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Koestlbachers erster Fall

Koestlbachers erster Fall

Titel: Koestlbachers erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Fenzl
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Zusammengeschlagener
nicht mehr wird und plötzlich den Löffel abgibt.
    Aber, mal ganz ehrlich, mit den
Morden der ›SOKO Septembermorde‹ haben diese Schläger-Überfälle bestimmt nichts zu tun, weil in ein 4**** Hotel
marschieren die nicht und strecken da einen in der Toilette nieder. Und
außerdem hätte die Überwachungskamera so einen Trupp auch erfasst. Das hätten
die Kameras zwar auch mit einer Einzelperson gemacht, aber so eine kann
sich ja auch eher über einen Lieferanteneingang reingeschmuggelt haben
oder sonst einen Weg gefunden haben, der dem öffentlichen Zugang verwehrt
ist.
    Selbstverständlich hätte man die
SOKO auch ›Serienkiller SOKO‹ nennen
können. Immerhin sind zwei auf die gleiche Weise getötete Männer in gewisser
Hinsicht schon der Anfang einer Serie. Aber da hatte die Kripo einfach
Schiss wegen der Öffentlichkeit, weil die sofort hysterisch bei dem Gedanken,
dass da einer rumläuft, der serienmäßig alle möglichen Leute von hinten
absticht.
    Den Namen ›Septembermorde‹ hat übrigens nicht der Köstlbacher seiner
SOKO gegeben. Den hat der 1. Kriminalhauptkommissar Dr. Ernst Huber
verbrochen, weil er dann, falls sie erfolgreich sein sollte, auch noch sagen
könnte, es sei seine SOKO gewesen.
    Aber, was den Erfolg der ›SOKO Septembermorde‹ angeht, da erzähle
ich dir am besten, was die bisher herausbekommen haben. Dann kannst du selbst
entscheiden, ob man jetzt schon von einem Erfolg sprechen kann.
    Eines muss man dem Köstlbacher ja
lassen, an Führungsqualitäten hat es dem nicht gemangelt. Der Köstlbacher
war nicht so ein Chef, der am liebsten alles selber gemacht hätte, weil er ja
so von sich überzeugt und anderen nichts zutraut. Nein, der Köstlbacher war ein
echter Chef, der seine Leute zum Arbeiten genutzt hat und nicht zum Rumsitzen
und zum Überprüfen der Arbeit, die er für sie erledigt hat. Und das hat der Dr.
Huber auch sofort erkannt, als der Köstlbacher zum Regensburger
Morddezernat aus Straubing kam.
    Nicht dass du jetzt glaubst, der
Dr. Huber phänomenale Menschenkenntnis, weil schon nach wenigen Tagen perfekte
Einschätzung des Neuzugangs. So toll war der Dr. Huber auch wieder nicht. Aber
er konnte lesen, und die Personalakte vom Köstlbacher, die natürlich
gelesen.
    Wenn ich ganz ehrlich bin, dann
muss ich dir sagen, dass in der Personalakte vom Köstlbacher nur Positives
gestanden hat. Aber das Positive war schon wieder so positiv, dass du dir
vorstellen kannst, dass die in Straubing gar nicht so traurig waren, auf den
Köstlbacher verzichten zu müssen. Weil, wenn der was geleitet hat, dann wurde
da gearbeitet, dass die Überstunden oft die normalen Stunden überwogen haben.
    Selber hat er sich gerne mehr im
Hintergrund gehalten, der Köstlbacher, und die Arbeit delegiert, so gut es
ging. Aber Berichte gelesen hat er, weil so einen musste jede Einsatzgruppe
schreiben, wenn sie einen Auftrag erledigt hatte. Die Berichte mussten
picobello sein. Der Köstlbacher hasste es, wenn er zwischen den Zeilen lesen
musste, weil irgendwas nur ungenau ausgedrückt worden war.
    Und dann hat er stundenlang vor
seiner Doppelpinnwand gestanden, Fähnchen gesteckt, Bilder angeheftet und fette
Bemerkungen dazu. Die Pinnwand war sein ein und alles. Wenn ihm die einer
durcheinander gebracht hätte. Dann wäre er ausgeflippt, der Köstlbacher.
    Und das muss ihm der Neid lassen,
an der Pinnwand, da war er in Hochform. Da hat sogar der Dr. Huber seine Augenbrauen
anerkennend hochgezogen, wenn er zwischendurch einmal zum Köstlbacher ins
Zimmer gekommen ist, um sich nach dem Stand der Ermittlungen zu erkundigen.
    In Sachen Hans Gruber hat das
Einsatzkommando Pirzer/Koch interessante Details zu seiner Person ermittelt,
solche, die gewissermaßen jedermann bekannt, aber auch solche, die kaum jemand
gewusst haben dürfte.
    Unter dem in Großbuchstaben geschriebenen
Namen HANS GRUBER hatte der Köstlbacher drei Fotos geheftet.
    Eines der Gruber mit strahlendem
Lächeln auf dem Prospekt, der damals von ihm und seinem Lokal im Umlauf
war, als er seinen Stern als Koch bekommen hatte.
    Ein zweites, der Gruber an der
Rezeption des 4**** ›Ratisbona
Hotels‹ , immer noch mit seinem gewinnenden Lächeln.
    Und ein letztes, der Gruber als
Wasserleiche. Da konntest du von einem Lächeln nichts mehr erkennen. Überhaupt
hast du da schon genau hinschauen müssen, um eine Ähnlichkeit mit dem
lebenden Gruber herausfinden zu können. Die in der Gerichtsmedizinischen haben
auch erst nach

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