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Kolumbus kam als Letzter

Kolumbus kam als Letzter

Titel: Kolumbus kam als Letzter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Joachim Zillmer
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ent-
    deckten Länder«. Es wurde damit offiziell zugegeben, dass Zentral-
    und Südamerika unmittelbar nach der ersten Reise des Kolumbus
    bereits bekannte Länder waren!
    Die Folge war, dass das spanisch-portugiesische Privileg in Bezug
    auf Mittel- und Südamerika aufrecht erhalten wird, aber dass
    hinsichtlich Nordamerika nachgegeben wurde. Frankreich konnte
    dann in der Folge Kanada ungehindert kolonisieren.
    Jetzt wird auch verständlich, warum Waldseemüller Südamerika so
    exakt bis zum 40. Breitengrad – aus strategischen Gründen ohne
    die Magellanstraße – abbildete, aber die bereits vorher entdeckten
    Ländereien Grönland, Labrador und Neufundland ganz weg ließ, ja
    ganz Nordamerika bis zur Unkenntlichkeit, quasi absichtlich zu
    einem unbedeutenden Landstrich zusammenschmolz. Frankreich
    behielt sein Wissen um neu entdeckte und noch zu entdeckende
    Gebiete Nordamerikas als Trumpfasse im Ärmel und spielte sie erst
    nach Erlass der Bulle sieges- und zielsicher aus.
    Zwischen der Normandie (Frankreich) und Brasilien florierte ein
    regelmäßiger Schiffsverkehr, nachdem Kapitän Paulmier de Gonne-
    ville mit einer Gruppe Normannen 1503 an der Küste von Santa
    Catarina einen Stützpunkt einrichtete. Erst im Jahre 1585 wurden
    sie von den Portugiesen vertrieben.
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    Wikinger in Nordamerika

    Kolumbus entdeckte Amerika auf keinen Fall als Erster, denn in-
    zwischen gilt als erwiesen, dass an der äußersten nördlichen Spitze
    von Neufundland drei für die Wikinger typische Langhäuser, eine
    Schmiede und weitere kleinere Gebäude, entdeckt und mittlerweile
    rekonstruiert wurden.
    Nach den Sagas entdeckte der Wikinger Leif Eriksson bei seiner
    Fahrt angeblich zuerst Baffin Island, das den Namen Helluland er-
    hielt. Dann kam das Schiff nach Markland und schließlich in das
    Land des wilden Weines, genannt Vinland. Es wird noch immer
    heftig gestritten, wo diese auch auf alten Karten verzeichneten Län-
    dereien – damals noch oft durch heute nicht mehr vorhandene
    Landbrücken verbunden – in Amerika tatsächlich gelegen haben,
    denn die Sagas berichten über ausgedehnte Fahrten zu diesen Län-
    dern und auch, dass in Vinland wilder Wein wächst. Eine sehr um-
    strittene Darstellung, denn wenn es sich um eine wirklichkeitsnahe
    Beschreibung handelt, müssen die grönländischen und isländischen
    Wikinger entlang der amerikanischen Ostküste weiter nach Süden,
    vielleicht sogar in das Gebiet um Boston vorgestoßen sein oder
    noch weiter südlich bis nach Florida. Diese anscheinend verwegene
    Behauptung wird durch den archäologischen Fund von Holz eines
    Butternut Trees – einer amerikanischen Walnuss-Art – in der Ansiedlung L'Anse aux Medows (Nordkanada) anscheinend bestätigt, da diese heutzutage nur in südlicheren Gefilden wächst – dort, wo
    es tatsächlich auch wilden Wein gibt. Eine andere bisher nicht be-
    achtete Möglichkeit ist, dass das Klima in heutzutage arktischen
    Gefilden wesentlich wärmer war.
    Über die Fahrten der Wikinger, wie sie in den Sagas beschrieben
    werden, wurde viel diskutiert, und es sind viele unterschiedliche
    Örtlichkeiten entlang der nordamerikanischen Küste und im inne-
    ren Nordamerikas, wie im Gebiet der Großen Seen, angeblich lo-
    kalisiert worden. Die Sagas sind jedoch keine Augenzeugen-
    berichte. Wahrscheinlich wurden die Erfahrungen verschiedener
    Entdeckungsfahrten aus mehreren Jahrhunderten vermischt. Die
    berühmte Edda fand man erst im 17. Jh. und auch die Bibel er-
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    schien erst 1584 in isländischer Übersetzung. Warum nicht früher?
    Angeblich wurde Island bereits 999 oder 1000 christianisiert.
    Könnte sein, aber von iro-schottischen und nicht von katholischen
    Mönchen.
    Im Wissenschaftsmagazin »Nature« wurden zoologische und geo-
    logische Untersuchungen veröffentlicht, die die Fahrten der Wikin-
    ger ins Vinland durch die Existenz der amerikanischen Sandklaff-muschel Mya arenaria zu bestätigen scheinen. Diese Muschel ist angeblich seit dem Pleistozän-Zeitalter in Europa ausgestorben.
    Sie soll vor 700 Jahren mit den Schiffen der Wikinger zumindest
    ins nördliche Jütland bei Skagen wieder eingeschleppt worden sein
    (»Nature«, Band 359, S. 679).
    Ein nachweislich echter Fund in Amerika, der aus Norwegen
    stammt, wurde 1974 zusammen mit unzähligen bis zu 5000 Jahre
    alten prähistorisch-indianischen Artefakten im Blue-Hill-Gebiet im
    US-Bundesstaat Maine gemacht. Es handelt sich um eine stark
    korrodierte Münze, die

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