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Koerpersprache im Beruf

Koerpersprache im Beruf

Titel: Koerpersprache im Beruf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Matschnig
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um einen Ausdruck von angestauter Aggressivität. So oder so: Versuchen Sie erst gar nicht, mit dieser Person ins Gespräch zu kommen, akzeptieren Sie einfach den Rückzug.
    Der Soldat
    Bauch rein, Brust raus – das ist bei diesem Typus im Lift die oberste Regel. Er steht kerzengerade im Aufzug, hat die Hände fest am Körper anliegen und den Rücken vorzugsweise an der Wand. Der Blick geht geradeaus, er lässt sich nicht ablenken von den ein- und aussteigenden Menschen. Trotzdem registriert er alles um sich herum genau. Diese Körperhaltung verrät großes Selbstbewusstsein und ein starkes Kontrollbedürfnis. Während sich dieser Typus selber wenig Raum gönnt, überzeugt er im Berufsalltag allgemein durch Loyalität und Disziplin – allerdings weniger durch Geselligkeit.
    Der Sekundenzähler
    Hände in den Hosentaschen, das wirkt auf den ersten Blick lässig. Finden in der Hosentasche mit den Fingern unruhige Bewegungen statt, dann könnte es ein Zeichen von Unsicherheit und Stress sein. Dieser Mitarbeiter zählt förmlich die Sekunden, bis sich die Aufzugtür endlich wieder öffnet. Manchmal starrt er während der gesamten Fahrt auf seine Schuhe oder an die Decke. Was für Außenstehende möglicherweise cool wirkt, zeigt eigentlich nur, dass hier jemand nicht weiß, wohin mit seiner Nervosität.
    Das Opfer
    Vor allem Frauen pressen gern Bücher, Aktenmappen oder Ordner an ihren Oberkörper, sobald sie nicht mehr allein im Lift stehen. Dazu verschränkte Beine, und fertig ist die typische Schutzhaltung. Bei Männern ist es die klassische Elfmeter-Pose, bei der die Hände in Hüfthöhe vor dem Körper zusammengehalten werden. Mit dieser Körperhaltung degradiert man sich leicht selbst zum Opfertypus.
    Der Professor
    Wie ein zerstreuter Professor wirkt ein Kollege, der sich fahrig benimmt, undeutlich artikuliert oder wirre Selbstgespräche führt. Die Mitfahrer im Lift erfahren Bruchstücke darüber, was er noch erledigen wollte, wen er noch anrufen muss, was er nach Feierabend und am Wochenende macht und was auf seiner Einkaufsliste steht. Dieser eher harmlose Kollege ist nett, kann aber durch seine Unkonzentriertheit auch anstrengend sein.
    Der Vize
    Dieser Kollege markiert den Aufzug deutlich als sein Revier und stellt sich in die Mitte oder noch besser: direkt vor die Türe. Mit diesem klaren Territorialverhalten zeigt er, dass er ›seinen‹ Raum gegenüber vermeintlichen Eindringlingen am liebsten abschirmen würde. Ganz selbstverständlich, mit breiten Schultern und bodenständigem Habitus, übernimmt er die Machtposition während dieser Liftfahrt. Er will den Ton angeben und die Knöpfe drücken. Im Betrieb wäre er gern der Boss.
    Der Pfau
    Ein drängelnder Kollege, der erst die Fahrstuhlknöpfe mit seinem ganzen Körper abschirmt und sich dann wortlos an allen vorbeischiebt, hält die anderen mit seiner Körpersprache deutlich auf Distanz und gebärdet sich als Alphatier. Seine aufgeblähte Brust und der erhobene Kopf sind typische Insignien. Er will zeigen, wie wichtig seine Rolle ist, dass er dringend erwartet wird und seine Zeit knapp bemessen ist. Ein Kollege mit einem tendenziell eitlen Wesen, der sich gern inszeniert.
    Der Macher
    Der Macher lehnt sich an die Aufzugswand, obwohl er weder müde noch erschöpft ist. Vielmehr unterstreicht er mit dieser demonstrativen Lässigkeit sehr deutlich seine Überlegenheit, die er den Mitfahrern gegenüber empfindet. Meistens hat dieser Typus in der Firma tatsächlich etwas zu melden. Er ist sich dessen bewusst, dass ohne ihn nichts vorwärtsgeht und schaut den anderen gelassen bei ihrem Tun zu. Er besitzt Macht, ohne diese zur Schau stellen zu müssen.

Männliche und weibliche Körpersprache
    Der berühmte kleine Unterschied zwischen Mann und Frau macht sich fast überall bemerkbar – so auch im Berufsleben. Ist die Geschlechterteilung in vielen Alltagsbereichen längst keine Basis mehr für Konflikte, so kann die Unterscheidung zwischen starkem und schwachem Geschlecht gerade in Job und Karriere einiges an Problempotential bieten. Schließlich zählen hier nicht die Gene, sondern andere Faktoren. Frauen wird häufig weniger Kompetenz zugesprochen als ihren männlichen Kollegen in vergleichbaren Positionen. Ihnen wird weniger Durchsetzungsvermögen zugetraut, dafür mehr Unentschlossenheit bei Entscheidungen. Relikte archaischen Denkens, die sich hartnäckig halten. Zum Teil aber auch das Ergebnis unterschiedlicher Körpersprache. Anders ausgedrückt:

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