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Koestlbachers erster Fall

Koestlbachers erster Fall

Titel: Koestlbachers erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Fenzl
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Gruber, während seiner Abwesenheit
einhüten sollte. Nicht richtig einhüten, aber doch immerhin mehrfach nach dem
Rechten sehen. Der Josef fand sein Ferienhaus offen stehend vor und innen hätte
es etwas chaotisch ausgesehen, also zumindest nicht so, wie er es verlassen
hatte. Den Hans Gruber hätte er nicht erreichen können, der ihm vielleicht
hätte sagen können, wie er den Zustand seine Ferienhauses deuten sollte.
Der Josef hatte dann auch noch in der Wohnung vom Gruber in Nittendorf vorbei
geschaut, aber da war er auch nicht. Dem Gruber seine Vermieterin meinte, dass
der schon einige Tage nicht mehr da gewesen sei. Darum ging der Josef
schließlich von einem Einbruch aus. Auf den ersten Blick hätte er aber nicht
bemerkt, dass irgendwas fehlen würde, außer vielleicht der Schlüssel, der nicht
im Schloss steckte und der auch sonst nirgends zu finden war.
    Weil natürlich in jedem
Polizeirevier die ›Hans Gruber Wasserleiche‹ hing, erging sofort nach der Anzeige wegen Einbruchs gegen Unbekannt vom
Josef Meldung an die Kripo in der Bajuwarenstraße in Regensburg. Der Name
Gruber war quasi im Fahndungsraster hängen geblieben.
    Der Köstlbacher schickte umgehend
einen Spurensicherungstrupp nach Etterzhausen. Die konnten
Fingerabdrücke vom Gruber sichern und auch welche von der Dusana. Nicht dass
sie gleich gewusst hätten, dass es die von der Dusana waren. Aber ein Abgleich
mit der Interpoldatenbank brachte diese Erkenntnis, weil die Dusana in der
Tschechei wegen einer mutmaßlichen Verwicklung in ein Drogengeschäft erkennungsdienstlich
erfasst worden war. Hat sich dann aber rausgestellt, dass die Dusana nicht
wirklich mit der Drogensache in Verbindung gebracht werden konnte,
zumindest nicht nachweisbar.
    Natürlich gab’s da auch noch
massenhaft andere Fingerabdrücke. Die meisten waren aber vom Josef
Kreuzhammer selbst und die anderen vermutlich von Leuten, die ihn hier in
seinem Ferienhaus besucht hatten. Datenbankmäßig war kein weiterer
Fingerabdruck dabei. Das musste natürlich nicht zwangsläufig bedeuten,
dass keiner der Fingerabdrücke vom Mörder stammte, weil so ein Mörder nicht immer
schon vorher erkennungsdienstlich erfasst.
    Der Köstlbacher hat die
unbekannten Fingerabdrücke erst einmal außer Acht gelassen. Zunächst
Konzentration auf das Bekannte. Und das Bekannte, oder besser die Bekannte,
war die Dusana aus der Tschechei.
    Von der fehlte allerdings jede
Spur und auch eine schnell eingeleitete Großfahndung mit Hunden und
Hubschrauber und so ergab nichts. Dusana spurlos verschwunden! Auch in ihrer
tschechischen Heimat war sie nicht wieder aufgetaucht. Vermisstenanzeige hatte
dort allerdings noch niemand gestellt, weil ihr Mann, der einzige der so
etwas gemacht hätte, wegen einer Terminarbeit noch nicht nach Hause gekommen
war und ihr Fehlen somit noch gar nicht registrieren konnte.
    Und noch was ist der
Spurensicherung aufgefallen, weil die natürlich voll in ihrem Element. Eine
Spezialausleuchtung der Wohnküche der Ferienwohnung brachte das Farbspektrum
von Blut ans Licht. Der Abgleich mit dem Blut der Wasserleiche vom Gruber
bestätigte endgültig die Vermutung, dass hier ein Kapitalverbrechen
begangen worden war.
    Der Köstlbacher natürlich die
Dusana in Verdacht, aber nicht wirklich ernsthaft, weil der von der
Gerichtsmedizinischen gemeint hat, dass die Stichwunden beim Gruber fachmännisch
ausgeführt worden sind, so wie die beim Tischke auch. Und solche Stiche, und da
lächelte der von der Gerichtsmedizinischen vielsagend, für solche
Stiche, da brauchst du eine andere Erfahrung, als die, die eine Dusana aus
Tschechien mitbringen dürfte.
    ›Wenn die Dusana es also auch wahrscheinlich nicht getan hat, aber
vielleicht hat sie ja wenigstens was mitbekommen.‹

    Der Köstlbacher stand bei diesem
Gedanken in sich versunken vor seiner Pinnwand. Wenn die von der Gerichtsmedizinischen
recht haben, und aus Erfahrung wusste der Köstlbacher, dass die meistens recht
haben, dann war der Gruber nach den beiden Stichverletzungen quasi lautlos zusammengesunken.
Einen großen Kampflärm hat es nicht gegeben, weil der Gruber erstens keine
Luft mehr zum Schreien und weil zweitens auch keinerlei Kampfspuren. Dem Gruber
seine Fingernägel hatten sich nicht in die Haut seines Mörders
eingegraben. Unter den Fingernägeln vom Gruber fand man nichts, was auf einen
Kampf hingedeutet hätte. Allerdings war es auch unwahrscheinlich, dass
nach all den Tagen im Wasser solche Spuren noch nachgewiesen

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