Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Koestlbachers erster Fall

Koestlbachers erster Fall

Titel: Koestlbachers erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Fenzl
Vom Netzwerk:
Kripo doch besser den Filmemachern in Hollywood oder den
neumodischen Krimischreibern, die von Tuten und Blasen sowieso keine Ahnung
haben und glauben, bloß weil sie ihren Krimi Thriller nennen, gewinnt der
gleich an Spannung.
    Weil eines kannst du sicher
annehmen: Den Köstlbacher hätte diese Doppelbelastung als Leiter einer
Mord-SOKO und als Profiler gar nicht geschafft. Da hätte der sein Gästesofa
in seinem Amtszimmer gleich zu einem Gästebett für sich selbst als Dauergast
umbauen können, weil, wegen der paar Stunden Schlaf, die er sich dann noch
gegönnt hätte, noch zur Anna nach Hause fahren, das wäre gar nicht mehr drin gewesen.
Nicht einmal am Wochenende! Außerdem hätte das Übernachten im Büro gleich noch
den positiven Nebeneffekt gehabt, dass der Köstlbacher am Vorabend nicht
jedes mal seine Pinnwände hätte abfotografieren müssen, um mit dieser quasi
Sicherungsdatei am nächsten Morgen erst einmal eine ewig dauernde
Überprüfung auf Nichtveränderung durchzuführen.
    Und die Anna, ob die dann noch
daran geglaubt hätte, dass ihr Mann und die Klein nur dienstlich und so? Seit
die Anna auf der Einführungsfeier ihres Mannes die Klein gesehen hat, war sie
doch sowieso nur noch notorisch eifersüchtig. Das alles hat der Dr. Huber zwar
nicht gewusst, ja nicht einmal geahnt, aber aus welchen Gründen er auch
immer der ›Forensischen Psychologie‹ misstraute, die Ehe vom Köstlbacher hat er damit vorerst einmal auf alle Fälle
gerettet.
    Den Psychopathen, der immer noch
frei herum lief und vielleicht noch weitere Morde begehen würde, den hat die
Entscheidung gegen eine ›Forensische
Psychologie‹ bei der Kripo Regensburg allerdings auch vor einer Überführung
gerettet oder seiner Verhaftung zumindest einen Aufschub gewährt.
    Genau das hat der Köstlbacher
befürchtet und sich eine Lösung für das Problem ausgedacht. Er hat einfach die
Wörter ›Forensische Psychologie‹ und ›Profiler‹ aus seinem aktiven
Wortschatz gestrichen und dafür das altbewährte ›Ermittler‹ eingesetzt. Die entsprechenden Ergebnisse wollte er,
diesmal bewusst kleiner ausgedruckt, an seiner alten Pinnwand unauffällig
mit unterbringen damit sie beim nächsten Besuch nicht wieder jeder würde lesen
können, der seinem Schreibtisch gegenüber saß. Das würde nicht einmal der
Dr. Huber merken, weil der nie so genau hingeschaut hat. Schließlich war es die
Aufgabe vom Köstlbacher, ihn über alles zu informieren und nicht die vom
Dr. Huber selbst, sich neue Informationen von einer Pinnwand mühsam
abzulesen.
    Dass der Köstlbacher plötzlich
davon überzeugt war, dass es ein Psychopath sein musste, nach dem er suchte,
das lag daran, dass alles andere keinen Sinn ergab. Natürlich konnte es sich
auch um eine Psychopathin handeln. Aber so eine Unterscheidung wollte der
Köstlbacher vorab nicht treffen.
    Am Tage nach der Unterredung mit
der Rosi kam der Köstlbacher zu diesem Schluss, nachdem er alle Ermordeten
durchgegangen ist und alle kriminalpolizeilich erfassten Personen, die mit
den Ermordeten in einen relevanten Zusammenhang gebracht werden konnten
ebenso.
    Als Erstes nahm er sich alle Opfer
noch einmal der Reihe nach vor, beginnend mit dem letzten, dem Manuel Kleber.
    Bestimmt fragst du dich, warum der
Köstlbacher mit dem letzten Mordopfer angefangen hat. Wäre es nicht vielleicht
sinnvoller gewesen, die Fälle vom Beginn her, also vom Philip Knecht her
aufzurollen? Ehrlich gesagt, ich hätte mit der ersten Leiche begonnen. Aber ich
natürlich Laie und kein Kriminaler. Und deshalb auch keine Kritik an der
Vorgehensweise vom Köstlbacher meinerseits.
    Später, als die MZ ausführlich
über die Morde berichtet hat, da habe ich die Entscheidung vom Köstlbacher
sogar nachvollziehen können, weil letztes Mordopfer Priorität, da quasi außer
Opfer auch in drei Fällen als Täter relevant. Das erste Opfer, der Philip
Knecht, der hundertpro kein Täter, zumindest nicht was den Gruber, den Tischke
und den Kleber betrifft. Nicht einmal sich selbst hat der sich umgebracht,
weil von der Gerichtsmedizinischen zweifelsfrei festgestellt.
    Seine ›SOKO‹ hat der Köstlbacher
auch mit neuer Arbeit eingedeckt. Ein Ermittlungsduo hat er auf die Rosi angesetzt,
weil trotz ihrer glaubhaft klingenden Aussage natürlich Überprüfung in
allen Einzelheiten notwendig. Ein weiteres Duo sollte sich die Monika noch
einmal vornehmen. Wenn die es geschafft hat ihre Eltern bis heute in dem
Glauben zu lassen, dass sie eine fleißige

Weitere Kostenlose Bücher