Kolumbus kam als Letzter
Research – At-
mospheres« Schätzungen zum Frischwasser-Eintrag aus schmel-
zenden Gletschern am Ende der letzten Eiszeit. In der Simulation
kam der Golfstrom nach etwa 300 Jahren nahezu zum Erliegen
(SpW, 21.11.2001).
Andererseits ergab eine neue Untersuchung, dass die Kleine Eiszeit
durch Schwankungen in der Stärke der Sonneneinstrahlung verur-
sacht wurde. Relativ kleine Schwankungen in der Intensität der
Sonnenstrahlung haben enorme Auswirkungen auf das Erdklima.
Ein internationales Forscherteam, darunter Bernd Kromer von der
Heidelberger Akademie der Wissenschaften, hat für die letzten 12 000 Jahre einen Zusammenhang zwischen der Stärke der Sonnenstrahlung und Klimaänderungen auf der Erde nachgewiesen, die
einen Zyklus von 1500 Jahren aufweisen. »Das letzte Minimum
dieser Periode deckt sich mit der Kleinen Eiszeit, die von 1350 bis
1880 u.Z. dauerte. Das letzte Maximum stimmt mit der Wärmepe-
riode im Mittelalter (etwa zwischen 950 und 1250 n. Chr.) überein«
(BdW, 16.11.2001 nach »Science«, Bd. 294, S. 2130-2136).
Wichtiger jedoch ist der Einfluss der von der Geologie bisher nicht
anerkannten Wirkung von Superfluten zu sehen, die das Antlitz
unserer Erde vor wenigen tausend Jahren entscheidend veränderten.
Diese von mir in meinen ersten Büchern vorgestellte Naturbe-
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ton-Theorie über die schnelle Entstehung der Sedimentgesteine und
-schichtungen setzt nicht nur mindestens eine große Katastrophe
voraus, sondern auch eine Reihe von Folgekatastrophen, die zu ge-
waltigen Umschichtungen in der Erdkruste führten. Durch diese
Prozesse entstanden neue Sedimentschichten schnell, quasi von heute auf morgen, mit gravierenden Folgen für das weltweite
Klima.
Als angeblich am Ende der Eiszeit ein 600 Meter hoher Eisdamm
brach, der den 270 Kilometer langen See Missoula im heutigen US-Bundesstaat Idaho begrenzte, ergoss sich das gesamte Seewasser in-
nerhalb von zwei Tagen über den nordamerikanischen Kontinent.
Die reißende Flut führte zehnmal mehr Wasser mit sich als alle
Flüsse der Erde zusammen (BdW, 4.4.2002).
Im Wissenschaftsjournal »Science« (29.3.2002, Vol. 295, S. 2379f.)
bestätigt Victor R. Baker (Department of Hydrology and Water
Resources, University of Arizona in Tucson), dass die Geologen ein Wirken von Superfluten ignorieren, da sie »davon ausgehen, dass
Schluchten und Täler über die Jahrtausende von den langsam arbei-
tenden Kräften des Windes und des Wassers geformt werden. Dass
die gesamte Landschaft des pazifischen Nordwestens innerhalb von
Stunden durch ein einziges Ereignis völlig neu gestaltet wurde, lag
lange außerhalb der Vorstellungskraft der Geowissenschaftler«
(BdW, 4.4.2002).
Auch auf anderen Kontinenten gab es Superfluten: zum Beispiel in
Asien, wo eiszeitliche Seen in Sibirien riesige Becken aushöhlten,
in denen heute noch das Kaspische Meer und der Aralsee liegen.
Möglicherweise überflutete das Schmelzwasser des großen Eis-
schildes, das über den flachen Schelfmeeren Nordasiens lag, auf sei-
nem Weg nach Süden sogar im Weg liegende, hunderte Kilometer
breite Hochländer. Die gigantische Überschwemmung bahnte von
Ost nach West Rinnen durch die Höhenzüge, die auf Satellitenbil-
dern von Zentralasien deutlich zu sehen sind. Auch für das Klima
spielten die Superfluten eine wichtige Rolle. Wahrscheinlich verur-
sachte der plötzliche Abfluss des riesigen Schmelzwassersees in
Amerika einen Rückfall zum Frostklima: Die enorme Menge Süß-
wasser brachte im Nordatlantik die von salzreichem, schwerem
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Wasser angetriebene Zirkulation der Meeresströmungen zum Still-
stand. Dadurch erlahmte der Wärmetransport aus den Tropen nach
Grönland und Nordwest-Europa für etwa tausend Jahre (BdW,
4.4.2002).
Aber: Durch eine reine Absenkung der Temperaturen entsteht zwar
ein kälteres Klima, doch bilden sich dadurch noch lange keine Eis-
berge. Ergießt sich kaltes Wasser beispielsweise in die Labradorsee, trifft dann relativ warmes Wasser – damals zwei Grad Celsius wärmer als 700 Jahre vorher und 600 Jahre nachher (Lloyd D. Keigwin
in »Science«, 29.11.1996, Band 274, S. 1503-1508) – auf das eiskalte Schmelzwasser der Eisschilde. Es entsteht vermehrt Wasserdampf
und in der Folge Regen, der sich nach den – schon in Zusammen-
hang mit der ersten Schneezeit beschriebenen – Prinzipien unter
Berücksichtigung der Thermik nach Abkühlung beim Auffallen auf
Grönland und Kanada als Eis
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