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Koestlbachers erster Fall

Koestlbachers erster Fall

Titel: Koestlbachers erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Fenzl
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nicht begehrenswert.
    Aber perfekte Tarnung, der Albert,
er und die Uniklinik. Weil, sag doch mal ehrlich, würdest du vermuten, dass so
eine Frau...? Mag sein, ein Techtelmechtel mit einem der Uniärzte, aber sonst?
    Nicht einmal der
Kriminalhautkommissar Köstlbacher wäre da von sich aus dahinter gekommen!
    Die Monika Steingeister dagegen
war zwar eine eifrige Studentin, aber dass die auch noch andere Qualitäten entwickeln
konnte, für die sie keinen Numerus Clausus gebraucht hätte, das wussten
schon ein paar Leute mehr. Dafür war sie quasi zu aktiv in Regensburg. An der
Uni oder beim Stadtbummeln, da mal einem Kunden über den Weg zu laufen, der die
Monika wieder erkannte, das war deshalb bei der Moni schon eher möglich, auch
weil sie optisch derart auffällig, dass du nicht zweimal hinschauen musstest,
um auf sie aufmerksam zu werden. Die Moni hatte knallrot gefärbte Haare,
war immer total gesteilt und stellte ihre von der Mutter vererbten
Vorzeigebrüste bekleidungstechnisch so zur Schau, dass du deinen Blick
automatisch auch noch zu dem runden Po und den schlanken Beinen hast wandern lassen,
weil du wissen wolltest, ob der Rest auch noch von dieser Qualität gewesen ist.
Und, das muss ich dir sagen, da ist keiner enttäuscht worden, der sich die Mühe
gemacht hat, der Moni nicht nur auf den Busen zu starren.
    Aber weil hinstarren und zugeben,
dass man die Moni kennt, zwei Paar Stiefel sind, darum ist es auch überraschend
ruhig gewesen um die Moni. Außer ein paar Anzeigen von aufgebrachten Ehefrauen,
von denen der Köstlbacher ja auch schon gehört hatte, Ehefrauen, die ihren
Männern hauptsächlich deshalb auf die Schliche gekommen sind, weil
sie nachforschten, wohin die Menge an Geld versickerte, die plötzlich im
Haushaltsbudget fehlte, also außer diesen sinnlosen Anzeigen war die
Monika nicht amtlich geworden. Man konnte ihr nicht einmal eine illegale
Tätigkeit als nicht angemeldete Gewerbetreibende nachweisen, weil die
Männer der klagenden Frauen am Ende alle glaubwürdig belegen konnten, dass sie
mit der Monika nichts zu tun gehabt hatten und das fehlende Geld ihnen irgendwo
gestohlen worden war.
    Und wenn der Weg zur Staatsgewalt
erfolglos ist, dann sucht man eben nach anderen Möglichkeiten, der Person eins
auszuwischen, an die man öffentlich nicht ran kommt. Die erbosten Ehefrauen
waren nicht zufrieden damit, ihre Männer zu Hause entsprechend zu bestrafen.
Der Monika wollte man auch noch ans Leder. Und weil in Regensburg bekannt, dass
die Moni Tochter des Textilunternehmerehepaars Steingeister ist,
versuchten ein paar der gedemütigten Ehefrauen, die Monika bei ihren Eltern
anzuschwärzen. Aber da hatten sie die Rechnung ohne die Intelligenz der Monika
gemacht, die ihren Eltern äußerst glaubwürdig versichern konnte, dass
gewisse Leute nur Gerüchte in Umlauf brächten, um Papas Geschäft zu schädigen.
Dem Familienanwalt der Steingeisters, dem Dr. Reisch, war es letztendlich
zu verdanken, dass der Schuss für die Frauen nach hinten los ging und sie
sogar eine Klage wegen übler Nachrede an den Hals bekamen. Auf alle Fälle
ist es dann um die Monika wieder recht ruhig geworden und keiner hat in ihr
noch was anderes als die fleißige, verboten gut aussehende Studentin gesehen.
    Die Rosi hatte im Gegensatz zur
Monika und zur Irmi kein Abitur gemacht. Aber auf den Kopf gefallen war sie
absolut nicht. Zusammen mit einem schwulen Partner betrieb sie an der Uni das ›Studcafé‹ , ein Studentencafé, das
hervorragend lief, was nicht nur der Tatsache zu verdanken war, dass die Mensa
wegen Umbaus längere Zeit die Bedürfnisse der Studenten nicht befriedigen
konnte. Die Gerber Rosi war einfach geschäftstüchtig, und immer gut drauf.
Was das Aussehen der Rosi betraf, da stach sie von der Irmi und der Monika
in keinster Weise negativ ab.
    Trotz ihres einheimischen Namens
war die Rosi rein optisch eher eine rassige Brasilianerin. Wer ihren Vater
gekannt hat, einen farbigen GI aus den Staaten, der wusste, dass die Rosi
einfach eine gelungene Mischung zwischen einer hellhäutigen Regensburgerin
und einem Latino-US-Amerikaner war, wie sie besser gar nicht hätte gelingen
können. Schon als Kind war sie außergewöhnlich schön anzusehen. Aber während
viele Kinder auf dem Weg zum Erwachsenendasein ihr schönes Aussehen verlieren,
wurde es bei der Rosi immer mehr. Und das war der Rosi schnell auch ganz schön
bewusst. In Regensburg gab es bald keine Disco mehr, in der die Rosi nicht
von unzähligen

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