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Kohärenz 03 - Time*Out

Titel: Kohärenz 03 - Time*Out Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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dazu diverse Kabel und Zusatzgeräte, die Serenity nicht identifizieren konnte.
    »Und wenn dir was passiert? Wenn irgendwas ist? Dann hast du niemanden außer Clive!«
    »Mir passiert schon nichts.«
    »Und wenn doch?«
    Christopher zögerte. »Ein zweites Auto wird uns folgen. Mit Finn und Matthew. Bewaffnet.« Er hob die Hand, als sie etwas sagen wollte, und erklärte: »Dein Vater hat in einem recht: Es wäre gut, wenn wir wüssten, was die Kohärenz vorhat. Und wenn wir keine Risiken auf uns nehmen, um das herauszufinden, können wir uns genauso gut gleich hier verkriechen und auf das Ende warten.«
    Serenity seufzte. »Ich will einfach nur, dass du heil wiederkommst, glaube ich.«
    Er schulterte seinen Reisesack, sah sie noch einmal an. War da etwa ein kleines Lächeln um seine Mundwinkel? »Ich tu mein Möglichstes.«

    Natürlich war die Fahrt langweilig. Stundenlang rollten sie nur über weitgehend leere Straßen und durch kahle Landschaften. Zuerst unterhielten sie sich über die Probleme bei der Integration der neuen Satellitendaten, aber davon gab es nicht so viele, dass es für sechs Stunden gereicht hätte. So begann Clive schließlich, von Hide-Out und seiner Geschichte zu erzählen.
    Dass Hide-Out einst eine Silbermine gewesen war, hatte Christopher schon gewusst. Dass alle ihre Besitzer daran pleitegegangen waren, dagegen nicht. Mitte 1922 waren die Zugänge zu den Stollen schon wieder geschlossen worden, und in der Folge war die Mine in Vergessenheit geraten.
    »Auf dem Land rings um die Mine haben danach nur Schafe geweidet. Die werden sich schön bedankt haben, die armen Tiere. Danach hat das Gelände wer weiß wie oft den Besitzer gewechselt. Verkauft, vererbt, beim Pokern verloren – alle Varianten. Mitte der Sechziger gehörte es einem Freund meines Vaters. Die beiden waren damals nicht viel älter als du heute.«
    »Und hatten Angst, dass ein Atomkrieg kommt«, sagte Christopher.
    Clive Tucker schmunzelte. »Na ja. Das haben sie denen erzählt, die sie dabeihaben wollten. In Wahrheit hatten die beiden einfach keine Lust, eingezogen und nach Vietnam geschickt zu werden.«
    Christopher stutzte, rechnete nach. »Ah, stimmt. Der Vietnamkrieg.«
    »Ganz genau. Sie haben halbe Kinder in Uniformen gesteckt, ihnen Gewehre in die Hand gedrückt und sie in den Dschungel geschickt, wo viele nicht mal die erste Woche überlebt haben.«
    »Auch ein guter Grund, so etwas wie Hide-Out zu bauen«, meinte Christopher.
    Immerhin: Derartige Kriege würde es nicht mehr geben, wenn die Kohärenz erst einmal gesiegt hatte. Dann würde nie wieder ein Mensch gegen einen anderen die Hand erheben. Frieden würde herrschen, für alle Zeiten.
    Vielleicht musste er sich ab und zu solche Aspekte vor Augen halten. Vielleicht würde es ihm dann einst, wenn das Unausweichliche geschah, nicht so schwerfallen, es zu akzeptieren.
    »Der Gedanke, Hide-Out zu einem echten Schutzbunker auszubauen, kam Anfang der Achtziger wieder auf, als die USA und die UdSSR heftiger aufrüsteten als je zuvor. Damals sind Luftfilter installiert worden, Schutztüren und noch ein paar Dinge. Alles ziemlich primitiv, weil schlicht und einfach das nötige Geld fehlte. Mit dem Ausbau von Hide-Out, wie es heute dasteht, haben wir erst vor etwa vier Jahren begonnen.«
    Christopher stutzte. Warum hatte er eigentlich noch nie vorher darüber nachgedacht? Die ganzen technischen Installationen in dem Bunkersystem: Das waren Millionenwerte. Allein die Stahltür, die die große Höhle abriegeln konnte ... und die gigantischen Lebensmittelvorräte ...
    »Und woher hattet ihr damals das Geld dafür?«
    Clive Tucker lächelte versonnen, den Blick hinaus in die Nacht gerichtet, auf die einsame Fahrbahn im Licht der Scheinwerfer. »Das ist eine lange Geschichte«, sagte er. »Und du wirst sie mir kaum glauben.«

12

    »Ach, hier steckst du.«
    Serenity sah auf. War sie so vertieft in den Fortpflanzungszyklus der Seeanemonen gewesen, dass sie ihren Vater nicht hatte hereinkommen hören? Offenbar.
    »Ich hab vergessen, dir das zu geben.« Dad legte ihr den Ausdruck einer E-Mail auf den Tisch. »Ist gestern gekommen. Von deiner Freundin, glaube ich. Ich habe es nicht gelesen, nur ausgedruckt.«
    »Danke«, sagte Serenity. Im Hintergrund klapperte jemand mit Geschirr. Sie hatte sich absichtlich in die Küche gesetzt, damit ihre Mutter auch sah, dass sie sich mit den Home Schooling-Unterlagen befasste. Bloß hatte die sich bisher hier nicht blicken lassen.
    Dad hob

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