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Kolumbus kam als Letzter

Kolumbus kam als Letzter

Titel: Kolumbus kam als Letzter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Joachim Zillmer
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erzverfeindeter Völker, sondern ein
    kulturell unterschiedlich entwickeltes Substrat als Stammesge-
    misch. Bereits der österreichische Ethnologe Felix von Luschan
    (1854-1924) lehnte die darwinistische Einteilung der Menschheit in
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    Rassen verschiedener Abstammung ab. Wenn alle Alteuropäer mit-
    einander verwandt sind, sollte sie eine einheitliche Ursprache und
    nicht deren zwei besessen haben. Deshalb könnte das Urbaskische
    mit dem Keltischen (Skythischen) und dem daraus abgeleiteten
    Teutsch eng verwandt sein. Nach Vennemann ist z.B. die erste Silbe des Ortsnamens Ebersperch bzw. Eparesberg (heute: Ebersberg)
    aus dem Baskischen abgeleitet. Ergänzend merke ich an, dass die
    zweite Silbe dem althochdeutschen Ausdruck berch sowie perc für Berg entspricht und auch in Nahuatl, der Sprache der Azteken, in
    Form von tepec (analog althochdeutsch: te perc) als Bezeichnung für der Berg verwendet wird (vgl. S. 186).
    Wie die vaskonischen Alteuropäer, zählen die heutigen Basken teils
    noch in Zwanzigerschritten und nicht in Zehnerzählweise. Auch die
    Kelten und Gallier zählten nach dieser Methode (Vigesimalsy-
    stem), die bis zum heutigen Tag im Französischen (z.B. quatre-
    vingt = vier-zwanzig für 80) und Dänischen erhalten blieb. Auf der
    anderen Seite des Atlantiks bildet die Zahl 20 aber auch die Grund-
    einheit im Zahlensystem der Maya. Zufällige Parallelen?
    Andere Parallelen wurden im September 2003 (»Science«, Bd. 301,
    S. 1710-1713) dokumentiert. Südlich des Amazonas (Brasilien) ent-
    deckte man eine ehemals in großem Stil urbanisierte Region mit
    mehreren Städten, die durch Straßen verbunden waren. Diese
    präkolumbische Kultur flankierte Plätze und Hauptverbindungs-
    straßen durch Erdwälle – wie von mir für die Earthworks in Nord-
    amerika, aber auch Keltenstraßen in Irland dokumentiert. Eine
    unbekannte präkolumbische Kultur errichtete im Dschungel Brasi-
    liens ab dem 13. Jh. – am Ende der Wikingerepoche oder während
    der Blütezeit des Templerordens – Mounds, Dämme, Brücken und
    Wehre; ähnlich wie Kelten und Wikinger.
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    Epilog

    Der Leser startete eine interessante Reise, die nach der globalen
    Sintflut vor wenigen tausend Jahren begann und mit dem Katastro-
    phen-Geschehen im 14. Jh., dem Beginn der Kleinen Eiszeit, sowie
    dem damit einsetzenden Klimasturz, endete. Es ergeben sich neue
    Sichtweisen, Zuordnungen und Geschichtszahlen, die das uns ge-
    wohnte Geschichtsbild ins Wanken bringen. Gleichzeitig stellt die
    hier vorgetragene experimentelle Geschichtsschreibung keine neue Wahrheit dar. Professor Dr. Bazon Brock schreibt zutreffend:
    »Aber das sind ja nur Bilder mit verführerischer Evidenz, mit
    denen wir nur experimentieren dürfen, wie Zillmer meint. Sie für
    wahr zu halten, hieße nur, ein altes Dogma durch ein neues zu er-
    setzen.«
    Entsprechend wurde ein neues empirisch gewonnenes Raster der
    Erd- und Menschheitsgeschichte als ein Weltbild aus Evidenzen
    entwickelt. Evident heißt: unmittelbar einleuchtend, nicht beweis-
    bar, aber auch nicht bestreitbar. Die vorgestellten Argumentatio-
    nen sollen eine Art ersten Iterationsschritt aufzeigen, der unser
    scheuklappenartig gesteuertes Bewusstsein mittels interdisziplinä-
    rer Überlegungen und Denkmuster hin zu neuen Horizonten des
    Denkens führen soll.
    Auf jeden Fall stellt sich die Menschheitsgeschichte als Abbild der
    Klimaentwicklung dar. Sie verlief seit dem Ende der Eiszeit nicht in festen Geleisen, also keinesfalls allmählich und gleichförmig. Seit
    der Sintflut hat es auf der nördlichen Erdhalbkugel Schneezeiten
    und heftige Klimastürze gegeben, die das Leben unserer Vorfahren
    einschneidend veränderten. »Das Paradigma ist die Theorie des
    Massenexodus zu Zeiten globaler Abkühlung aus Gebieten mit
    marginaler landwirtschaftlicher Produktion. Nordeuropa war ein
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    solches Gebiet. Es kam zu Missernten, und die Leute verließen in
    sämtlichen kleinen Eiszeiten ihre Heimat«, schreibt Professor Ken-
    neth J. Hsü (2000, S. 315) richtig, auch wenn ich seine Zeiteintei-
    lung etwas anders sehe. Nicht nur Fachautoren wie Hsü (2000)
    oder Fagan (1999) bestätigen, dass eine weltweit wirkende Wet-
    termaschine und Klimaveränderungen auf unserem Globus die
    Geschichte menschlicher Gesellschaften und ihre Entwicklung
    entscheidend beeinflussten. Überschwemmungen, Hitze- oder Käl-
    teperioden zwangen Kulturen und Gesellschaften, sich anzupassen
    oder unterzugehen. Die Karten wurden

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