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Koestlbachers erster Fall

Koestlbachers erster Fall

Titel: Koestlbachers erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Fenzl
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sein, aber von Frauen, da hatte er keine Ahnung. Vermutlich war
das auch der Grund, warum er trotz seiner damals 32 Jahre und trotz seines
guten Aussehens immer noch unbeweibt durch die Gegend lief und allein in einem
Einzimmerappartement in Uninähe lebte, das er schon seit seiner
Studentenzeit sein Zuhause nannte. Nicht dass der Kreuzhammer nicht ab und
zu mal eine Freundin gehabt hätte. Aber was Festes wurde nie draus. Lag
vermutlich daran, dass er seine Wahl der Einfachheit halber immer in einem
Milieu traf, wo er nicht lang Männchen machen musste, bis er mit ins Bett durfte.
    »Ich hoffe, es ist auch etwas für
Sie dabei, ich meine etwas, das Sie besonders mögen!«, lächelte die Frau
Steingeister zurück.
    »Ich habe bisher noch nichts
entdeckt, was mich nicht gereizt hätte!«, sagte der Kreuzhammer mit einer
ausladenden Geste zum Monsterbüffet hin.
    »Wie meinen Sie das?«, fragte die
Magda gespielt naiv.
    Dem Kreuzhammer wurde in diesem
Augenblick bewusst, wie zweideutig er sich ausgedrückt hatte und wurde rot im
Gesicht, was freilich so richtig nicht zu sehen war, weil er ja sonnenbankgebräunt
und Bräune somit nur etwas dunkler.
    »Ich meine, das Büffet! Sehr
abwechslungsreich!«, sagte der Kreuzhammer.
    »Schade!«, schmollte die Magda.
»Ich hoffte schon, Ihre Gedanken wären nicht nur beim Essen!«
    Aber der Kreuzhammer voll auf der
Leitung! Muss wohl dreingeschaut haben wie ein deutscher Urlauber in China, dem
der Reiseleiter auf chinesisch erklärt, wo die Toiletten sind. Der hätte ihm
genauso gut die nächstliegenden Dörfer aufzählen können, weil Chinesisch eben
wie lauter chinesische Dörfer, alles unverständlich.
    Die Magda nun auch voll auf der
Leitung, weil Interpretation von Gesichtsausdruck des Kreuzhammers
schwierig.
    »Habe ich jetzt was Falsches
gesagt?«, erkundigte sie sich daher sicherheitshalber, weil sie nicht was
Spezielles fragen wollte und damit womöglich blamabel schief gelegen hätte.
    »Nein, nein!«, sagte der
Kreuzhammer. »Ich glaube nur, ich stehe momentan auf der Leitung!«
    »Ist eh jetzt nicht der richtige
Zeitpunkt!«, meinte die Magda. Wenn der Kreuzhammer so schwer von Begriff war,
dann würde sie ihm wohl auf die Sprünge helfen müssen. Aber das hatte Zeit. Der
lief ihr nicht davon! Erst einmal das mit der Moni klären. Da wird er als ihr
Lehrer sicher weniger Begriffsstutzigkeit an den Tag legen.
    »Nicht dass Sie jetzt meinen, wir
haben Sie zum 10ten Geburtstag unserer Tochter eingeladen, um Privates mit
Dienstlichem zu verknüpfen. Aber mein Mann meinte, eine Frage würde ich
Ihnen schon stellen dürfen!«, leitete die Magda zu dem Teil des Gespräches
über, der leider unumgänglich war.
    »Bitte, bitte, tun Sie sich keinen
Zwang an! Ich sehe das nicht so eng! Schließlich hat man seinen Beruf nicht nur
zur Unterrichtszeit!«, meinte der Kreuzhammer großzügig, froh, nicht auf
Andeutungen reagieren zu müssen, die ihm irgendwie nicht klar waren.
    Du kannst dir denken, dass so ein
Schulmeisterlein ganz schön ins Schwitzen kommt, wenn es merkt, dass es was
nicht kapiert. Das ist schließlich sonst das Privileg seiner Schüler, dass
die was nicht kapieren. Und wenn du dir da als Lehrer plötzlich wie ein Schüler
vorkommst, dann gute Nacht!
    Aber jetzt als Lehrer gefordert!
Schließlich wird er um professionellen Rat gefragt. Alle eventuellen Antworten
voll drauf! Quasi auf Festplatte zum Abruf bereit abgespeichert.
    »Es geht um die Moni! Wir kommen
mit ihr nicht mehr klar. Sie lässt sich weder von mir noch von meinem Mann mehr
etwas sagen, obwohl sie doch erst 10 Jahre alt ist. In der Schule, aber das
wissen Sie selbst ja besser als ich, sind ihre Leistungen nur noch eine
Katastrophe. Wie ist Ihre Meinung dazu?«
    Der Kreuzhammer jetzt voll in
seinem Element. Dienstmine automatisiert und jegliches Lächeln aus dem
Gesicht verbannt.
    »Jaaaaaaaa!«, meinte er erst mal
gedehnt, um auf das, was nun kommen sollte, die nötige Aufmerksamkeit zu
lenken.
    »Die Moni hat Probleme!«, sagte er
dann, weil er seinem Gehirn, das durch zwei vorangegangene Gläser Champagner
nicht so richtig auf Trapp war, noch etwas Zeit zum Überlegen verschaffen
wollte.
    »Das meinte ich ja! Sie hat
Probleme! Aber warum?«, fragte die Magda, als ihr das Warten auf Antwort doch
zu lang erschien.
    Du glaubst gar nicht, wie sich der
Kreuzhammer jetzt zusammengerissen hat, weil ihm der Champagner den
Kopf so vernebelt hatte und er sich das nicht anmerken lassen wollte. Also
quasi

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