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Kolonie der Genetics

Kolonie der Genetics

Titel: Kolonie der Genetics Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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das Territorium der Solaren Welten zurollen. Es fehlen einsatzfähige Einheiten. Das klingt – zwischen den Zeilen – durch alle Meldungen durch.
    Und dann gibt es natürlich im Datennetz auch die inoffiziellen News, die die Fakten etwas ungeschönter darstellen. Angeblich treffen laufend Verstärkungskräfte in der Nähe von Tau Ceti ein, um die Star Corps-Schiffe zu unterstützen.
     
     
    Am späten Nachmittag ist das Wetter besser und ich gehe noch mal hinaus zu den M-Frogs an den See. Sie sind jetzt zu Hunderten ans Ufer gekommen. Die größten haben etwa den doppelten Durchmesser eines menschlichen Kopfes. Die kleinsten sind so groß wie eine Faust. Die Blitze zucken zwischen ihnen hin und her.
    Niemand weiß, was sie aus dem Methan-See heraus treibt. Wir haben keinen Biologen auf Galunda Prime und es gibt in den Drei Systemen wohl auch niemanden, der dieser Lebensform eine besondere Bedeutung zumessen würde.
    Sie sind so anders, so wirklich vollkommen verschieden von uns und allen Lebensformen, die wir kennen, dass sich ihre DNA auch nicht bruchstückweise für unsere Gentechnik verwenden lässt. Das dürfte wohl der Grund für dieses Desinteresse sein.
    Einen anderen wüsste ich jedenfalls nicht. Mich interessieren eher die Vorgänge in ihrem Inneren. Es sind biologische Maschinen. Wir alle sind das in gewisser Weise, aber bei diesen M-Frogs wird das besonders deutlich.
    Lebende Batterien sind sie, die ihre Energie irgendwie aus dem bizarren Methanstoffwechsel herausziehen – und das auf eine in sich so perfekte Art und Weise, wie es kein von Menschen erschaffener Mechanismus vermag.
    Ich hatte ein Antigrav-Brett dabei, das ich mir eigens für den Zweck der M-Frog-Beobachtung konstruiert hatte.
    Das Brett bestand aus einem Diskus aus Schaumstoff, unter den ich mehrere kleinere Antigrav-Projektoren montiert hatte. Eine kleine Rechnereinheit tarierte sie gegeneinander aus. Das Ding schwebte dauernd hinter mir her und ich hatte darauf einen Behälter befestigt, in den ich die M-Frogs hineinlegte, die ich noch für meine Forschungen verwenden wollte.
    Forschungen im eigentlichen Sinne konnte man das fast nicht nennen. Eine wirklich anwendungsorientierte Forschung, wie der TR-Tec-Konzern sie versteht oder wie sie auch an den Universitäten der Drei Systeme bevorzugt wird, war das natürlich nicht.
    Aber ich war damals schon etwas altmodisch in meiner Einstellung dazu. Ich war der Überzeugung, dass reine Neugier als Antriebskraft ausreichen könnte.
    Ich scannte die M-Frogs und suchte mir die aus, bei denen mir die aufgezeichneten Werte vielversprechend erschienen.
    Dabei sah ich von unserem Raumhafen ein quaderförmiges Objekt aufsteigen. Das musste eines der Beiboote sein, die das Kampfraumschiff der lokalen Verteidigungskräfte mitgebracht hatte. Man konnte es an dem Emblem sehen, das sich selbst für meine Augen deutlich sichtbar abzeichnete. Die aufgetragene Farbe verursachte winzige Temperaturunterschiede, die ich auch auf diese Entfernung registrieren konnte, sodass mein Gehirn sie in ein Bild übertrug.
    Das Beiboot flog im Antigrav-Modus. Ein Atmosphärenflug. Und es verschwand genau dort hinter dem Horizont, wo das Sengjeng-Tal lag.
     
     
    »Du wartest doch die Saugbohrer von 23-Alpha, Dad?«, fragte ich so unverbindlich wie möglich, nachdem ich die M-Frogs in die Kühlkammer gebracht hatte, wo sie sich von Minus 150 Grad langsam auf Minus 100 Grad erhitzen sollten. Ja, das Wort Erhitzen klingt in dem Zusammenhang vielleicht etwas seltsam, aber alles ist relativ. Wärme ist die Bewegung kleinster Teilchen und bei den M-Frogs geriet da jetzt einiges in Bewegung. Aber sie überlebten das.
    Ich machte das schließlich nicht zum ersten Mal. Man musste ihnen nur Zeit genug geben, sich an die neue Situation zu gewöhnen.
    »Das weißt du doch«, antwortete er – viel gereizter als es der Frage angemessen gewesen wäre. Er war aus einem anderen Grund in der Kühlkammer. Manche technischen Module müssen langsam heruntergekühlt werden, bevor sie in der extremen Kälte von Galunda Prime überhaupt funktionieren. So trifft man sich eben innerhalb der Familie, auch wenn alle viel zu tun haben.
    »23-Alpha gehört zum Sperrgebiet«, sagte ich.
    »Ja. Ich werde bis auf weiteres meine Wartungsarbeiten einstellen müssen. Die riskieren damit natürlich, dass die Module hinterher nicht mehr einsatzfähig sind und erneuert werden müssen. Aber im Moment scheint diesem Colonel Pandavian das gleichgültig zu

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