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Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Titel: Koenigsblut - Die Akasha-Chronik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karola Loewenstein
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mit meinem Leben abzuschließen und genau in diesem Moment sackte Shirley neben mir zusammen.
    „Verdammt, steh auf oder willst du gefressen werden?“, schrie ich, aber Shirley hatte sich aus der Realität verabschiedet und in eine Ohnmacht geflüchtet. Ich zerrte die bewusstlose Shirley an die nächste Hauswand und fing panisch an, an der nächstbesten Tür zu klopfen. Da musste jemand drin sein. Irgendjemand musste uns helfen. Ich dachte an Adam und mein Herz verkrampfte sich. Sollte ich ihn niemals wiedersehen, weil ich als Drachenfutter geendet hatte? Der Gedanke schnitt sich schmerzhaft in mein Innerstes. Adams Gesicht rückte in meine Erinnerung und diese starke Energie, die zwischen uns pulsierte, erfüllte mich. Ich spürte Wut, die sich mit Entschlossenheit mischte und sprang auf die Füße. Nein, ich würde mich nicht wehrlos auffressen lassen. Ich war ein Magier und selbst, wenn ich noch nicht viel Ahnung davon hatte, steckte doch wohl genug Magie in mir, um mich gegen ein paar Drachen zu wehren. Ich war noch nicht bereit zu sterben, ich wollte Adam wiedersehen. Ich war ganz ruhig, als ich den Drachen entgegentrat. Shirley ließ ich hinter mir und ging einige Schritte vorwärts. Die Gruppe war vor mir gelandet und der größte Drache hatte wohl das Anrecht auf den ersten Happen. Ich atmete tief ein und konzentrierte meine entschlossene Wut auf meinen Geist. In mir war nur noch Stille, keine Panik. Die Angst war weg und nur noch meine Liebe loderte hell und erfüllte mich mit einer ungeahnten Stärke. Ich wollte versuchen, einen Feuerball zu formen, um ihn dem riesigen Tier in den Rachen zu werfen. Ich spürte ganz deutlich, dass es mir gelingen würde. Ich hatte die Hände erhoben und lenkte meine Kraft hinein. Die Wärme schoss mir durch die Arme und konzentrierte sich zwischen meinen Handflächen. Der Anführer blickte mich mit seinen Diamantaugen an. Ich hielt verwundert inne. Das war nicht der Blick eines wilden Tieres. Es waren kluge Augen, die mich ruhig ansahen, forschend und mit deutlicher Neugier. Ich ließ die Hände sinken und schüttelte den Kopf. Das konnte nicht sein. Diese riesigen Tiere waren ungestüm und gefährlich. Wir starrten uns an, der Große und ich. Es war ein prüfender Blick des gegenseitigen Abschätzens. Der Drache öffnete sein Maul und ich war mir sicher, dass er mich nun grillen wollte. Die Magie in meinen Händen war fort, ich hatte mich ablenken lassen. Nun war es vorbei. Ich dachte an Adam und schloss die Augen. Hoffentlich würde es schnell gehen. Dann geschah etwas höchst Seltsames. Anstatt der Flamme kam ein Wort aus dem mit vielen spitzen Zähnen besetztem Maul. Ich öffnete erst ein Auge und dann ganz vorsichtig das andere und sah verwirrt auf. Hatte ich mich geirrt? Es war ein tiefer Ton, den ich hörte. Er wiederholte es lauter, da ich nicht reagiert hatte.
    „Waranngar!“, tönte es und ein Strom des Erinnerns traf mich. Es war ein bekannter Laut, den der Drache gesprochen hatte und ich kannte die Antwort.
    „Benenngin!“, flüsterte ich kaum hörbar und mit Erstaunen über mich selbst in der Stimme. Ich wusste nicht, woher ich das Wort kannte und was es genau bedeutete, aber ich wusste, dass es eine Formel mit zwei Lauten war, die zusammen gehörten.
    „Benenngin!“, wiederholte ich laut und sah dem Drachen in die Augen. Der blickte mich prüfend an und neigte dann den Kopf. Mir stockte der Atem. Der Drache verneigte sich vor mir? Ihrem Anführer folgend, beugten die anderen Drachen ebenfalls ihr Haupt. Wie ferngesteuert ging ich näher an das riesige Tier und legte ihm meine Hand auf die gesenkte Schnauze. Die grün schillernden Schuppen fühlte sich glatt und geschmeidig an. Er gab einen grollenden Laut von sich und ich wusste nun, dass er mir nichts mehr tun würde. Er öffnete die Augen und sprach wieder mit tiefer Stimme: „Entarnaar!“
    Ich sah ihn erstaunt an und wieder drang aus meinem tiefsten Erinnern das passende Wort herauf.
    „Longinnia!“, sagte ich und auf mein Wort senkte der Drache sein Haupt und legte sich auf den Boden. Es war eine eindeutige Geste. Ich sollte aufsteigen. Mein Herz raste. Was hatte ich getan? Was hatte ich gesagt? Dankend ablehnen, konnte ich jetzt schlecht. Neun riesige Drachen beobachteten interessiert jede meiner Bewegungen und würden mich schneller zu Drachenfutter verarbeiten, als ich „Flugangst“ sagen konnte. Ein wirklich unpassender Moment, um dem grünen Ungetüm, das geduldig auf mich wartete, zu

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