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Kolumbus kam als Letzter

Kolumbus kam als Letzter

Titel: Kolumbus kam als Letzter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Joachim Zillmer
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Religion und der Wissen-
    schaft in weiten Teilen Europas. Im 6. und 7. Jh. wurden Klöster
    errichtet: in der Schweiz (Sankt Gallen), in Süditalien (San Ca-
    taldo), Österreich (Sankt Koloman) und Franken (Sankt Kilian). Sie
    entwickelten sich zu geistigen, philosophischen und kulturellen
    Zentren, die auch von Königen geschätzt wurden. Ein fränkischer
    Beobachter glaubte den Eindruck zu haben, »als ob fast ganz Irland
    mit einer Schar von Philosophen in unser Land gekommen sei«.
    Der keltischen Praxis entsprechend, missionierte Willibrord mit
    Hilfe von Wanderbischöfen um 700 bei den Friesen und Dänen.
    Auch in Schweden und Norwegen wurde missioniert, wodurch die
    enge Verbindung mit dem Christentum in England zu erklären ist.
    Noch im 12. Jh. entstanden die Schottenklöster Würzburg (1134),
    Nürnberg (1140), Wien (1155), Eichstätt (1160) sowie weitere Ab-
    leger des Regensburger Mutterhauses in Memmingen, Konstanz,
    Kehlheim und Erfurt. Das 250 Jahre lang mit iro-schottischen
    Mönchen besetzte Schottenkloster in Wien steht auf dem Fryung
    genannten Platz, dessen Name an die dem Kloster bis 1775 zuer-
    kannten Privilegien, wie das Asylrecht (Freistatt), erinnert.
    In der Schottenkirche St. Jakob in Regensburg gibt es eine aus dem
    13. Jh. stammende Grabplatte, die einen bärtigen Pilger mit dem
    Krummstab (Cambutta) in der Hand zeigt, den die iro-schottischen
    Mönche von den Druiden übernommen haben. Die im Volksmund
    Schottenportal genannte Skulpturenwand an der Nordseite der
    1150-1195 an der Stelle des Erstbaus errichteten St. Jakobskirche
    gibt immer noch Rätsel auf, da der Sinn der Skulpturen noch nicht
    entschlüsselt werden konnte.
    Interessant ist, dass nicht nur diese Kirche normannische und lom-
    bardische Bauformen an Türmen und Nebenapsiden aufweist, die
    übernommen wurden. In diesem Zusammenhang ist das mit dem
    Erscheinen des Templerordens plötzliche Aufkommen der goti-
    schen Kirchen zu sehen, die nach den romanischen errichtet wur-
    den. Dieser romanische Baustil war von den Normannen vom 11.
    bis 13. Jh. (= Romanik) aus dem Mittelmeerraum nach Mitteleu-

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    ropa importiert worden. Welche bisher nicht aufgedeckte Verbin-
    dung besteht zwischen Normannen (= Nordmänner, ein anderer
    Name für Wikinger) und Templern überhaupt?
    1066 wurde der normannische Herzog Wilhelm II. König von Eng-
    land, und das normannische Königreich Sizilien (mit Süditalien)
    ging 1194 als Erbschaft an die Staufer über. Die griechische
    Kolonie Großgriechenland in Italien war also spätestens seit kurz
    nach der Jahrtausendwende in nordischer Hand. Schöpfte der 1119
    gegründete Templerorden sein Wissen über die Seefahrt sowie
    seinen Besitz von Land- und Seekarten aus traditionsreichen nor-
    mannischen Quellen, die wiederum ihr altes Wissen in Bezug auf
    Architektur und Seefahrt aus arabischen (phönizischen?) und by-
    zantinischen Quellen bereicherten? Ging ein Teil der Normannen,
    ja sogar seine auf hoher See erfahrenen Seeleute im Templerorden
    auf? Beide Gruppen hingen auf jeden Fall dem christlich-heid-
    nischen Freiden-kertum und nicht dem römisch-katholischen
    Glauben an. Ist es purer Zufall, dass die Gründungsmitglieder des
    Templerordens aus der Normandie stammten? Genau in jenem
    Gebiet herrschten die Wikinger seit dem Jahr 911.
    Es scheint, dass Europa den Templern die gotische Bauweise zu
    verdanken hat, die urplötzlich vollständig entwickelt und perfek-
    tioniert auftauchte. Hierfür spricht neben der Tatsache, dass in Rom zu dieser Zeit keine gotischen Kirchen gebaut wurden, die zeitliche
    Abfolge mit der Gründung des Ordens und der zeitlich nachfolgend
    erschaffenen gotischen Kirchen. Das zentrale Stilelement der Rip-
    penbögen taucht zum ersten Mal um 1130 im östlichen Frankreich
    auf. Allein zwischen 1140 und 1277 organisierten und vor allem
    finanzierten die Templer über zwei Dutzend Großbaustellen (vgl.
    Charpentier, 1986, S. 192). Die wundervollen gotischen Abtei-
    kirchen des 12. Jhs., wie Saint-Denis (1137-1144), Bourges um
    1195, Chartres nach 1194, Reims ab 1211 und Amiens ab 1220
    vollendeten die Auflösung der Wände mit dynamisch gen Himmel
    strebenden Pfeilern, die einer ans Mystische grenzenden Hinwen-
    dung zu Gott Ausdruck verleihen.
    Die Verhaftung der französischen Templer 1307 und die Aufhe-
    bung des Ordens durch Papst Klemens V. im Jahre 1312 ist meiner

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    Ansicht nach mit dem beginnenden Aufstreben der päpstlichen
    Kirche zu sehen, die zu

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