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Kolumbus kam als Letzter

Kolumbus kam als Letzter

Titel: Kolumbus kam als Letzter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Joachim Zillmer
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Umstrukturierung Europas in zentralistisch
    regierte Feudalsysteme verläuft zeitgleich mit dem Aufschwung

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    dieses Ritterordens. Mitte des 12. Jhs. beginnt abrupt der gotische
    Baustil.
    Als Initialzündung könnte neben den baupraktischen Erfahrungen
    der Normannen in Sizilien und Süditalien vielleicht der enorme
    Wissensschatz der arabischen Universitäten Spaniens im 11. und
    12. Jh. gesehen werden, der an islamische, christliche und jüdische
    Studenten vermittelt wurde. »Somit war die griechische und arabi-
    sche Wissenschaft den westeuropäischen Gelehrten zugänglich.
    Der Beitrag, den die Araber zur Entwicklung unserer Zivilisation
    leisteten, wird oft unterschätzt. Ohne ihn wäre die mittelalterliche Kultur nie zu ihrer vollen Blüte gelangt, und die Renaissance hätte
    sich nur schleppend entwickelt« (Gimpel, 1996, S. 80 ff.). Durch
    diese Erfahrungen wurde der germanische (normannische) Baustil
    revolutioniert und sprunghaft weiterentwickelt.
    Mit der Verhaftung der französischen Templer beziehungsweise mit
    der Aufhebung des Ordens 1312 durch Papst Klemens V. konnte
    das über ganz Europa verzweigte Filialsystem der Templer von den
    sich neu etablierenden Feudalherren übernommen und aufgeteilt
    werden. Pläne zur Zusammenlegung des Templer- mit dem Johan-
    niterorden hatte es bereits 1294 gegeben, als die Kirche ein Konzil
    in Lyon einberief, um diese Frage zu erörtern.
    Der Umbruch der machtpolitischen Verhältnisse in Europa im 14.
    Jh. zugunsten der Papstkirche hängt aber signifikant mit dem Wir-
    ken von Naturkatastrophen zusammen.

    Kulturschnitt

    Mitte des 14. Jhs. überrollten mehrere Pestepidemien das Land und
    die noch zu diskutierende Kleine Eiszeit begann (Rüssel, 1972, S.
    51 f.). Sturmfluten entrissen zu dieser Zeit den Ländern an den
    Nordseeküsten weite Landstriche und überfluteten andererseits
    ganze Gebiete – sumpfiges Hinterland zurücklassend. Vielleicht soll-
    ten aus dieser Sichtweise die metertief unter ehemaligen Schlamm-
    fluten versunkenen römischen (meines Erachtens keltischen) Bau-
    werke am Niederrhein betrachtet werden?

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    Nachdem die europäische Bevölkerung nach der Naturkatastrophe
    im 6./9. Jh. zwischen 1000 und 1300 von ungefähr 40 auf ca. 73 Mil-
    lionen zugenommen hatte, führten die Katastrophen um 1350 wie-
    der zu einem Rückschlag auf das ursprüngliche Niveau. Die vorher
    schon dünn besiedelten Gebiete wurden ab Mitte des 14. Jhs. teil-
    weise fast völlig entvölkert. Hinzu kommt die offensichtliche Kli-
    maverschlechterung, die mit Schwankungen bis ins 19. Jh. anhielt.
    Nach der Katastrophe im 6./9. Jh. gab es ein Klimaoptimum im
    Norden Europas bis zum Nordpol, das Nordeuropa das wärmste
    und damit fruchtbarste Wetter bis Anfang des 14. Jh. bescherte
    (vgl. Lamb, 1977, S. 435 ff.) und damals eine eigentümliche Dyna-
    mik entfaltete.
    Mit den Katastrophen und der Klimaverschlechterung fand im
    14. Jh. ein völliger Umbruch statt: Die Neugründungswelle der
    Städte kam zum Erliegen, sintflutartige Regenfälle im Herbst zur
    Zeit der Ernte und darauf folgende Hungersnöte verheerten Eu-
    ropa in dieser Zeit fast überall. Damit einher ging ein drastischer
    Arbeitskräftemangel, der zu einer Krise des bisherigen Feudalismus
    führte. Nach einer mikrohistorischen Untersuchung einer kleinen
    Region um Cluny setzte der Feudalismus schlagartig um das Jahr
    1000 ein (Bois, 1993). Die arbeitsfähigen Männer wanderten zum
    einfacheren Broterwerb in die Städte ab.
    Die Katastrophen um 1350 stehen für einen einschneidenden Kul-
    turbruch, eine Zäsur, die von den Humanisten im 15. Jh. für
    Fälschungen alter Dokumente und dreiste, als antik etikettierte
    Neuschöpfungen genutzt wurde. Nur durch heftig wütende Na-
    turkatastrophen war Ende des 14. Jhs. wie nach den Weltkriegen im
    20. Jh. ein völliger Umbruch der ursprünglichen Gesellschafts- und
    Glaubensform möglich. Nur so konnte die keltogermanische Kultur auf die Müllkippe der Geschichte verbannt werden.
    Als Epochenbegriff (auch Renaissancehumanismus) stellt der Humanismus eine literarisch-philosophische Bildungsbewegung dar,
    die sich zunächst in Italien um 1350 mit Blick auf die römische
    Antike entwickelte. Nach der Zerstörung Konstantinopels (1453) kam durch den Zustrom byzantinischer Gelehrter, die zahlreiche
    Handschriften antiker Texte mitbrachten, die Beschäftigung mit

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    der griechischen Literatur hinzu. Große Bedeutung erlangte aber
    der Humanismus durch

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