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Koma

Koma

Titel: Koma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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gerne wissen.«
    »Gut. Dazu benötige ich das Informations-Terminal am Kontrollpult. Inzwischen können Sie sich ja mal umsehen, vielleicht entdecken sie ihn. Wenn Ihnen das lieber ist, können Sie aber auch mitkommen und im Wartezimmer bleiben. In den Kontrollraum dürfen keine Besucher.«
    »Ich warte hier, danke schön. Hier gibt es genug Interessantes.«
    »Wie Sie wollen. Ich brauche Ihnen ja wohl nicht zu sagen, daß Sie unter keinen Umständen einen der Drähte oder Patienten berühren dürfen. Das ganze System ist äußerst sensibel. Ihr elektrischer Körperwiderstand würde sofort einen Alarm auslösen.«
    »Keine Angst. Ich werde mich hüten, etwas anzufassen.«
    »Gut. Ich bin gleich zurück.« Michelle setzte die Schutzbrille ab. Die Tür zum Besuchssaal öffnete sich automatisch, und die Schwester verschwand.
     
    Michelle ging durch die Besuchsstation auf den dahinterliegenden Flur. Die Tür zum Kontrollraum öffnete sich. Drinnen herrschte eine gedämpfte Beleuchtung wie in der Kommandozentrale eines Atom-U-Boots. Das Licht kam im wesentlichen von der Endwand, die in Wahrheit ein Trickspiegel war und die Beobachtung des Besucherwartesaals aus dem Kontrollraum gestattete.
    Als Michelle eintrat, befanden sich schon zwei Personen im Raum. Vor einem großen u-förmigen Pult mit Fernsehmonitoren saß ein Wächter. Auch er war in Weiß gekleidet und trug einen weißen Ledergürtel. In dem weißen Lederhalfter steckte eine Automatic. Außerdem war der Wächter mit einem Sony-Miniatur-Sprechfunkgerät ausgestattet. Er saß vor einer großen Konsole mit vielerlei Schaltern, Hebeln und Drehknöpfen. Die Monitoren zeigten Räume, Flure und Türen überall im ganzen Krankenhaus. Mehrere Schirme hatten Standbilder, zum Beispiel von der Eingangstür und der Vorhalle. Andere wechselten ständig und zeigten bestimmte Ausschnitte. Der Wächter sah schläfrig auf, als Michelle hereinkam.
    »Haste die allein in der Station gelassen? War das nötig?«
    »Da passiert nichts. Ich hab’ Anweisung, sie darf auf diesem Stock alles sehen, was sie will.«
    Michelle ging zu dem großen Computer-Terminal. Dort saß eine zweite Schwester, ebenso gekleidet wie Michelle, und beobachtete Daten und Zeichen auf über vierzig Schirmen vor sich. Hin und wieder spuckte der Computerschreiber rechts neben ihr Informationen aus.
    Michelle ließ sich auf einen Stuhl fallen.
    »Was denkt die eigentlich, wer sie ist? Hier so ganz allein aufzukreuzen, und noch dazu mit höchster Erlaubnis?« Die Schwester am Computer unterdrückte ein Gähnen. »Außerdem sieht sie aus wie ’ne Bettelschwester oder so was. Man könnte glauben, sie steckt schon sechs Monate in ihrer Tracht.«
    »Ich hab’ nicht die leiseste Ahnung, wer sie ist«, erwiderte Michelle. »Bekam einen Anruf vom Direktor. Er sagte, sie käme, und wir sollten sie reinlassen und ihr die Zeit vertreiben. Außerdem sollte ich den großen Herrn Direktor anrufen, wenn sie im Anmarsch wäre. Glaubst du, da ist was im Busch?«
    Die Kollegin lachte nur.
    »Tu mir doch mal ’nen Gefallen«, seufzte Michelle, »und gib den Namen Sean Berman rein. Der wurde vom Memorial überwiesen. Ich brauche seine Nummer und den Lagerort.«
    Die andere Schwester gab die Informationen ein. »In der nächsten Schicht kannst du mal unser elektronisches Baby wickeln, und ich mach’ draußen Dienst. Diese Maschine hier ist noch mein Tod.«
    »Nur zu gern. Die einzige Unterbrechung in der ganzen Woche war tatsächlich diese Besucherin. Wenn mir vor einem Jahr jemand gesagt hätte, ich würde hundert Intensivpatienten allein versorgen, hätte ich dem ins Gesicht gelacht.«
    Einer der Computerschirme begann zu blinken: Berman, Sean, Alter 33, Geschlecht männlich. Diagnose: Hirntod infolge Anästhesie-Komplikation. Musternummer 323 B4. STOP.
    Die Schwester gab als nächstes Musternummer 323 B4 wieder in den Computer ein.
    Der Wächter am anderen Ende des Raumes saß zusammengekauert auf seinem Platz, wie er es die vorangegangenen zwei Stunden seit der letzten Pause getan hatte, und wie er es nun schon seit fast einem Jahr zu tun gewohnt war. Auf Schirm Nummer 15 erschien das Bild der Hauptstation. Langsam fuhr die Videokamera den großen Raum von einem Ende zum anderen ab. Die nackten, von der Decke baumelnden Patienten interessierten den Wächter nicht, er hatte sich nach längeren Schwierigkeiten mit dem Anblick abgefunden. Automatisch wechselte das Bild auf Schirm 15 und zeigte nun die Schein-Intensivstation

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