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Koma

Koma

Titel: Koma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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das Foyer betrat, beschloß sie deshalb, fünf Minuten zu warten, bevor sie klingelte.
    Das Foyer war nicht geheizt, und Susan trampelte ein paar Minuten lang auf der Stelle, um sich warm zu machen. Der unmittelbare Schock des Erlebten ebbte langsam ab, sie konnte wieder einen klaren Gedanken fassen. Vor allem versuchte sie dahinterzukommen, warum D’Ambrosio nach seiner ersten Warnung so schnell zurückgekommen war. Soweit sie wußte, war ihr niemand zum Memorial gefolgt, als sie sich dort die Krankenblätter besorgen und die OPs in Augenschein nehmen wollte. Niemand konnte wissen, daß sie dort war.
    Sie hielt still und blickte durch die Glastür auf die Mount Vernon Street. Bellows! Er hatte sie im Klubraum gesehen. Und er war der einzige, der wußte, daß sie ihre Nachforschungen nicht aufgegeben hatte. Hatte sie ihm nicht sogar die Krankenblätter gezeigt? Wieder fing sie mit ihren Beinübungen an, und dabei verfluchte sie ihren offensichtlichen Verfolgungswahn. Doch abrupt hielt sie inne: War Bellows nicht auch in die Sache mit den Drogen im Umkleideschrank verwickelt? Und war er nicht derjenige gewesen, der Walters nach dessen Selbstmord gefunden hatte?
    Susan drehte sich um und sah durch die Scheibe der abgeschlossenen Innentür. Die Treppe führte steil nach oben, die Stufen waren mit einem roten Läufer ausgeschlagen. Konnte Bellows wirklich mit all dem zu tun haben? Der Gedanke grub sich immer tiefer in ihr überstrapaziertes Hirn. Sie fing schon an, jeden zu verdächtigen. Sie schüttelte den Kopf, lachte. So also machte sich Paranoia bemerkbar. Doch sie konnte den Gedanken nicht ganz loswerden.
    Ein Blick auf die Uhr. Es war siebzehn nach zwei. Bellows stand eine Überraschung bevor: Besuch zu einer solchen Stunde. Bestimmt würde er überrascht sein, dachte Susan. Und wenn es nun aus dem Grund war, daß er sie woanders vermutete, daß er von D’Ambrosio wußte? Unsinn, entschied Susan impulsiv, alles Unsinn! Energisch drückte sie auf die Klingel. Beim zweiten Mal behielt sie den Finger drauf. Erst dann ertönte der Summer.
    Als Susan fast im zweiten Stock angelangt war, erschien ganz oben Bellows am Geländer. Er trug einen Bademantel.
    »Hätte ich’s mir doch fast denken können. Susan! Es ist nach zwei!«
    »Du hast mich doch gefragt, ob ich einen Drink wollte. Ich hab’ mich entschieden. Ich will einen.«
    »Aber das war um elf.« Bellows verschwand in seiner Wohnung, ließ die Tür offen.
    Mit Mühe erreichte Susan das Apartment im fünften Stock. Bellows war nirgends zu sehen. Sie schloß die Tür und schob beide Riegel vor. Bellows lag schon wieder im Bett, hatte die Augen fest geschlossen und die Decke bis unter das Kinn gezogen.
    »Das nenne ich Gastfreundschaft.« Susan setzte sich auf die Bettkante. Sie sah ihn an. Himmel, war sie erleichtert, bei ihm zu sein! Sie wollte sich auf ihn werfen, seine Arme um sich fühlen. Sie wollte ihm von D’Ambrosio berichten und von der Gefrierkammer. Sie wollte schreien. Sie wollte heulen. Aber sie tat nichts von alledem. Sie saß nur da und sah Bellows an.
    Er hielt durch. Wenigstens etliche Minuten lang. Dann öffnete er das linke Auge, etwas später das rechte. Er setzte sich auf. »Verdammt! Wie soll ich schlafen, wenn du da sitzt?«
    »Na, dann gib mir doch endlich den Drink. Ich kann ihn brauchen.« Susan zwang sich zur Ruhe. Sie mußte kühl und analytisch denken. Aber das war leichter gesagt als getan. Ihr Puls raste immer noch.
    Bellows sah sie an. »Du bist wirklich der Gipfel!« Schließlich stand er auf und zog den Bademantel wieder an. »Okay, okay. Was soll’s denn sein?«
    »Bourbon, wenn du welchen hast. Mit Soda. Aber übertreib’s nicht mit dem Soda.« Susan konnte es kaum erwarten, das feurige Getränk in Kehle und Magen zu spüren. Ihre Hände zitterten immer noch. Langsam folgte sie Bellows in die Küche.
    »Ich mußte einfach kommen, Mark. Ich bin wieder überfallen worden.« Sie beobachtete Bellows’ Reaktion auf diese Mitteilung genau. Er hatte die Hände gerade im Tiefkühlfach, um Eis zu holen, hielt aber in der Bewegung inne.
    »Das meinst du doch nicht im Ernst?«
    »Es war mir niemals ernster.«
    »Derselbe Mann?«
    »Derselbe Mann.«
    Bellows rührte sich wieder, holte den Eisbehälter heraus und löste mit einer Gabel die Brocken. Susan stellte fest, daß er von der Neuigkeit überrascht war. Aber auch wieder nicht allzusehr. Und offenbar nicht übermäßig betroffen. Sie hatte ein ungutes Gefühl.
    Sie versuchte es

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