Kolumbus kam als Letzter
anfänglich als aus England stammend ange-
sehen wurde. Bei meinem Besuch des Maine State Museums in Augusta (Maine) war dieses Unikat gerade ausgeliehen, und ich konnte
nur eine Kopie begutachten. Auf meine Bitte hin gab man mir ei-
nige Untersuchungsberichte. Aus diesen geht hervor, dass genauere
Untersuchungen durch mehrere Experten, insbesondere Dr. Kolb-
jorn Skaare ( Universität Oslo ) , eindeutig eine Wikinger-Münze aus der Zeit um 1065 bis 1080 identifizierten. Die Echtheit der Münze
und auch die Fundumstände sind in diesem Fall unstrittig. Also handelt es sich um einen Beweis für die Anwesenheit der Nordleute
in Maine?
Zum Glück für die Historiker wird L'Anse aux Medows inzwischen als nordische Siedlung in Kanada offiziell anerkannt. Nur, jeder
weitere Schritt südlich auf dem amerikanischen Kontinent ist allein
schon durch eine gedankliche (Dogmen-)Grenze verboten. Die
Lösung des Problems heißt offiziell: Diese Münze stammt aus
Grönland oder L'Anse aux Medows und wanderte angeblich durch die Handelstätigkeit indianischer Stämme und eventuell Eskimos
von Hand zu Hand über 1600 Kilometer (Luftlinie) hinweg nach
Süden, auch über breite Wasserstraßen hinweg.
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Eines der ältesten Bauwerke der Vereinigten Staaten stellt die Old Stone Mill in Newport (Rhode Island) dar. Über die genaue Entste-hungsgeschichte des von Säulen getragenen Rundbaus gibt es un-
terschiedliche Auffassungen. Nach offizieller Darstellung handelt
es sich um eine alte Steinmühle, die zur Zeit der ersten Siedler auf den Resten eines älteren, unbekannten Gebäudes aufgebaut wurde.
Einige Historiker schreiben den Bau den Wikingern (Normannen)
zu, die um 1040 hier gelandet sein sollen.
Interessanterweise fanden dänische Archäologen 1930 in einer Ruine
der grönländischen Wikingersiedlung Ameralikfjord ein Stück glänzende Anthrazitkohle, die einerseits nicht in Grönland vorkommt
und auch nicht aus Island oder Norwegen stammen kann. Ande-
rerseits jedoch gibt es nur zwei Fundstellen entsprechender Kohle
an der Ostküste Amerikas – beide liegen in Rhode Island. In diesem
US-Bundesstaat steht auch der alte steinerne Rundbau.
Auf einem alten Siegel der Stadt Konghelle (heute Kungälv/Schwe-
den), damals zu Norwegen gehörig, ist ein Turm auf Stützen abge-
bildet, der dem in Newport vom Baustil her sehr ähnelt. Einge-
hende Untersuchungen des Rundturms in Newport im Jahre 1942
durch den bekannten Forscher Philip A. Means und 1946 durch
Hjalmar R. Holand ergaben, dass es sich um eine christliche Kirche
aus dem Mittealter handeln soll, die zugleich als Festung für den
Fall einer Belagerung genutzt werden konnte. Professor Dr. R.
Hennig wies auf die starke Ähnlichkeit im Äußeren wie im Inneren
vor allem mit der St.-Olafs-Kathedrale in Tonsberg (Norwegen)
und der Heiligen-Grabes-Kirche in Cambridge hin. Bereits 1910
hatte der Franzose Enlart Vergleiche mit altschwedischen Rundkir-
chen angestellt.
Der Turm an der Narragansett Bay in Newport könnte im 14. Jh.
entstanden sein, da Feuer- und Kaminanlagen, wie sie hier vorlie-
gen, vor dem 14. Jh. in Europa nicht üblich waren. Der Typ der
Rundkirchen in Europa gehört dagegen ins 12. und 13. Jh., was
nicht ausschließt, dass in Amerika Nachahmungen aufgrund alter
Erinnerungen noch im 14. Jh. versucht worden sein konnten, oder
handelt es sich etwa um zwei verschiedene Zeitstränge, die zur
Deckung gebracht werden müssten?
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Abb. 46: Siegel. Links: Auf dem Siegel der Tempelritter von 1167
(Bayrisches Staatsarchiv, München) sieht man auf der Rückseite einen Turmbau (vgl. Abb. 47) und auf der Vorderseite Ritter (Templer), die ähnliche Helme tragen wie die auf dem Teppich von Bayeux um 1077
abgebildeten normannischen Wikinger. Rechts: Ein sich im französischen Staatsarchiv befindliches Siegel des Templerordens, das 1307 beschlagnahmt wurde, zeigt einen amerikanischen Indianer mit einem Lendenschurz, Kopfschmuck aus Federn und einem Bogen. Die lateinische Inschrift lautet
»Secretum Templi« (Das Geheimnis des Tempels). Vor 1307 soll die Entdeckung Amerikas tatsächlich ein aus wirtschaftlichen Gründen streng gehütetes Geheimnis gewesen sein.
Auf einem alten Gemälde von Newport aus dem Jahre 1735 sind
drei Windmühlen dargestellt, aber auch der Steinturm, der bereits
damals eine Ruine war. Diese Darstellung beweist, dass die Aus-
sage des Gouverneurs Benedict Arnold falsch interpretiert wurde,
als er von
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