Kolumbus kam als Letzter
Althochdeutschen gebräuchlich war.
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Dieser Volksname ist von ahd. sahs (auch: sachs, sax, saxs) abgeleitet, eine Bezeichnung für stehendes Messer bzw. kurzes
Schwert. Vielleicht Zufall, aber es gibt dort auch Ortsnamen wie
Sacsahuite bei Cusco. Huite erinnert wieder an Haus bzw. Hütte.
Aber hui wird im ahd. auch zu wi (Wackernagel, 1861, S. 141) und
damit huite zu wite, was im Zusammenhang mit Holz als Tätigkeit etwa zusammenjochen oder verbinden (ahd. weten) bedeutet.
Zwei andere Orte in Peru – bei Ayacucho und Junin – heißen Sac-
samarca. Marca bedeutet im Ahd. jedoch Grenze, Grenzland oder abgegrenzter Landteil bzw. die Mark wie in Mark Brandenburg.
Könnte man die altindianische Ortsbezeichnung Sacsamarca mit Grenzland oder Mark der Sachsen übersetzen? Es gibt auch andere althochdeutsch bzw. germanisch anmutende Ortsnamen wie Mar-cahuisa (Haus der Mark bzw. Provinzhauptstadt).
Bei Cuzco (Peru) liegt die Sacsahuaman-Festung, bekannt durch die
fugenlos, aus riesigen Steinen zusammengefügte Zyklopenmauer.
Sacsahuaman kann altdeutsch sacsa wa(r) man gelesen werden, wobei wâ (= waa) abgekürzt aus wâr wirklich bzw. wahr (Wackernagel, 1861, S. 360) und man Mann bzw. Mensch oder die Leute bedeutet. Könnte Sacsahuaman bedeuten: Sachsen, die wahren
Leute? Diese Festung wird fälschlicherweise den Inka zugeschrie-
ben. Aber auch Wikinger errichteten keine Bauten in diesem ein-
zigartigen, weltweit u. a. in Ägypten zu findenden Baustil.
Im Nibelungenlied (Strophe 362) heißt ein fernes Land Zazamanc –
laut Wackernagel (1861, S. 390) ein romanhaftes Land in Afrika.
Da im Althochdeutschen für cz auch einfach z geschrieben wurde, hätten wir analog zu den Namen der Orte in Peru Zacsamanc, und da manc im Althochdeutschen mengen oder aus manec stammend auch vielfältig bedeutet, würde (das in Nordafrika liegende) Zazamanc ein Land der vielfältigen oder vermengten Sachsen bedeuten können.
Erinnern möchte ich an die Tatsache, dass Geiserich mit seinen Wan-
dalen im Jahre 429 in Nordafrika eingefallen sein soll und dort ein
Reich gründete. Handelt es sich hier um rein zufällige sprachliche
Parallelen zwischen geographischen Bezeichnungen in Peru und sol-
chen in alten deutschen Texten? In Peru gibt es weitere Orte wie
Sacsacancha und Sacsacoto. Cot (auch: kot, god ) ist die althochdeut-235
sche Bezeichnung für Gott. Entsprechend wird auch Quetzalcóatl,
der weiße Gott in Mittelamerika bezeichnet, dessen Name (grüne)
Federschlange bedeuten soll. Im »Popol Vuh« der Maya-Quiché
steht an einer Stelle der Name Quetzalcut. Das aztekische »coatl«
wird hier mit dem Mayawort »cut« für Gott gleichgesetzt, gleichbedeutend mit cot (= Gott) im Althochdeutschen.
Römische Ziegelbauweise der Maya
Die Maya besaßen Lehranstalten, an denen Hohepriester lehrten
und nach Ansicht mancher Autoren ab 600 auch Bücher schrieben
(Landa/Gates, 1987). Bereits Petrus Martyr, der italienische Huma-
nist, beschreibt solche indianischen Bücher präzise in Material und Ausführung. Eine dieser Universitäten der Maya könnte Comalcalco gewesen sein.
Diese Stätte liegt nördlich von Villahermosa und ist fast unbekannt, aber einzigartig. Als ich die Anlage betrat, fühlte ich mich in eine römische Ausgrabungsstätte der Alten Welt versetzt: Als Baumaterial wurden hier gebrannte Ziegel benutzt, anstatt des sonst bei allen Mayabauwerken verwendeten Kalksteins. Außer in Comalcalco wurde noch in den in der Nähe liegenden Stätten Bellote und
Jonuta sowie Balankan und Tenosique, die 100 und 130 Meilen
entfernt in südöstlicher Richtung im Bundesstaat Chiapas liegen,
mit gebrannten Ziegeln gebaut.
Die einzige veröffentlichte archäologische Studie stammt von einer
1966 unter der Leitung von George F. Andrews ( Oregon Univer-
sity )vorgenommenen Ausgrabung, die 1967 veröffentlicht und 1989 zu einem 160 Seiten Text und 13 Seiten Kartenmaterial um-fassenden Dokument ergänzt wurde. Dieser Wissenschaftler stellte
fest (Andrews, 1989, S. 151; übersetzt HJZ): »Dieses Fehlen veröf-
fentlichter Daten hinterlässt ein beträchtliches Vakuum in Bezug
auf die spezifische Chronologie der vielfältigen Komponenten von
Comalcalco und die Natur externer Beziehungen.«
Ponciano Sálazar, der Direktor des Instituto Nacional de Antro-
pologia History de Mexico (INAH), unternahm von 1972 bis 1981
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Abb. 38: Libyer. Oben: Das Mexican
National Institute of Anthropology and
History grub
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