Koerpersprache im Beruf
stressige Zeit haben oder frisch verliebt sind? Dann sollten Sie der Realität ins Auge sehen: Selbst wenn kein Wort über Ihre privaten Sorgen oder Vorhaben über Ihre Lippen kommt, spricht Ihr Körper Bände. Bei Ihren Kollegen kommen sehr deutliche Botschaften an – eben auch ohne Worte. Ein abschweifender Blick, eine müde Mimik, unkonzentrierte Gesten oder eine kraftlose Haltung, ein glückliches Lächeln, strahlende Augen, ein aufrechter Gang oder eine herzliche Geste – das alles nimmt Ihr Umfeld wahr und interpretiert die empfangenen Signale, bewusst oder unbewusst.
Eine kraftlose Haltung und ein abschweifender Blick sind Zeichen für Unzufriedenheit.
Ein beschwingter Gang und lachende Augen zeugen von Zufriedenheit.
Natürlich sind auch Ihre Kollegen durch deren Körpersprache wandelnde Informationstafeln. Deshalb heißt es: genau hinschauen. Denn um die wahren Motive und Gedanken zu entlarven, reicht genaues Hinhören längst nicht aus. Sobald Sie auch die Signale des Körpers verstehen, können Sie Ihre Mitmenschen allerdings wie ein offenes Buch lesen. Vertrauen oder Misstrauen lassen sich damit ebenso ergründen wie Zuneigung oder Abneigung, Interesse oder Desinteresse, Zustimmung oder Ablehnung.
In der Praxis könnte das so aussehen: Einige Kolleginnen und Kollegen stehen gemütlich am Kaffeeautomaten zusammen, und Sie kommen dazu. Innerhalb von Sekundenbruchteilen registrieren Sie unbewusst, dass ein Mitarbeiter Sie freudestrahlend begrüßt und Ihnen dabei mit weit geöffneten Armen im wahrsten Sinne des Wortes sein Herz offenlegt. Ein anderer dagegen dreht sich ab, fast unmerklich, oder er macht einen halben Schritt zur Seite. Solch eine kleine Alltagssituation sagt sehr viel über Sie und Ihren Stand in der Firma aus, darüber, was bestimmte Kollegen über Sie denken und wie Sie auf andere wirken, ja sogar wie integriert Sie sind. Durch die Art und Weise, wie jemand sich Ihnen gegenüber verhält, spüren Sie, ob er Sympathie für Sie hegt oder nicht. Und Sie können an nonverbalen Signalen jegliche Gruppendynamik innerhalb eines Unternehmens oder Teams ablesen. Wer Ihnen wohlgesonnen ist, begegnet Ihnen freundlich, offen und zugewandt. Kollegen, die Sie noch nicht für sich gewinnen konnten, werden sich eher distanziert verhalten oder versuchen, sich selbst als stärker zu positionieren.
Die richtigen Signale senden
Unser Körper äußert sich sehr viel schneller, als wir es mit Worten tun können. Ob wir wollen oder nicht: Unsere Gefühle übernehmen das Kommando über manche Muskelgruppen und senden auf diese Weise unbewusst Signale. Letztlich heißt das, dass unsere Körpersprache macht und kommuniziert, was sie will. Zwar können Sie versuchen, Ihre Körpersprache bewusster einzusetzen. Sobald Sie jedoch anfangen, bestimmte Armbewegungen, Gesten oder eine Mimik auswendig zu lernen, um eine bestimmte Wirkung zu erzielen, erreichen Sie ganz schnell das Gegenteil. Dann wirkt Ihre Körpersprache aufgesetzt, und Sie wirken unnatürlich und unglaubwürdig. Halten Sie sich deshalb immer an die allerwichtigste und entscheidende Regel: Bleiben Sie authentisch! Zeigen Sie Ihre wahren Gefühle und versuchen Sie nicht, Ihre innere Haltung zu verbergen. Wer Emotionen zulässt, wird in der Regel als starke Persönlichkeit betrachtet, respektiert und ernst genommen. Spielen Sie andererseits aber keine Gemütslage vor, die nicht existiert. Sagen Sie nicht, Sie seien hocherfreut, während Sie Ihre Schultern hängen lassen und traurig schauen. Haben Sie erst einmal das Authentizitätsgebot als wichtigsten Grundsatz für eine gute Wirkung verinnerlicht, können Sie den nächsten Schritt tun und versuchen, Ihre Haltung, Gestik und Mimik zu optimieren. Damit manipulieren Sie nicht Ihre Körpersprache, sondern verfeinern Ihren persönlichen nonverbalen Sprachstil. Machen Sie das Beste daraus.
Handzeichen
Ein Zeichen für Unsicherheit sind starre Hände, die obendrein unter dem Tisch versteckt sind. Ihre Hände sollten immer sichtbar sein, um zu signalisieren, dass Sie nichts zu verbergen haben. Versuchen Sie das, was Sie sagen, immer mit natürlichen Gesten zu unterstreichen.
Versteckte Hände sind immer ein Zeichen von Unsicherheit.
Schulterzucken
Die Schultern haben einen nicht unerheblichen Anteil auf die Gesamtwirkung und sind daher ein wichtiger Aspekt bei der Körpersprache. Beobachten Sie im Gespräch mit Kollegen einmal bewusst diese Körperpartie. Schon ein leichtes Schulterzucken verrät, dass
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