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Kohärenz 02 - Hide*Out

Kohärenz 02 - Hide*Out

Titel: Kohärenz 02 - Hide*Out Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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es sich um ein normales Sprechfunkgerät gehandelt hätte.
    Nein, erkannte Christopher. Das waren Satellitentelefone!
    Ihm wurde ganz schlecht, als er begriff, was das hieß.
    Diese Männer waren nicht vom FBI. Diese Männer waren Upgrader, die über diese Satellitentelefone mit der Kohärenz in Verbindung standen.
    Von nun an würde es ihm nichts mehr helfen, sich in weiße Zonen zu flüchten. Die Kohärenz hatte einen Weg gefunden, ihn auch dorthin zu verfolgen.
     
    Seattle, Washington, wurde oft als lebenswerteste Stadt der USA bezeichnet. In Seattle selber war es die Columbia-City-Nachbarschaft, die als kreativster und interessantester Teil der Stadt galt, in Columbia City wiederum war es die Oak Wood Avenue, die zu den angesagtesten, aber natürlich auch teuersten Adressen zählte. Hier wohnten reiche Filmschauspieler, Modeschöpfer und Leute, von denen man nicht so genau wusste, woher ihr Geld stammte, nur, dass sie viel davon besaßen. Die Villen in dieser Straße waren groß, oft altehrwürdig und immer von erlesenem Geschmack, standen auf weitläufigen Grundstücken, verborgen hinter hohen, alten Bäumen, von denen nicht wenige aus der Zeit stammten, in der Seattle begründet worden war. Es gab kein Grundstück ohne einen hohen Zaun darum herum, der zusätzlich durch Videokameras und Alarmanlagen gesichert war. Kleine Plaketten an den prunkvollen Gittern vor den prunkvollen Einfahrten verrieten demjenigen, der Genaueres wissen wollte, welcher Sicherheitsdienst darüber wachte, dass die Bewohner des jeweiligen Anwesens ungestört und unbehelligt blieben.
    Haus Nummer siebzehn war das Anwesen des Musikproduzenten Zack van Horn. Er hatte sein beträchtliches Vermögen innerhalb von weniger als zehn Jahren gemacht, weil er über ein sicheres Gespür für das Potenzial junger Talente verfügte und außerdem über ein inzwischen schon legendäres Verhandlungsgeschick gegenüber Plattenfirmen und Konzertveranstaltern.
    Sein Gespür für die wahren Absichten von Polizisten war leider weniger gut ausgeprägt. Zack van Horn stammte aus einfachen Verhältnissen. Sein Vater hatte ihm eingeprägt, dass Polizisten Autoritätspersonen waren, denen man nicht widersprach.
    So kam es, dass der Mann, dem man nachsagte, er könne einem Plattenvertrag aus zehn Schritt Entfernung ansehen, ob er faule Paragrafen und unfaire Vereinbarungen enthielt, keinen Verdacht schöpfte, als an diesem späten Sonntagvormittag vier Polizisten am Haupteingang seines Anwesens klingelten und Mr van Horn zu sprechen wünschten.
    »Worum geht es denn?«, fragte Zack van Horn über die Gegensprechanlage.
    »Das ist nicht mit ein paar Worten zu erklären. Es wäre besser, wir könnten einen Moment reinkommen«, sagte einer der Männer und hielt einen Ausweis des Seattle Police Departments vor die Linse der Kamera über der Sprechanlage.
    Und geradezu im Chor mit seinen Begleitern fügte er hinzu: »Es ist wichtig.«
    Zack van Horn kam überhaupt nicht auf die Idee, sich zu weigern. »Kommen Sie rein«, sagte er und drückte den Knopf, der das schmiedeeiserne Gitter auffahren ließ.
    Er erwartete die vier Polizisten an der Haustür. Sie kamen im Gleichschritt die kiesbedeckte Auffahrt herauf. Einer von ihnen trug einen schmalen Koffer bei sich.

76 | Man hörte die Autos davonfahren, dann kehrte Stille ein. Jack kam zurück ins Haus und holte die Klappleiter.
    »Also«, erklärte er, als sie beide wieder unten standen und sich den Staub von den Klamotten klopften, »sie suchen ausdrücklich nach Christopher Kidd. Sie haben Fotos von dir dabei, eine Beschreibung, alles.«
    »Ja«, sagte Christopher. »So was hab ich mir schon gedacht.«
    Jack wandte den Kopf, sah mit gerunzelter Stirn in die Richtung, die die Autos genommen hatten. »Irgendwie waren die seltsam drauf. Alle miteinander. Als stünden sie unter Drogen. Eindeutig nicht fahrtüchtig, wenn du mich fragst.«
    »Das waren Upgrader«, erklärte Christopher. »Die Dinger auf ihren Rücken waren Satellitentelefone. Sie stehen über Satellit mit der Kohärenz in Verbindung. Solche Verbindungen sind langsamer als normaler Mobilfunk. Da kann es zu Verzögerungen kommen, je nachdem, wie die Satelliten gerade stehen. Deswegen vermutlich ihr seltsames Benehmen.«
    »Das waren Upgrader? Leute mit Chips im Hirn?«
    »Ja.«
    »Irre«, meinte Jack. Dann schüttelte er den Kopf, wie um die Befremdung abzuschütteln. »Okay. Was machen wir jetzt mit euch?«
    »Wir verschwinden in die andere Richtung«, sagte

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