicita und Diana, die stehen direkt neben ihrer Mutter, du erkennst sie an der Rotfärbung. Kardea und Selene stehen daneben, das sind die mit dem Silberglanz. Sie sind Schwestern, aber sie vertragen sich nicht besonders gut, zwischen den beiden gibt es immer wieder Raufereien.“
    „Woher weißt du das alles?“, fragte ich erstaunt und das Mädchen sah mich überrascht an.
    „Liest du nicht die „Drachenwelt“?“
    „Noch nie gehört. Was ist das denn?“ Ich zuckte mit den Schultern.
    „Du bist echt neu hier? Die „Drachenwelt“ ist DAS Magazin über Drachen. Alle lieben die Drachen und in der „Drachenwelt“ erfährst du jeden Monat alles Wichtige über sie. Die Auswertung der letzten Drachenrennen, die Ankündigung der nächsten, wie das Training läuft, welcher Jockey welchen Drachen fliegt und natürlich die Stammbäume und all das.“
    „Also, so eine Art Fanmagazin?“, fragte ich stirnrunzelnd und das Mädchen sah mich missbilligend an.
    „Im Prinzip schon.“, knurrte sie.
    „Sie haben jetzt eine Stunde Zeit, sich in Akkanka umzusehen, dann beginnen wir wieder den Aufstieg.“ Professor Espendorms Stimme unterbrach unser Gespräch und ich wandte mich ihr dankbar zu. Ich hatte ja keine Ahnung, wie verrückt die Magier nach den Drachen waren. Auf einen Pfiff von Gregor König erhoben sich die majestätischen Tiere rauschend in die Höhe und entfernten sich schnell. Ich sah ihnen eine Weile nach, wie sie elegant und kraftvoll davonflogen und erwischte mich bei dem Gedanken, mir eine Ausgabe der „Drachenwelt“ zu besorgen.

Parelsus
    Sanft streichelte ich die grünen Schuppen des Drachen. Sie reflektierten die untergehende Sonne von Akkanka und zauberten regenbogenfarbene Lichtsplitter an die Decke der Drachenhöhle. Das tiefe, harmonische Grollen, das Ariel erklingen ließ, als ich ihm den Hals kraulte, zeugte von allerhöchstem Wohlbefinden. Ich grinste, als er die Schnauze noch weiter emporreckte, damit ich die Stelle unter seinem Kinn erreichen konnte, an der er besonders empfindsam war. Es hatte nur wenige Tage gedauert, bis ich die unglaubliche Begeisterung, die die Magier diesen seltenen und wunderschönen Geschöpfen entgegenbrachten, verstanden hatte und nicht nur das. Die Drachen hatten Vertrauen zu mir gefasst und ich hatte sie ebenso tief in mein Herz geschlossen.
    „So, wie du jetzt vor Ariel stehst, erinnerst du mich an den Tag, an dem deine Mutter ihr erstes Rennen flog.“ Gregor König war hinter mich getreten und brachte einen schweren Geruch mit, eine Mischung aus Drachendung, Erde und Leder. Ein ehrlicher Geruch, der von harter Arbeit zeugte. „Obwohl es sonst nicht so ihre Art war, war sie total aufgeregt, ein Nervenbündel. Der Drache, den sie reiten sollte, hieß Erinn, ein wildes, ungestümes Tier, doch sie hatte ihn fest im Griff.“ Er schmunzelte. „Was Catherina wirklich Sorgen machte, war die Zuschauermenge, sie war nicht der Typ für öffentliche Auftritte.“
    „Was ist dann passiert?“, fragte ich, als Gregor König zögerte.
    „Erinn hat sie beruhigt. Das Grollen der Drachen hat eine erstaunliche Auswirkung auf das Gemüt der Magier.“
    Ich lächelte, als ich mir vorstellte, wie meine Mutter genauso wie ich jetzt in dieser Höhle gestanden hatte. Ich belud die letzte Schubkarre mit Drachenmist und begann dann frischen Kohlenstaub in Ariels Höhle auszustreuen.
    Meine Zuneigung zu den Drachen war nicht der einzige Grund gewesen, warum ich den letzten Monat in Akkanka verbracht hatte, anstatt wie die anderen Tennenbode zu erkunden. Es hätte so viel zu tun gegeben, ich sollte mich auf die Suche nach Parelsus machen oder herausfinden, wo meine verlorenen Erinnerungen waren. Doch die Tatsache, dass Adam seit seinem Einsatz in München nicht zurückgekehrt war, hatte mich regelrecht gelähmt. Jeder Tag, den ich mit Warten verbracht hatte, hatte das Unbehagen und die Ungewissheit genährt.
    Als Gregor König dann einen Helfer gesucht hatte, hatte ich sofort zugesagt. Außer mir riss sich niemand darum, jeden

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