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Koestlbachers erster Fall

Koestlbachers erster Fall

Titel: Koestlbachers erster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Fenzl
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eine sehr vage
Zusage. Daher umso überraschender die Zustimmung der Rosi.
    »Sie hat mit dem Mord nichts zu
tun! Also, was wollen Sie wissen?«
    »Alles, was Sie mir erzählen
können! Jedes noch so kleinste Detail kann wichtig sein!«, sagte da der
Köstlbacher, über Rosis Zustimmung mehr als erfreut.
    »Weil Sie’s mich ohnehin fragen
werden, sag’ ich’s gleich vorab: Die Dusana befindet sich zur Zeit in meiner
Wohnung in der ›Blauen-Lilien-Gasse‹ .
Nicht was Sie jetzt denken!«, sagte die Rosi und winkte den Köstlbacher ab, der
gerade zu einem Einwand ansetzen wollte. »Sie hat weder mit mir noch für mich
gearbeitet. Aber nach dem Mord am Manu konnte sie nicht zurück zur Moni in
deren Privatwohnung in der Tändlergasse. Sie wäre sonst Ihren Kollegen über den
Weg gelaufen. Und was die sich zusammengereimt hätten, das hätte vermutlich
gereicht, die Dusana zu inhaftieren und die Monika gleich mit dazu.«
    Du kannst mir glauben, dass für
den Köstlbacher das alles schon fast zu viel Information auf einmal gewesen
ist. Zuerst verschwindet diese Dusana von der Bildfläche und keine Fahndung
bringt sie zum Vorschein. Und dann erfährt er quasi nebenbei, dass sich die Tschechin
die ganze Zeit über in Regensburg versteckt gehalten hat, mehr oder minder
direkt vor seiner Nase.
    Aber bevor der Köstlbacher sich
einigermaßen gefangen hatte, da begann die Rosi zu erzählen. Wenigstens war der
Köstlbacher professionell genug, die Rosi schnell noch mal zu unterbrechen, um
sie um Erlaubnis zu fragen, ob er ihre Neuigkeiten auf Band mitschneiden dürfe
und ob sie was dagegen hätte, wenn dies seine Sekretärin, die Frau Klein,
machen würde. Er wählte bei dieser Frage bewusst das Wort ›Neuigkeiten‹ und nicht das Wort ›Aussage‹ , um der Sache die Brisanz zu nehmen. Gegen die Klein
hatte die Rosi nichts einzuwenden, zumal die auch noch einen neuen Kaffee mitbrachte,
und gegen einen Mitschnitt auch nichts.
    Von zwei Frauen umgeben, um die sich
vermutlich viele Männer schlagen würden, lehnte sich nun der Köstlbacher in
seinem Bürostuhl zurück und lauschte überrascht und manchmal auch etwas
ungläubig den Worten der Rosi. Zwar wusste er, als die Rosi fertig war, immer
noch nicht, wer den Knecht, den Gruber, den Tischke, den Kleber oder auch alle
vier ermordet haben könnte, aber zumindest hatte er jetzt jede Menge
Anhaltspunkte, die es zu überprüfen galt.

Der Psychopath
    Kapitel 22

     
    Würde in Deutschland die ›Forensische Psychologie‹ auch nur annähernd
den Stellenwert haben, der ihr in den USA eingeräumt wird, dann wären die ›Septembermorde‹ vermutlich bestens
geeignet gewesen, hier exemplarisch tätig zu werden. Der Köstlbacher zwar ein
überzeugter Anhänger der Forensik, weil vor seinem Werdegang bei der
Polizei einige Semester Psychologiestudium. Aber der Dr. Huber von dem ›Firlefanz‹ weniger begeistert.
    »Wir sind hier nicht in
Hollywood!«, hat der Dr. Huber einmal gesagt, wie der Vorgänger vom Köstlbacher
nach einer dienstlichen Fortbildung bezüglich dieser Art der Täterfindung
geliebäugelt hat.
    Und, du wirst es nicht glauben, es
war damals wegen der Leiche vom Philip Knecht, für die sich kein Motiv und erst
recht kein Täter gefunden hat. Ein bisschen Profiler hätte damals bestimmt
nicht geschadet.
    Und jetzt waren es vier Leichen.
Die vom Philip Knecht auch wieder dabei. Und immer noch kein Bedarf einer ›Forensischen Psychologie‹ ,
zumindest nicht aus der Sicht vom Dr. Huber.
    Allerdings hatte es auch sein
Gutes, dass der Dr. Huber gleich abgewunken hat, als ihn der Köstlbacher nach
seiner Unterredung mit der Rosi aufgesucht hat, um quasi ohne den Umweg über
ein schriftliches Protokoll, das selbstverständlich ordnungsgemäß
nachgereicht werden sollte, Bericht zu erstatten. Weil, sei doch einmal
ehrlich, so ein paar Semester Psychologie und der Rest nur amerikanische
Fernsehkrimis, das macht selbst aus einem Köstlbacher noch lange keinen
Forensiker. So wie du den Köstlbacher inzwischen kennen gelernt hast, da hätte
der sich mit seiner Forensik als Profiler aufgeführt, wie vor seiner Pinnwand.
Wahrscheinlich hätte der sich glatt zu diesem Zweck eine dritte Pinnwand ins
Zimmer montieren lassen, auch wenn ich dir nicht sagen kann, wo da noch Platz
gewesen wäre, außer vielleicht nach Entfernen der Bilder über dem Gästesofa an
deren Stelle. Nein, da hat der Dr. Huber schon recht gehabt, so einen ›Firlefanz‹ , den überlässt die
Regensburger

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