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Kolumbus kam als Letzter

Kolumbus kam als Letzter

Titel: Kolumbus kam als Letzter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Joachim Zillmer
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gebrannten Ziegeln in Comalcalco wird ab
    400, oft ab dem Jahr 800 oder 1000 gesehen (u.a. Perez Campos
    und Silva 1992, Pemche Rivero 1973). Auf der anderen Seite des
    Atlantiks ging in Alteuropa laut »Lexikon der Antike« die »alt-
    orientalische Technik des Ziegelbrennens um -1000 verloren; man
    baute danach angeblich nur noch mit luftgetrockneten Ziegeln in
    großem Umfang. Erst um die Mitte des -4. Jhs. kam man für einige
    Großbauten auf gebrannte Ziegeln zurück« (Irmscher, 1984, S.
    621).
    Die Verwendung von gebrannten Ziegeln in der Alten Welt soll
    mehr als 600 Jahre unterbrochen gewesen sein? Hat man hier nicht
    eine einheitliche, in verschiedenen Gebieten der Alten Welt nach-
    zuweisende Bautechnikphase zeitlich getrennt und willkürlich in
    zwei verschiedene Zeitabschnitte verschoben? Der Vergleich von
    Zeitperioden, in denen mit vergleichbaren Baustilen gebaut wurde,
    muss nicht von der Alten zur Neuen Welt, sondern genau umge-
    kehrt erfolgen.
    Phönizier und Etrusker kannten die Technik gebrannter Ziegel.
    Angeblich wurde Karthago im Dritten Punischen Krieg -146 von
    den Römern erobert, zerstört und die Bewohner versklavt. Stimmt
    diese Geschichte, dann wäre denkbar, dass die Punier auf ihren
    hochseetüchtigen Schiffen nach Amerika flüchteten. Berücksichti-
    gen wir jetzt zu streichende dunkle Jahrhunderte in der europäi-

schen Vorgeschichte, dann rückt dieser Zeitpunkt um mehrere
    Jahrhunderte in Richtung Gegenwart und damit in einen Zeitab-
    schnitt, der durch die (generell zweifelhafte) Radiokarbon-Datie-
    239

    Abb. 39: Entwässerung. Von den Besuchern
    kaum beachtet wird das Entwässerungs-
    system der Morgenstern-Pyramide in Tula.
    Die oberste Plattform ist über Rinnen (R) und
    Entwässerungsrohre (E) mit einem
    Kanalsystem im Boden verbunden. (L) ist ein
    jüngst zugemauertes Entwässerungsloch.
    Bereits lange vor der Zeitenwende stellten
    die Hethiter in Kleinasien konisch zu-
    laufende, ineinander steckbare Rohre mit
    Revisionsöffnungen her (unteres Bild).
    Ähnliche Rohre aus gebranntem Ton wurden
    in Comalcalco (Mexiko) gefunden.

    rung der in einem Grab von Comalcalco gefundenen Muschelschale
    dokumentiert zu sein scheint.
    Besonders aufgefallen sind mir die Entwässerungsrohre in Comal-
    calco, die auch aus gebranntem Ton bestehen. Das ist einzigartig in Amerika, obwohl der aufmerksame Besucher in Tula (Mexiko)
    ebenfalls ein Kanalsystem aus Entwässerungsrohren begutachten
    kann, und dass auch die Maya ein ausgeklügeltes Bewässerungssys-
    tem aufgebaut hatten, das von einem hohen Stand der Wasserbau-
    technik zeugt. Einzigartig in Amerika ist auch, dass die Entwässe-
    rungsrohre in Comalcalco eine konische Form aufwiesen, sodass
    man sie ineinander stecken konnte. Neben den Hethitern verwen-
    deten bereits die Griechen in Pergamon (heute Türkei) solche
    Rohre und erreichten damit schon damals Steighöhen von bis zu
    160 Metern. Auch den Etruskern und Phöniziern war dieses System
    bekannt. Mit diesem scheinbar unbedeutenden Konstruktionsdetail
    wird eine weitere Parallele zwischen der Alten und der Neuen Welt
    dokumentiert.
    240

    Ein Rätsel bleibt: Dienten die Entwässerungsrohre in Mexiko tat-
    sächlich nur als Abfluss für das Regenwasser, wie man annimmt?
    Weshalb sollte die Plattform einer Steinpyramide mittels eines
    Rohrsystems entwässert werden, wie in Tula (Mexiko)? Läuft das
    Regenwasser nicht von allein auf den aus Steinen hergestellten Sei-
    tenflächen der Pyramide ab? Auf der Pyramidenplattform stehen
    überlebensgroße Steinfiguren, die Atlanten von Tula. Sie tragen
    eine seltsame, riesige Pistole in ihren Händen, die eher an ein Werkzeug erinnert. Diente das gewaltig-massive Werkzeug in der Hand
    der Atlanten etwa der Zertrümmerung von erz- oder goldhaltigen
    Steinen? Auf ein industrielles Gewerbe deutet meiner Meinung
    nach auch die Leitungsführung der Rohrsysteme hin, denn in Tula
    und Teotihuacán soll bereits in einer frühen Phase Metallurgie be-
    trieben worden sein, u.a. durch die Mixteken (Rivet/Arsandaux,
    1946).

    Weiße Götter

    Nachdem der spanische Konquistador Hernan Cortes 1519 in Me-
    xiko landete, wurde ihm Goldstaub übergeben, der in einen alten
    Ritterhelm gefüllt war. Woher hatten die Indianer diesen Ritter-
    helm? Kolumbus hatte das Festland nicht betreten. Stammt der
    Helm von Wikingern? In welcher Sprache verständigten sich die
    Spanier eigentlich bei ihren Eroberungen in Mexiko und Südame-
    rika? In alteuropäischen

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