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Koma

Koma

Titel: Koma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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auf einer anderen Fährte. »Und ich hab’ was rausgefunden, als ich bei den OPs war. Was sehr Interessantes.« Sie wartete auf Antwort.
    Aber Bellows goß seelenruhig den Bourbon in die Gläser, öffnete dann eine Sodaflasche und gab das sprudelnde Wasser hinzu. Die Eisstücke knackten und platzten. »Okay, ich glaube dir. Sagst du’s mir nun oder nicht?« Bellows reichte ihr ein Glas. Sie trank einen großen Schluck.
    »Ich hab’ die Sauerstoffleitung von Saal acht aufgespürt, oben im Deckenzwischenraum. Und ich bin ihr nachgegangen. Gerade da, wo sie in den Hauptschacht einläuft, ist ein Ventil.«
    Bellows nippte an seinem Bourbon und machte eine Handbewegung in Richtung Wohnzimmer. Die Uhr über dem einen Kamin schlug halb drei.
    »Gasleitungen haben öfter Ventile«, äußerte Bellows nach einer Weile.
    »Die anderen hatten aber keine.«
    »Meinst du, so eine Sorte Ventil, durch das man Gas in die Leitung einspeisen kann?«
    »Ich glaub’ schon. So genau kenne ich mich da nicht aus.«
    »Hast du auch die anderen Leitungen überprüft? Ich meine, zu allen anderen OPs, um sicherzugehen?«
    »Nein. Aber die Leitung von acht war die einzige mit einem Ventil genau am Hauptschacht.«
    »Die einfache Tatsache, daß du ein Ventil entdeckt hast, regt mich nicht weiter auf. Vielleicht haben die anderen Leitungen auch alle Ventile, irgendwo. Ich würde da keine voreiligen Schlüsse ziehen, jedenfalls so lange nicht, bis ich alle Leitungen auf ihrer ganzen Länge geprüft hätte.«
    »Aber Mark, das ist doch zuviel des Zufalls. Alle diese Fälle haben sich offensichtlich im OP Nummer acht ereignet. Und ausgerechnet Nummer acht hat eine Sauerstoffleitung mit einem Ventil. Und das an einer eigenartigen Stelle, gut versteckt.«
    »Susan, nun hör doch mal. Vergißt du nicht ganz, daß etwa fünfundzwanzig Prozent deiner sogenannten Opfer überhaupt nicht im Operationstrakt waren, geschweige denn in OP acht? Also, sogar wenn ich putzmunter bin, finde ich deinen Kreuzzug lächerlich und gefährlich. Und müde, wie ich bin, kann ich der Sache überhaupt kein Interesse abgewinnen. Wollen wir nicht mal von was anderem reden? Wie wär’s mit der Pille?«
    »Mark, mir ist es Ernst. Und ich bin mir jetzt ganz sicher.« Sie merkte an seiner Stimme, daß er wirklich nichts damit zu tun haben wollte.
    »Ich bin mir sicher, daß du dir sicher bist, aber du kannst auch sicher sein, daß ich mir überhaupt nicht sicher bin.«
    »Mark, der Mann, der mich heute nachmittag überfallen hat, warnte mich. Ich solle die Finger von meinen Aktivitäten lassen. Und dann kam derselbe Mann heute nacht wieder. Und du kannst Gift drauf nehmen: Der wollte nicht nur mit mir reden. Der wollte mich umbringen. Er hat es ja versucht, Mark, er hat auf mich geschossen!«
    Bellows rieb sich die Augen, dann die Schläfen. »Susan, ich hab’ keine Ahnung, was ich davon halten soll. Und mir fällt dazu einfach nichts Intelligentes ein. Warum gehst du nicht zur Polizei, wenn die Dinge für dich so klar sind?«
    Aber Susan hörte seine Worte gar nicht mehr. Es war, als hätte sich ihr Gehirn plötzlich selbständig gemacht. Sie fing an, vor sich hinzusprechen, wie unter Hypnose. »Sauerstoffmangel, das muß es sein. Wenn man ihnen zuviel Succinylcholin oder Curare gegeben hat, gerade genug für eine Unterbrechung der Sauerstoffzufuhr …« Sie dachte wieder nach. »Das könnte auch der Grund für den Atemstillstand gewesen sein. Der Patient, bei dem eine Autopsie gemacht wurde. Crawford.« Susan holte ihr Notizbuch hervor, während Bellows sich dem Bourbon widmete. »Hier, Crawford. Der hatte ein Glaukom an einem Auge und wurde mit einem Phosphor-Jod-Mittel behandelt. Das bedeutet Anti-Cholinesterase, also verminderte Fähigkeit, das Succinylcholin abzubauen. Da hätte eine sublethale Dosis schon tödlich sein können.«
    »Susan, wie oft soll ich dir noch sagen, daß im OP niemand mit Succinylcholin Mißbrauch treiben könnte, direkt unter den Augen des Chirurgen und des Anästhesisten. Außerdem kann man es nicht in Gasform verabreichen, jedenfalls hab’ ich das noch nie gehört. Aber wenn das sogar ginge, brauchte man den Patienten nur so lange weiter zu beatmen, bis es absorbiert ist, und es gäbe überhaupt keinen Sauerstoffmangel.«
    Susan trank wieder von ihrem Bourbon, jetzt aber vorsichtiger. »Was du sagst, bedeutet doch folgendes: Um unbemerkt zu bleiben, müßte Sauerstoffmangel bei einer Operation auf eine Weise verursacht werden, die die Farbe

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