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Kohärenz 02 - Hide*Out

Kohärenz 02 - Hide*Out

Titel: Kohärenz 02 - Hide*Out Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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Christopher.
    Jack hob abwehrend die Hände. »Nein, so hab ich das nicht gemeint. Ist ja alles gut gegangen. Wir sind sie ja erst mal los.«
    Christopher schüttelte den Kopf. »Der Hubschrauber wird die Route Richtung kanadische Grenze abfliegen«, sagte er. »Und wenn sie mich nicht finden, werden sie zurückkommen und gründlicher suchen.«
    »Kein Problem. Wir haben natürlich noch bessere Verstecke als das da.«
    Christopher fragte sich plötzlich, ob es Spürgeräte geben mochte, die imstande waren, auch einen inaktiven Chip zu finden. Dass ein aktiver Chip problemlos anzumessen war, das wusste er; in vielen Gebäuden, zu denen nur Upgrader Zutritt hatten, diente der Chip als Zugangskontrolle, öffnete Türen und Schlösser. Einen inaktiven Chip dagegen hatte er bisher für nicht anmessbar gehalten.
    Allerdings hatte er bisher auch geglaubt, dass sich Upgrader nicht in weiße Zonen begeben konnten.
    »Es ist besser, wenn wir verschwinden«, sagte er. »Wir bringen euch nur in Gefahr.«
    Jack betrachtete sie lange schweigend, wirkte wieder wie ein großer, schwerer, unbeweglicher Sack. Dann meinte er: »Na gut. Dann zeig ich euch, wie ihr fahren müsst, damit man euch nicht so ohne Weiteres aus der Luft entdeckt. Falls der Hubschrauber in den nächsten zehn Minuten wiederkommen sollte.«
    Es dauerte nicht lange, bis alles wieder gepackt war – die Schlafsäcke im Wesentlichen und der Ausdruck des Schaltplans. Dusche, Frühstück – all das musste für Christopher entfallen. Mal wieder.
    Der Schleichweg führte zwischen Büschen und unter verkrüppelten Bäumen hindurch über trockenes, hartes Grasland in einem Bogen durch ein Tal, in dem selbst Ziegen Mühe gehabt hätten, etwas Essbares zu finden. Weiter unten gelangten sie zurück auf die Straße, die sie gekommen waren.
    »Wohin jetzt?«, fragte George.
    Christopher starrte geradeaus. »Irgendwohin, wo wir uns verstecken können.«
    »Und wo soll das sein?«
    »Tja. Das wüsste ich auch gern.«
    George sagte nichts, fuhr einfach weiter. Zum ersten Mal war Christopher froh über die Schweigsamkeit seines Begleiters.
    Wohin konnten sie denn noch gehen? Wo konnten sie bleiben, ohne entweder zu verhungern oder aufgespürt zu werden? Auf jeden Fall mussten sie erst mal abseits der Funknetze bleiben, damit er noch ein bisschen Schlaf nachholen konnte. Und dann… dann musste man weitersehen…
    »Da kommt ein Auto«, sagte George.
    Christopher blickte alarmiert hoch. Sie waren gerade in Höhe des Sägewerks. Auf der anderen Seite des Tales kam eine Limousine die gewundene Straße herab. Sie verschwand immer wieder hinter Büschen und Bäumen, aber man erkannte, dass zwei Männer darin saßen.
    Es konnte irgendjemand sein, klar. Zwei Indianer zum Beispiel. Sogar Leute auf dem Rückweg von der Kirche; auch viele Indianer bekannten sich zum Christentum.
    Aber es konnten eben auch Upgrader sein.
    »Fahr lieber kurz ins Sägewerk rein«, sagte Christopher. »Nur, bis die vorbei sind.«
    »Okay.«
    Das Tor stand offen, obwohl Sonntag war und niemand arbeitete. Tatsächlich sah es so aus, als würde das Tor nie geschlossen; vor einem der Torflügel wuchs ein Busch von nicht unbeträchtlicher Größe, den man erst hätte absägen müssen, um es zu schließen.
    George lenkte seinen Wagen quer über den Platz und hinter das Hauptgebäude, drehte einen Bogen und stellte sich so, dass sie die Straße im Blick hatten.
    »So kommen wir nicht weit«, meinte er. »Wenn wir jedem Fahrzeug ausweichen.«
    »Ja«, sagte Christopher.
    »Sind bestimmt harmlos. Zwei Indianer auf dem Rückweg von…« Er zögerte. »Von was auch immer.«
    »Hoffentlich.«
    Doch das Auto war nicht harmlos. Kurz vor dem Tor sahen sie es langsamer werden, dann bog es ebenfalls auf das Gelände des Sägewerks ein. Es hielt mitten auf dem Vorplatz. Zwei Männer in grauen Klamotten stiegen aus.
    Jeder von ihnen trug ein Satellitentelefon auf dem Rücken, umgeschnallt wie einen Rucksack.
    »Upgrader.« Christopher flüsterte unwillkürlich.
    Es war idiotisch gewesen, sich hier zu verstecken. Nun saßen sie in der Falle.
    Diese Erkenntnis traf Christopher wie ein Faustschlag in den Unterleib. Unwillkürlich begann er zu zittern. Er umklammerte eine Hand mit der anderen, presste beide gegen seinen Bauch, um es George nicht merken zu lassen.
    Die beiden Männer holten etwas aus der Tasche.
    »Shit«, sagte George. »Sie haben Waffen.«
    Wie gelähmt beobachtete Christopher die beiden Männer. Sie bewegten sich

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