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Koestlbachers erster Fall

Koestlbachers erster Fall

Titel: Koestlbachers erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Fenzl
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Gläser nach.
    Als er sich dann doch noch mal zum
Tischke hindrehen wollte, war der verschwunden. Vielleicht hatte er sich ja von
ihm verabschiedet, aber die Musik war inzwischen so laut geworden, dass er es
auch überhört haben konnte.
    »Du bald zurückfahren?«, fragte da
die Dusana den Gruber, weil es inzwischen schon später Dienstagabend war und
der Gruber normalerweise doch am Mittwoch wieder zur Arbeit im ›Ratisbona‹ antanzen musste.
    »Nein! Ich hab’ Urlaub!«,
antwortete der Gruber.
    Ich weiß nicht, wie schnell die
Dusana diese Neuigkeit umgesetzt hat, aber kaum hatte der Gruber ihr
gesagt, dass er Urlaub hat, da fragte sie ihn:
    »Mich mitnehmen nach Regensburg?
Urlaub?«
    Zuerst hat der Gruber geglaubt,
nicht richtig gehört zu haben, weil diese laute Musik und so. Aber als die
Dusana dann ihre Frage noch einmal wiederholt hat, da war er sich dann sicher,
sich nicht verhört zu haben.
    »Was soll ich mit dir in
Regensburg?«, fragte der Gruber und meinte diese Frage auch fast so, wie sie
geklungen hat. Aber eben wegen dem immer noch fehlenden Blut im Hirn nur fast.
    »Urlaub machen!«, antwortete die
Dusana mit einer Unschuldsmine, dass du gemeint hast, du redest mit einer,
die gerade vom Beten aus der Kirche kommt.
    »Und dein Mann?«, fragte der Gruber,
weil dass die Dusana verheiratet war, das hat sie ihm einmal gebeichtet, als
sie schlecht drauf war und so einen richtigen Weltschmerz hatte.
    »Mann kein Problem! Schreibe SMS!
Ein Wochenende ohne mich kein Problem!«, antwortete die Dusana.
    Nicht dass der Gruber nun
schlagartig von dieser Idee begeistert gewesen wäre, aber mittlerweile fehlte
noch etwas mehr Blut im Hirn und irgendwie fand er es schon nicht mehr
verkehrt, mit der Dusana zusammen Urlaub zu machen In Regensburg, da kannte die
Dusana keiner. So konnte er sie als eine Verwandte aus der Tschechei ausgeben,
die ein paar Tage bei ihm bleiben würde. Nur seine Vermieterin würde ihm das
nicht abnehmen. Die würde den Braten riechen. Aber warum nicht ein paar
Tage in das Ferienhaus eines Bekannten mit ihr. Das Ferienhaus lag in
Etterzhausen, nur wenige Minuten von seiner Nittendorfer Mietswohnung entfernt.
Und zu dem Ferienhaus, da wollte er sowieso hin, weil ihn der Bekannte gebeten
hatte, dort während der zwei Wochen, in denen er auf einer Nordlandfahrt sein
würde, nach dem Rechten zu sehen. Es war zwar nicht abgemacht, dass er dort
richtig wohnen und schon dreimal nicht, dass er eine ›Freundin‹ mitbringen sollte, aber auf das Ferienhaus achten
kann man am besten, wenn man sich dort aufhält.
    »Meinst du wirklich?«, fragte der
Gruber die Dusana aber trotzdem zur Sicherheit.
    »Ja, wirklich! Machen wir?«,
antwortete sie mit einem fragenden Ton in ihrer Stimme.
    Und ob du’s glaubst oder nicht,
eine Stunde später waren die beiden unterwegs im Auto vom Gruber nach Deutschland.
Dass der Gruber nirgends in eine Kontrolle gekommen ist, die ihn
vielleicht nicht mehr hätte weiterfahren lassen, weil er schon zu viel
Schampus getrunken hatte, das kannst du jetzt gut auslegen oder schlecht.
Sicher ist ja nichts, aber vielleicht wäre der Gruber heute noch am Leben, wenn
er in eine Polizeikontrolle gekommen wäre.
    Nicht dass du jetzt vermutest, der
Gruber hat einen Unfall gebaut wegen dem Schampus. Da kanntest du den Gruber
schlecht. Aus dem hat so ein bisschen alkoholisches Sprudelwasser nicht
gleich einen schlechten Fahrer gemacht. Aber wenn er nicht in dem Ferienhaus in
Etterzhausen übernachtet hätte, weil ihn die Polizei vorher aus dem
Verkehr gezogen hätte, dann wäre bestimmt vieles nicht so passiert, wie es
aber leider dann doch passiert ist.

Dreiergespräch
    Kapitel 10

     
    Angefangen hat das alles
eigentlich erst, nachdem die Monika vom Internat in Hessen zurück nach
Regensburg gekommen ist. Vorher haben sie sich nicht gekannt, die Rosi,
die Irmi und die Moni. Und wenn sie nicht alle drei nebenher einer für
Regensburg etwas unüblichen ›Beschäftigung‹ nachgegangen wären, dann hätten sie sich bestimmt nie kennen gelernt
und alles wäre vielleicht anders gekommen.
    Wenn ich dir sage, dass so eine
Beschäftigung unüblich für Regensburg ist, dann stimmt das freilich nur
begrenzt. So eine Stadt wie Regensburg zwar Weltkulturerbe, aber mehr was seine
historischen Bauten betrifft. Wegen seiner Rotlichtszene nicht gerade
berühmt. Weil aber Horizontales Gewerbe schon immer Kulturfolger, darum
natürlich auch Regensburg nicht ohne.
    Viele Liebesdienerinnen

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